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RB Salzburg: "Es ist sehr, sehr bitter"

"Wir haben nicht viel Zeit, enttäuscht zu sein", sagt Jesse Marsch.

RB Salzburg: Foto: © GEPA

Im Vorjahr war es Eintracht Frankfurt, diesmal Villarreal - erneut ist die Europacup-Saison des FC Red Bull Salzburg nach einem dritten Platz in der Gruppenphase der UEFA Champions League im Sechzehntelfinale der Europa League zu Ende.

"Das ist sehr, sehr bitter", ärgert sich Andre Ramalho bei "Puls 4" nach der 1:2-Niederlage im Rückspiel (Spielbericht >>>). Das Hinspiel hatte Österreichs Serienmeister bereits mit 0:2 verloren.

Dabei hatte das Auswärtsspiel auf der iberischen Halbinsel richtig gut begonnen. Die "Bullen" setzten die Hausherren ordentlich unter Druck, wurden auch durch das frühe 1:0 von Mergim Berisha in der 17. Minute belohnt. Villarreal-Coach Unai Emery: "Salzburg ist ein anspruchsvoller Gegner, ein sehr physischer Gegner, der großen Druck ausübt und sich sehr gut bewegt. Das hat uns gezwungen, etwas anders zu spielen. Die 1:0-Führung für Salzburg hat uns ein wenig instabil gemacht. Es ist richtig, dass wir in den ersten 20 Minuten gelitten haben."

Doch danach lief für die Salzburger aber nicht mehr viel nach Wunsch.

"Sie haben mit Grips gespielt"

"Es wäre ideal gewesen, hätten wir das 1:0 bis zur Pause halten können", sagt Ramalho. Sein Trainer Jesse Marsch ergänzt: "Wenn wir zur Pause 1:0 führen, hat der Gegner viel mehr Druck." So weit zur Theorie. In der Praxis jubelte Gerard Moreno aber fünf Minuten vor dem Pausenpfiff über den Ausgleich.

Danach präsentierten sich die im Schnitt um vier Jahre älteren Spanier als ausgefuchstes Team. "Sie haben mit Grips gespielt, sich hinten reingestellt", sagt Ramalho. Marsch moniert: "Wir waren in der zweiten Hälfte beim Anlaufen und bei den Ballgewinnen nicht so gut."

Einig waren sich alle Salzburger darin, dass sie "ein sehr gutes Spiel gemacht" hätten. "Wenn wir zwei Leistungen wie heute Abend zeigen, haben wir eine größere Chance. Wir waren gegen diesen Gegner, der so viel Erfahrung hat, gut", ist sich Marsch sicher. Doch so bleibt den Mozartstädtern nur folgende Erkenntnis: "Wir müssen dieses Spiel mitnehmen und daraus lernen."

Ein spannender Zwischenton

Dass ein erneutes Ausscheiden aus der Europa League nach nur zwei Partien im Frühjahr den Ansprüchen der Salzburger längst nicht mehr gerecht wird, zeigt die große Enttäuschung aller Beteiligten. "Ja, unser Ziel war es, weiterzukommen. Wir sind enttäuscht", gibt Marsch zu Protokoll. Im Hinblick auf die anstehenden Partien gegen den SK Sturm in Liga und Cup sagt der US-Amerikaner aber: "Wir haben nicht viel Zeit, enttäuscht zu sein und zu viel nachzudenken."

Und einen sehr spannenden Zwischenton gibt es dann auch noch: "In meiner Zeit hier ist es in jedem Transferfenster so, als ob wir einen neuen Aufbau hätten. Wir haben ein paar Spieler verloren, die Situation ist nicht einfach." Bekanntlich hat mit Dominik Szoboszlai ein absoluter Leistungsträger im Winter das Weite gesucht, die beiden wegen Dopings gesperrten Sekou Koita und Mo Camara stehen im Frühjahr auch nicht zur Verfügung. Quantitativ also eigentlich eine eher harmlosere Transferzeit in Sachen Abgängen für Salzburger Verhältnisse.

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