Vor seinem Engagement in Köln war Struber als Cheftrainer des FC Red Bull Salzburg tätig. In der Mozartstadt musste der 47-Jährige im April diesen Jahres aufgrund einer Schwächephase gehen. Nach dem Cup-Aus gegen den SK Sturm Graz schien auch der Meistertitel in Gefahr.
Interimstrainer Onur Cinel konnte das Ruder in der Folge nicht mehr herumreißen, Sturm krönte sich zum Doublesieger.
"Meine Kinder wurden im Stadion angepöbelt", blickt Struber auf eine "schwierige Zeit" in Salzburg zurück. "Da wurden sicher Grenzen überschritten. Ich bin sicher nicht dünnhäutig und kann schon einiges wegstecken. Wenn das aber meine Familie betrifft, dann halte ich das schwer aus."
Entlassung auf Platz eins
Aktuell scheint die Krise des entthronten Serienmeisters um einiges größer als unter dem Kuchler. Vor dem Nachtragsspiel gegen den TSV Hartberg (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) liegen die "Bullen" in der ADMIRAL Bundesliga nur auf Rang sieben. Als Struber gehen musste, lag der FC Red Bull Salzburg auf Platz eins.
"Scheinbar muss man Erster sein, um zu fliegen (lacht)", nahm es der Trainer im Gespräch mit der "Kronen Zeitung" mit Humor. "Nein, im Ernst: Ich will nicht herumjammern. Vor meiner Zeit in Salzburg habe ich Entwicklungen wahrgenommen, mit denen ich dann konfrontiert wurde. Man spürt gewisse Dinge, in welche Richtung manches geht."
Die jetzige Phase sei eine "harte Prüfung". "Jetzt wird sich zeigen, wie man in Salzburg damit umgeht", so Struber, der zwar noch mit dem einen oder anderen Spieler aus seiner Salzburger Zeit schreibt, insgesamt aber recht wenig Kontakt zu seinem Ex-Klub hat.
"Ganz bewusst. Es war vom ersten Moment an eine extrem herausfordernde Aufgabe, mit 14 verletzten Spielern zu Beginn. Auch wenn es hart war, dass es dort nicht funktioniert hat, bin ich aber doch sehr dankbar für vieles, was ich erleben und lernen konnte."