news

Salzburg verpatzt Hinspiel gegen Villarreal

"Bullen" müssen zuhause gegen Villarreal eine bittere Niederlage einstecken:

Salzburg verpatzt Hinspiel gegen Villarreal Foto: © GEPA

Schwierige Ausgangslage für das Rückspiel des FC Salzburg im Sechzehntelfinale der Europa League! Die Mozartstädter unterliegen Villarreal im Hinspiel zuhause in Wals-Siezenheim mit 0:2.

Die "Bullen" finden in der ersten Halbzeit nur schwer ins Spiel. Villarreal hat in der 27. Minute die große Chance zur Führung, nachdem Rasmus Kristensen seinen Kontrahenten Dani Parejo im eigenen Strafraum zu Fall bringt. Paco Alcacer schnappt sich den Ball, scheitert mit seinem Strafstoß jedoch an Cican Stankovic, der die richtige Ecke errät.

Kurz vor der Pause kassiert Salzburg allerdings doch noch einen Gegentreffer. Paco Alcacer macht seinen Fehler nach einem Freistoß wieder gut und staubt im Zentrum zur Führung für Villarreal ab (41.).

Salzburg kommt in der zweiten Halbzeit stärker aus der Kabine, die beste Chance auf den Ausgleich lässt jedoch Mergim Berisha völlig alleinstehend vor dem Tor liegen. So kommt Villarreal fast wie aus dem Nichts zum zweiten Treffer. Fer Nino wird im Sechzehner alleine gelassen, der Stürmer köpft souverän ein (71.). 

Salzburg findet darauf keine Antwort mehr - Patson Daka trifft in der Nachspielzeit nochmal die Stange - und geht daher mit einer ungünstigen Ausgangslage ins Rückspiel in Villarreal, das kommenden Donnerstag (ab 18:55 Uhr im LIVE-Ticker) stattfindet.

Salzburg ohne einige Stammkräfte

Trainer Jesse Marsch musste im größten Spiel des jungen Jahres nicht nur die beiden zentralen Abwehrspieler Andre Ramalho (gesperrt) und Maximilian Wöber (nach Verletzung Ersatz), sondern auch mit Camara den Mittelfeldabräumer und mit Koita den zuletzt treffsichersten Stürmer vorgeben. Ihr Fehlen sollte sich bemerkbar machen.

Mergim Berisha stand deshalb neben Patson Daka im Sturm in der Startformation, dahinter gab US-Jungstar Brenden Aaronson ein engagiertes, aber brotloses Europacup-Debüt. Albert Vallci und Oumar Solet - Letzterer ebenfalls ein internationaler Debütant - bildeten eine Innenverteidiger-Paarung, die in dieser Konstellation zuvor noch nicht zusammengespielt hatte.

Villarreal war nicht mit breitester Brust nach Salzburg gereist, nachdem in den vergangenen fünf Ligaspielen kein Sieg herausgeschaut hatte. Der Klub zog seinen Optimismus aus einem ungeschlagenen Herbst in der Europa League und der Vita von Trainer Unai Emery, der den Bewerb mit dem FC Sevilla schon dreimal (2014-2016) gewonnen hat. 16 Spiele in der Europa League in Folge war Villarreal gegen nicht-spanische Gegner ungeschlagen gewesen, darunter auch achtmal in der Fremde. Diese Serie ging weiter.

Stankovic hält RBS mit pariertem Elfer im Spiel

Die erste Hälfte war hauptsächlich von gegenseitigem Abtasten geprägt. Marsch war die Angelegenheit rasch "zu passiv", wie er von der Seitenlinie wissen ließ, er stellte nach 20 Minuten das anfängliche 4-4-2 mit Raute auf ein 4-2-3-1 um. Die Wirkung blieb verhalten, auch zuvor hatte es auf beiden Seiten nur Halbchancen gegeben. Rasmus Kristensen agierte bei einem gefährlichen Querpass aufmerksam (19.).

In der 29. Minute verpasste Villarreal die aufgelegte Führung. Nach einem Elfmeterpfiff - Dani Parejo hatte Kristensens Check viel weniger Gewicht entgegenzusetzen - scheiterte der Ex-Dortmunder Alcacer mit einem schwach geschossenen Versuch an Salzburg-Goalie Cican Stankovic, der das rechte Eck erahnte.

Seine Vorderleute taten sich weiter schwer, zu Großchancen zu kommen, Enock Mwepu erarbeitete sich mit einem Ballgewinn in der 39. Minute eine selbst. Sein anschließender Heber gegen den weit vor seinem Tor stehenden Villarreal-Goalie Gero Rulli verfehlt das Ziel. Rulli war kurz darauf vor Patson Daka zur Stelle (40.).

Auf der Gegenseite nutzte der von Vallci vernachlässigte Alcacer seine zweite Chance aus kurzer Distanz per Kopf. Gerard Moreno hatte sich nach einem Freistoß aus dem Halbfeld vor seiner Kopfballverlängerung gegen Berisha durchgesetzt. Die Pausenführung war verdient.

Salzburg mit zu wenig Durchschlagskraft

Salzburg kam druckvoller aus der Kabine. Möglichkeiten gab es aber weiter nur, wenn der Ball auf vorderster Linie erobert werden konnte. Berisha vergab eine Großchance nach Daka-Vorarbeit, der die Kugel im Strafraum gewann (51.). Aaronson segelte an einer Berisha-Hereingabe vorbei (57.). Das "Gelbe U-Boot" verstärkte nach einer Stunde die Defensive, Salzburg brachte Noah Okafor und Karim Adeyemi für Aaronson und Luka Sucic.

Eine wirkliche Drangperiode schaffte Salzburg auch mit den Neuen nicht. Die ballsicheren Spanier verteidigten konsequent und erteilten eine Lehrstunde in Sachen Effizienz: Der eingewechselte Nino köpfelte im Fünfer zum 2:0 ein (71.). Wieder fehlte im Zentrum die Zuteilung. Salzburg fand auch im Finish keine Durchschlagskraft, bis Daka in der 92. Minute doch noch die Außenstange traf. Andreas Ulmer hatte anschließend nach einem rüden Foulspiel Glück und sah nur Gelb.

Kommentare