Gegen ein schwaches Trabzonspor war der Sprung ins Playoff eigentlich nie in Gefahr. Angetrieben von 22.500 Fans war die Mannschaft von Robert Klauß wieder perfekt auf den Gegner eingestellt, ließ dem Dritten der letztjährigen Süper-Lig-Saison keinen Platz zum Kombinieren und setzte offensiv viele Akzente.
Trotzdem dauerte es bis zur 77. Minute, ehe das Allianz Stadion zum Beben gebracht wurde. Kapitän Matthias Seidl netzte nach einem Doppelpass mit Bendeguz Bolla ins linke Eck ein, der starke türkische Tormann Ugurcan Cakir war machtlos.
"Ich war bissl überrascht, dass ich so viel Zeit habe", verriet Seidl nach dem Spiel. "Ich habe nochmal aufgeschaut, der Goalie war vor mir, das lange Eck etwas offen und ich habe eingeschoben", rekapitulierte der Salzburger die Szene zum 1:0.
Nach der Roten Karte gegen Pedro Malheiro erhöhte Joker Christoph Lang auf 2:0 und sorgte damit für die Entscheidung, die aufgrund der Vielzahl an Torchancen durchaus auch früher hätte fallen können.
Ein Kritikpunkt, den sich die Hütteldorfer zu Herzen nehmen. "Wenn wir zwei, drei Situationen besser ausgespielt hätten, hätten wir das eine oder andere Tor schon früher gemacht", so Seidl. Es sei wichtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und weiter dranzubleiben, was sich schließlich auszahlte.
Das "Millionenspiel" war keine Bürde
Dass seine Mannschaft derart abgebrüht ans Werk ging, sich den Druck und die Erwartungshaltung angesichts eines "Millionenspiels" nicht anmerken ließ, überraschte Robert Klauß nicht. "Wir haben schon in den letzten Spielen, in denen es ebenfalls um viel ging, bewiesen, dass wir das können", meinte der Deutsche.
Es ginge nicht um das Drumherum, die Konsequenzen und was das Ergebnis für den Verein bedeute, sondern "es geht nur um uns", gab der Deutsche seinem Team mit. "Wir haben nur geschaut, wie wir das Spiel gewinnen können. Wir haben weder das Hinspiel-Ergebnis, noch die Bedeutung thematisiert. Die Mannschaft es sehr gut umgesetzt."