Im Gegensatz zu seiner ersten Intention wird Reinhard Grindel, jüngst zurückgetretener DFB-Präsident, auch seine Ämter bei UEFA und FIFA niederlegen.
Im europäischen Verband hatte der 57-Jährige bislang die Rolle als Vizepräsident inne, im Weltverband ist er Mitglied des Councils. Seinen Posten an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes hatte Grindel vor acht Tagen zurückgelegt.
Er übernehme "die Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene", erklärt er nun. "Es geht mir vor allem darum, den guten Ruf der UEFA zu schützen. Außerdem möchte ich den Weg der FIFA zu mehr Transparenz und Good Governance nicht belasten."
Damit sind die internationalen Ämter, die der 57-Jährige im Auftrag des DFB bekleidete, vorerst vakant. Bei der UEFA lief sein Mandat noch bis 2021, bei der FIFA noch zwei Jahre länger. Nur der UEFA-Kongress aller Mitglieder des Kontinentalverbands kann über eine Neubesetzung beider Posten entscheiden.
Enthüllungen über Zusatzeinkünfte und die Annahme einer teuren Uhr hatten Grindel seinen DFB-Job gekostet. In seiner Erklärung betont er, dass er wegen des Geschenks durch den früheren ukrainischen Verbandsboss Grigori Surkis in "keinerlei Interessenskonflikt geraten" sei. "Es gab keinerlei Unrechtsvereinbarung und keinerlei Beeinflussung. Es war eine unerklärliche Arglosigkeit von mir, dieses Geschenk nicht sofort den zuständigen Compliance-Beauftragten zu melden."