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Alaba-Aus: Heftige Reaktionen und Kritik

Bayern-Trainer Flick attackiert Präsident. Fans und Medien zwiegespalten:

Alaba-Aus: Heftige Reaktionen und Kritik Foto: © getty

Das Tuch ist zerschnitten!

Nach aktuellem Stand ist die zwölfjährige Liebesbeziehung zwischen David Alaba und dem FC Bayern München mit kommendem Sommer Geschichte.

Die Kritik des ÖFB-Teamspielers schlug ein wie eine Bombe, angeblich habe der 28-jährige Wiener erst aus den Medien davon erfahren, dass die Bayern ein neues Vertragsangebot für ihn zurückgezogen haben und dieses auch nicht mehr erneuern wollen.

Damit vorgeprescht ist FCB-Präsident Helmut Hainer und löste damit ein wahres Beben aus. Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona oder FC Liverpool reiben sich die Hände, Alaba und sein Management verstehen die Welt nicht mehr, die Fans wissen nicht mehr, wem sie glauben sollen und auch die LAOLA1-User sind zwiegespalten.

Vor allem bringt es aber auch Unruhe in den Verein, mit dem Alaba erst vor wenigen Wochen die Champions League, die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal holen konnte. Sogar Trainer Hansi Flick hielt mit Kritik an Hainers Vorgehen nicht hinter dem Berg.

Alabas Aus ist eine große Nummer - heftige Reaktionen und Kritik gibt es von allen Seiten.

Flick schießt gegen Bayern-Präsident

Richtig verärgert, dass das Thema gerade jetzt aufpoppt, war Bayern-Trainer Hansi Flick. "Ganz ehrlich: Ich bin alles andere als glücklich, dass wir uns mit diesem Thema in einer Woche befassen müssen, in der wir zwei sehr schwere Spiele in Salzburg und in Dortmund haben."

Durchaus eine Kritik von Flick an Hainers Attacke in der Öffentlichkeit. "Was David betrifft, wäre ich sehr froh, wenn er dem FC Bayern über die Saison hinaus erhalten bliebe. Weil David ist ein absoluter Top-Spieler und ein ganz toller Mensch. Das will ich hier auch bewusst noch mal so erwähnen, weil er einfach für die Mannschaft sehr wichtig ist - auf dem Platz, neben dem Platz und weil er einfach einer ist, der gewisse Werte verkörpert, die Mannschaft immer mitnimmt, auch sehr beliebt innerhalb der Mannschaft ist und auch bei den Fans und im Klub."

Flick bricht also eine Lanze für seinen Schützling und schützt ihn zugleich vor Kritikern und Fans, deren Meinung sich in den vergangenen Wochen und Monaten durch die Transferposse nicht unbedingt verbessert haben.

Als geldgierig wird er bezeichnet, als ein Spieler, der selbst in Zeiten wie diesen nicht genug bekommt, als Verlierer eines langen Poker-Marathons, bei dem sein Berater das Fass zum Überlaufen brachte. Doch es gibt auch die andere Seite, die sehr wohl Verständnis für Alabas Verhalten hat. Schließlich war niemand bei den Verhandlungen dabei, laut Alaba stimmen auch die kolportierten Zahlen nicht einmal annäherend.

LAOLA1 hat ein paar Reaktionen gesammelt:

(Text wird unter den Postings fortgesetzt)

"Warum Alaba ins schlechte Licht gerückt wird, verstehe ich nicht"

Unter dem LAOLA1-Artikel postete etwa der User "redbull_ps" und kritisierte eher den FC Bayern - hier ein Auszug: "Warum Alaba hier so ins schlechte Licht gerückt wird und die Bayern als Heilige dastehen, verstehe ich nicht. Wird wohl vieles an Neid dabei sein. Jedenfalls haben meiner Ansicht nach die Bayern bewusst hier den Weg über die Öffentlichkeit gewählt und die Presse mit Zahlen gefüttert, damit der Druck auf das Team Alaba hoch wird. Mit seinem Manager hat er selbst wohl die Tür dazu geöffnet, denn da stand vom ersten Tag weg nach außen nur das Geld im Raum."

Auch "vienna-images" nimmt den Spieler in Schutz: "Keiner von Euch war bei den Verhandlungen dabei keiner von Euch kennt die wahren Zahlen warum haut Ihr auf Alaba so hin? Typische Kommentare von Versagern oder Neidern! Der beste Innenverteidiger der deutschen Bundesliga viermal als bester defensiver Außenbahnspieler eingestuft worden ! Alleine die Erfolge die er mit den Bayer eingespielt hat können sich sehen lassen! Da wird keiner von Euch jemals hinschnuppern können!"

Alaba: "Das war ein Schlag ins Gesicht"

Die langjährige Loyalität zum FC Bayern wird von vielen Seiten vergessen, auch dass es für Alaba wohl um seinen letzten großen Vertrag geht, wo er durchaus gerne Wertschätzung erfahren würde.

Wie Alaba gegenüber "Sky" verriet, war das nicht immer der Fall: "Dieser Respekt und die Wertschätzung, wonach ich gesucht habe, als die Vertragsverhandlungen begonnen haben, ging es nicht in die richtige Richtung. Das war vor einem Jahr. In Zeiten, in denen Corona noch sehr weit weg war."

Ein richtig gutes Gefühl, dass man sich annähern könnte, hatte das Bayern-Urgestein scheinbar nie - im Gegenteil. "Es ging immer so weiter. Nach dem zweiten oder dritten Gespräch habe ich einen Anruf bekommen und wurde gefragt, ob ich mir einen Tausch vorstellen könnte. Wo ich dann sage: Das ist dann irgendwo ein Schlag ins Gesicht."

Dabei soll es sich um jenes Gerücht gehandelt haben, als die Bayern Leroy Sane im Tausch für Alaba nach München lotsen wollten. Dieser kam später auch so, weil die Alaba-Seite einen Tausch ausschloss.

"Alaba-Knall", "Das Nein war überfällig"

Wortspenden wie jene von Uli Hoeneß, der Alabas neuen Berater Pini Zahavi als "geldgierigen Piranha" bezeichnete, gossen zusätzlich Öl ins Feuer bis es zur endgültigen Explosion kam.

Auch die Medien sind hin- und hergerissen - vor allem in Deutschland ist der Streit zwischen dem FC Bayern und einem verdienstvollen Spieler auch keine Alltäglichkeit.

Auf "Sport1.de" ist von den "Folgen des Alaba-Knalls" zu lesen. "kicker"-Chefreporter Karlheinz Wild springt den Bayern zur Seite und schreibt in einem Kommentar vom "Fall Alaba: Das Nein war überfällig."

In der Frankfurter Allgemeine Zeitung ist davon zu lesen: "Dem FC Bayern reicht es im Poker mit Alaba." Für Jörg Althoff von "SportBild" erinnert die Reaktion der Bayern an jene bei Michael Ballack und Claudio Pizarro, wo es ebenfalls darum ging, Macht zu demonstrieren - mit allen Konsequenzen.

Und die Münchner "tz" ließ die Schlagzeile folgen: "FC-Bayern-Hammer: Alaba kontert Chefetage mit schweren Vorwürfen - auch Flick sichtlich bedient."

Einigung nach dem Knall sehr, sehr unwahrscheinlich

Glaubt man Alaba, hätte es aber nie so weit kommen sollen. Er und sein Management zeigten sich über die Entscheidung überrascht, von einer Frist bis Ende Oktober wolle man nichts wissen.

Angeblich hat sich der Wiener auch noch keine Gedanken über mögliche andere Ziele gemacht, weil er stets seinen Stammklub als Ansprechpartner Nummer eins beschrieb.

Nun wird spekuliert, ob Alaba vielleicht schon im Winter den Verein verlässt, dann würde der FCB sogar noch eine Ablöse einstreifen, im Sommer wäre er dann ohnedies ablösefrei zu haben.

Trotz des "Alaba-Knalls" ist sich Trainer Hansi Flick sicher, dass der Defensivspieler weiter alles für den Verein geben wird. "Ich bin überzeugt davon, dass er genauso wie in den Spielen davor oder überhaupt in diesem Jahr, diese Top-Leistungen auch weiter abruft, alles gibt, dass die Mannschaft und der FC Bayern Erfolg hat. Da bin ich zu hundert Prozent davon überzeugt. Wir als Mannschaft werden darauf in den nächsten zwei Spielen hoffentlich auch eine gute Antwort darauf haben."

Flick würde also am liebsten über den Sommer hinaus mit Alaba arbeiten. Ob diese Risse allerdings noch zu flicken sind, scheint derzeit sehr, sehr unwahrscheinlich. Die Wahrheit, wie es wirklich abgelaufen ist, wird wohl nie ans Tageslicht kommen.

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