Rapid gibt Führung früh aus der Hand
Rapids Verletztenliste wurde schon vor der Partie noch länger, Rechtsverteidiger Filip Stojkovic musste wegen muskulärer Probleme passen. Dadurch kam der 20-jährige Martin Moormann zu seinem Startelfdebüt bei den Profis. Kapitän Maximilian Hofmann war wieder mit einer Gesichtsmaske mit von der Partie.
Der Start hätte für die Gäste kaum besser laufen können, gleich die erste Offensivaktion führte zum Erfolg. Bei einem Lochpass von Robert Ljubicic stand die kroatische Hintermannschaft ganz schlecht und Knasmüllner überwand Dinamo-Goalie Dominik Livakovic gekonnt. Die Freude darüber war aber schnell wieder verflogen, da auch die Hausherren an Effizienz nicht zu überbieten waren. Nach Doppelpass mit Andric flankte Mislav Orsic zur Mitte, wo Petkovic einköpfelte. Moormann und Maximilian Ullmann kamen an den Flankenball nicht heran.
Kurze Zeit später war die Partie für Moormann, der zuletzt im Cup und der Liga erste Einsatzminuten "oben" gesammelt hatte, frühzeitig zu Ende, da er wegen eines erlittenen Cuts nach einem Kopf-Zusammenstoß mit Emanuel Aiwu, der mit Turban weitermachen konnte, ausgewechselt werden musste. Somit debütierte ab der 21. Minute mit Leopold Querfeld ein weiterer Kicker aus Rapids zweiter Mannschaft im Europacup. Für den 17-jährigen ÖFB-U19-Teamverteidiger war es zudem der erste Pflichtspieleinsatz bei den Profis überhaupt.
Zagreb zieht am Ende davon
Dabei konnte er den zweiten Gegentreffer nicht verhindern, Andric war in der Mitte nach einer Franjic-Hereingabe reaktionsschneller und schoss vom Fünfer ein. Zwei Topchancen, zwei Tore lautete die starke Bilanz der Kroaten vor der Pause. Beide Treffer wurden über die linke Angriffseite eingeleitet, also dort, wo aufseiten Rapids Aiwu in der Abwehr Stojkovic ersetzte. Rapid fand kurz vor dem Pausenpfiff noch die Ausgleichschance vor, Ercan Kara brachte einen Kopfball nach Grüll-Freistoß aber nicht auf das Tor (44.).
Ähnlich chancenarm ging es in einer hartumkämpften zweiten Hälfte weiter. Ein Orsic-Freistoß ging an die Stange, da sich die Rapid-Mauer leicht aufgelöst hatte (63.). Auf der anderen Seite fand nur "Joker" Koya Kitagawa die Chance auf das 2:2 vor, sein Schuss ins kurze Eck wurde von Livakovic pariert (80.). Drei Minuten später war alles klar. Nach einem Bulat-Freistoß konnte sich Sutalo in der Mitte lösen und ins lange Eck einköpfeln. Danach hätte die Niederlage von Rapid, das aufgrund einer Gästefanblock-Sperre ohne eigene Anhänger auskommen musste, noch höher ausfallen können.
Viel Zeit zum Trübsal blasen bleibt für die Truppe von Coach Dietmar Kühbauer nicht, bereits am Sonntag geht es in der Liga beim WAC weiter. In der Europa League ist am 25. November zu Hause West Ham der vorletzte Gegner. Da steht Rapid stark unter Druck, will man noch im Kampf um die beiden Aufstiegsränge sowie den dritten Umstiegsrang in die Conference League ein Wörtchen mitreden.