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Georgieva bereit für "Klischee-Duell" gegen DFB

Für die ÖFB-Verteidigerin war Deutschland der Wunschgegner.

Georgieva bereit für Foto: © GEPA

Des einen Leid ist des anderen Freud. Während Kapitänin Viktoria Schnaderbeck um ihren Einsatz im EM-Viertelfinale gegen Deutschland am Donnerstag (21 Uhr im LIVE-Ticker) bangen muss (alle Infos), steht Marina Georgieva in den Startlöchern.

Die 25-jährige Abwehrspielerin ist in allen bisherigen drei EM-Partien als Wechselspielerin gekommen. Nun könnte ihre große Stunde schlagen.

"Ich weiß nicht, ob ich spielen werde, kann nur sagen, dass ich bereit bin", so Georgieva. Ihre Vorfreude könnte nicht größer sein. "Für viele von uns, von mir auch, war Deutschland ein Wunschgegner, einfach weil das dieser Klischee-Wettkampf Österreich gegen Deutschland ist und das war schon immer etwas Besonderes", verlautet die Niederösterreicherin, deren Eltern in Bulgarien geboren wurden.

"Wir wissen alle, dass nicht immer die Favoriten gewinnen"

Die DFB-Auswahl sei klarer Favorit. "Wir wissen aber alle, dass nicht immer die Favoriten gewinnen."

Deutschland sei der ÖFB-Truppe jahrelang weit voraus gewesen. "Wir merken aber, dass wir aufholen, näher kommen, deshalb wird es interessant zu sehen, wie es aktuell ausschaut", so Georgieva.

Sie stand bis Saisonende beim SC Sand unter Vertrag, kennt daher den Großteil der DFB-Teamkickerinnen aus der deutschen Bundesliga. "Ich würde sagen, dass die Deutschen manchmal etwas eingeschränkter sind, etwas stockiger, kühler als wir Österreicher. Wir gelten als die Lustigen, Lockeren, ich würde behaupten, dass wir Österreicher in Deutschland beliebt sind", gibt die Innenverteidigerin Einblick.

"Doppelbelastung" für Georgieva

Beliebt ist sie auch aufgrund ihrer Rolle als DJane im ÖFB-Team. "Es ist ein hoher Druck die beiden Positionen so gut es geht auszufüllen", sagt Georgieva schmunzelnd.

Ob sie in Deutschland bleiben wird, steht nicht fest, ihr Vertrag ist ausgelaufen, die Zukunft wird nach der EM geklärt. Die soll für sie am besten noch verlängert werden. Gegen Deutschland kann sie wie etwa auch Sarah Zadrazil, deren Eltern mit dem Auto durch England touren, auf die Unterstützung von Freunden auf der Tribüne bauen.

Das ist aber nicht bei allen ÖFB-Kickerinnen so. Die Fan-Unterstützung aus der Heimat dürfte diesmal geringer sein. Viele haben damit zu kämpfen, dass es entweder kaum freie Flüge nach London gibt bzw. wenn dann die Preise extrem hoch sind. "Das spielt keine Rolle, die Leute werden dann zu Hause vor dem Fernseher mitfiebern und dort alles geben", meint Stürmerin Nicole Billa.

Das wird wohl auch auf dem Wiener Rathausplatz der Fall sein, wo auf Initiative von Bürgermeister Michael Ludwig das Programm des Filmfestivals geändert wurde: Statt eines Tina-Turner-Konzerts ist nun das EM-Viertelfinale auf der 300 Quadratmeter großen Leinwand zu sehen.

Mit einem Fassungsvermögen von 17.000 Zuschauern ist das Brentford Community Stadium das kleinste, in dem die ÖFB-Elf bei diesem Turnier antritt. "Es wäre schon, wenn es voll wäre", hofft Billa auf eine tolle Kulisse.

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