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Leipzig oder Gladbach: Wer wird Herbstmeister?

Bei Gladbach ist der Einsatz von ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer fraglich:

Leipzig oder Gladbach: Wer wird Herbstmeister?

Die wenigsten hätten wohl gedacht, dass RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach am Samstag im Fernduell um die Herbstmeisterschaft in der deutschen Bundesliga spielen würden.

Dass dies mehr als nur eine Momentaufnahme ist, beweist ein Blick auf die jüngsten zehn Jahre: Sieben Mal wurde der Halbzeit-Champ am Ende auch Meister.

Dem Serienmeister Bayern München oder den mit hohen Zielen in die Saison gestarteten Dortmundern bleibt nur die Rolle des Zusehers.

Nagelsmann: Herbstmeisterschaft "sagt nicht viel aus"

Für Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann wäre der inoffizielle Titel trotzdem nur ein Nebengeräusch. "Über die Mannschaft sagt das nicht viel aus. Und eine halbe Schale wird uns die DFL sehr wahrscheinlich nicht überreichen", meinte der 32-Jährige, der dann doch einen kleinen mentalen Vorteil ausmachte: "Psychologisch ist es schön, wenn man auf die Tabelle schaut und das eigene Logo oben ist. Es ist der Anreiz, dass man die Dinge selbst in der Hand hat."

Ein Heimsieg gegen den Tabellenzehnten aus Augsburg am Samstagnachmittag (ab 15.30 Uhr live im LAOLA1-Ticker) genügt aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz, um Verfolger Mönchengladbach auf Distanz zu halten.

Die von Ex-Salzburg-Coach Marco Rose trainierte Borussia will ihre unerwartet starke Serie mit einem Sieg bei Hertha BSC (ab 18.30 Uhr live im LAOLA1-Ticker) krönen - und Leipzig mit etwas Glück noch die Herbstmeisterschaft streitig machen. "Wir haben in der Bundesliga bislang eine Menge erreicht. Aber wir wollen auch das letzte Spiel gewinnen und hätten dann eine herausragende Hinrunde gespielt", sagte Gladbach-Sportdirektor Max Eberl.

Bundesliga ist wieder spannend

Klar ist bereits, dass der inoffizielle Winterkönig erstmals seit zehn Jahren weder der FC Bayern noch die Borussia aus Dortmund ist. Gleichzeitig macht es die Bundesliga spannend wie lange nicht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es aus Sicht der Punkteausbeute der schlechteste Herbstmeister seit der Saison 2011/12 wird. Damals holten die Bayern für sie magere 37 Zähler, in den Jahren danach hatte der Tabellenführer zur Halbzeit immer mindestens 40 Punkte. Aktuell halten Leipzig und Gladbach bei je 34 Zählern, vier mehr als die Konkurrenz aus München und Dortmund.

Von diesen Rechenspielchen hält Nagelsmann gar nichts. "Wir sollten nicht immer alles bewerten, sondern es einfach mal genießen", bekräftigte der 32-Jährige: "Wenn Bayern mit 15 Punkten vorn ist, sagt jeder, wie langweilig das ist. Wenn Bayern nicht vorn ist, sagt jeder, wie schlecht die Qualität der Liga ist."

Lainers Einsatz fraglich

Erfolgscoach Rose freute sich indes vor allem auf den neuen Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann. "Ich kenne ihn nicht persönlich. Er war eine große Spielerpersönlichkeit und ist ein Typ, der polarisiert und seinen Weg geht. Ich freue mich ihn kennenzulernen", sagte der 43-Jährige. "Wir können uns auf ein sehr intensives Spiel einstellen", meinte Rose, der personell die Qual der Wahl hat. Lediglich der Einsatz von ÖFB-Teamverteidiger Stefan Lainer ist wegen einer Knieprellung fraglich.

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