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Mainz 05 rechnet mit ehemaligem Mitglied ab

Der Bundesligist setzt ein starkes Zeichen im Kampf gegen Rassismus:

Mainz 05 rechnet mit ehemaligem Mitglied ab Foto: © getty

Im Kampf gegen Rassismus hat der 1. FSV Mainz 05 ein klares Zeichen gesetzt.

Der Klub von ÖFB-Legionär Karim Onisiwo veröffentlicht am Montagabend eine schriftliche Kündigung eines ehemaligen Mitglieds, der sich "nicht mehr mit dem Klub identifizieren" könne.

Der Grund: Für ihn spielen zu viele dunkelhäutige Spieler bei den Rheinhessen.

"Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga", schreibt der Fan. "Wenn seit Wochen in der Startformnation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird, dann ist das nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein."

Auf der vereinseigenen Website nehmen die 05er Stellung zur Aussage des Ex-Mitglieds und zeigen gleichzeitig die Werte des Klubs auf:

"Mit unserem Verein können Sie sich nicht identifizieren"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Sie haben recht: mit unserem Verein können Sie sich nicht identifizieren. Denn für uns spielen Hautfarben oder andere gruppenbezogene Merkmale von Menschen schlicht keine Rolle. Für uns zählt nur, dass jemand Mensch ist und unsere Werte teilt. Solche Menschen heißen wir in unserer Gemeinschaft gerne willkommen. Aus diesem Grunde freuen wir uns vielmehr über Ihre Kündigung, da Ihre Begründung offenbart, dass Sie nicht die Wertebasis besitzen, die unseren Verein auszeichnet."

Ex-Mitglied vermisst Werte und Mentalität

Das ehemalige Mitglied erklärt außerdem, dass er die Werte und Mentalität eines "Noveski, Bungert, Rose, Babatz, Weiland, Bell usw." vermisse, die "mit Herzblut dabei waren".

Dem entgegnet der Fanservice: "Wir wissen aus persönlichen Gesprächen, dass die von ihnen genannten Spieler (...) unsere Werte genauso teilen, wie unsere derzeitigen Spieler rund um Mannschaftskapitän Danny Latza und seine Stellvertreter Daniel Brosinski und Moussa Niakhate. Letztgenannter hat erst Samstag beim Derbysieg in Frankfurt einmal mehr gezeigt hat, dass er ein Vorbild an Einsatzfreude, Mentalität und Siegeswille ist."

Beim genannten 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankurt zeigte neben Torschütze Niakhate auch Pierre Kunde mit seinem Treffer und starken Leistungen auf. Beide Spieler sind dunkelhäutig.

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