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Sturm: "Brauchen nicht über depperte Tore reden"

Grazer schießen sich selbst ins Knie. Eigenfehler aber nicht an allem schuld.

Sturm: Foto: © GEPA

Dass es für den SK Sturm Graz ein schweres Unterfangen werden würde, die Europa-League-Gruppe mit AS Monaco, Real Sociedad und PSV Eindhoven unter den Top-3 zu beenden, war jedem klar. Seit Donnerstag steht auch fest, dass dieses Vorhaben gescheitert ist.

Gerade mal einen Punkt konnten sich die "Blackies" in den ersten vier Runden der Gruppenphase erkämpfen, was unter anderem auch dazu führte, dass man am Donnerstag gegen PSV Eindhoven bereits einen Sieg gebraucht hätte, um zumindest im Rennen um Platz drei zu bleiben. Ausgegangen ist das Spiel letztlich 2:0 für die PSV (Spielbericht >>>).

Wie auch schon im Hinspiel, als man sich der Truppe des ehemaligen Salzburg-Cheftrainers Roger Schmidt 1:4 geschlagen geben musste, setzte es für die Grazer gegen die Eindhovener eine Niederlage. Dieses Mal war allerdings zumindest bis zur Halbzeit noch alles drinnen - ehe eine Reihe individueller Fehler Sturm einen Strich durch die Rechnung machten.

Amadou Dante, David Affengruber und Jörg Siebenhandl schnitzten, verursachten einen Elfmeter und ließen PSV so davonziehen. "Die Situation haben wir nicht gut gelöst, nicht gut miteinander kommuniziert. Dann ensteht sowas. Das haut dich dann zurück", erklärt Jörg Siebenhandl nach dem Spiel gegenüber "Sky".

Ilzer: "Hat unseren Plan gekillt!"

"Wir brauchen heute nicht über depperte Tore reden, sondern es hätte auch ganz anders ausschauen können", erklärt Siebenhandl, dass das Ergebnis auch abseits der beiden Gegentreffer noch deutlicher ausfallen hätte können.

Dennoch ist klar, dass der unnötige Gegentreffer Sturm das Leben unnötig schwer machte. "Der Schlüssel war dann dieses 1:0 mit dem Pausenpfiff, was wir uns wirklich selbst geschossen haben. Das hätten wir in mehreren Etappen verhindern können. Das hat unseren Plan gekillt", sagt Christian Ilzer.

"Ich glaube, dass mehr drinnen gewesen wäre, wenn wir mit 0:0 in die Halbzeit gegangen wären", erklärt Jakob Jantscher im ORF. "Das wäre für uns ein gutes Ergebnis gewesen, denn wir haben nach vorne nicht viel zusammengebracht in der ersten Halbzeit. Das war gerade zu dem Zeitpunkt natürlich sehr bitter, aber ich glaube trotzdem, über die 90 Minuten gesehen haben wir wenig Chancen gehabt und deswegen auch verdient verloren."

 

Klassenunterschied erneut deutlich erkennbar

Auch in Halbzeit zwei mussten die Grazer ein unglückliches Gegentor hinnehmen, wie der Cheftrainer meint: "In der zweiten Halbzeit, als wir aktiver geworden sind, gab es das zweite selbst gemachte Tor, mit diesen Eigenfehlern reicht es dann nicht auf diesem Niveau."

Wie schon in der vorherigen Gruppenspielen war wieder mal ein gewisser Klassenunterschied erkennbar. "Man muss schon anerkennen, dass das eine andere Qualität ist", so Jantscher.

"Ich glaube, wir haben alles versucht, alles dagegengehalten, was gegangen ist, aber es ist halt auf diesem Level zu wenig. Wir haben über 90 Minuten relativ wenig Zugriff gehabt, relativ wenig Chancen gehabt, zum Schluss ein paar Weitschüsse, aber wenn du da was holen willst, musst du viel aktiver spielen. Das ist uns heute absolut nicht gelungen", fügt der Stürmer hinzu.

Ilzer optimistisch: "Wollen diese Lücke schließen"

Das frühzeitige Aus tut Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer natürlich weh, dennoch versucht der Steirer das Ganze von einer etwas positiveren Seite zu betrachten.

"Wir haben viele Erfahrungen in dieser Europa League gemacht", so Ilzer. "Wir haben aber noch ein Spiel. In dem wollen wir auf alle Fälle noch unser Punktekonto erweitern. Man hat in vielen Details gesehen, was unsere Gegner auf dem Klasse-Niveau fabrizieren, da haben wir noch eine Lücke, diese wollen wir aber immer weiter schließen."

"Ich würde es nicht als Lehrgeld bezeichnen, sondern als Erfahrung, die uns in Zukunft weiterbringen soll. Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft unser volles Potenzial entwickeln. Da haben wir noch viel zu tun", meint der Cheftrainer abschließend.


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