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Hinteregger: "Schieße meine Elfmeter immer so"

Der tragische Held des EL-Halbfinales ist vom Aus gezeichnet.

Hinteregger: Foto: © getty

Er war der tragische Held des Halbfinal-Rückspiels der Europa League zwischen Chelsea und Eintracht Frankfurt, das letzten Endes im Elfmeterschießen zugunsten der Londoner ausging: Martin Hinteregger.

Der ÖFB-Innenverteidiger, der sich binnen kürzester Zeit zum Publikumsliebling in Frankfurt mauserte, lieferte eine seiner besten Vorstellungen im Eintracht-Trikot ab und trieb vor allem Olivier Giroud zur Verzweiflung.

In Erinnerung wird aber leider auch sein verschossener Elfmeter bleiben, der letztlich die Wende einleitete: Nachdem Trapp gegen Azpilicueta hielt und die Eintracht so in Führung ging, trat Hinteregger als vierter Schütze seines Teams an - und vergab. Seinen Flachschuss in die Mitte stoppte Chelsea-Torhüter Kepa. Ein Poker, der für "Hinti" diesmal nicht aufging.

"So habe ich meine Elfmeter bisher immer geschossen, die Wahrscheinlichkeit ist normalerweise sehr groß, dass er scharf, flach, in die Mitte oder irgendwohin auch reingeht. Heute hat es nicht sein sollen, deswegen ist da eine riesige Leere bei mir", sagte der 26-Jährige geknickt bei "Puls 4".

Bei Fans stehen "trotzdem irgendwie cool"

Bei ihm regierte, wie beim gesamten Team, der Kampf zwischen positiven und negativen Emotionen. "Es war eine ganz starke Leistung, wir sind von Minute zu Minute stärker geworden und haben einen richtig geilen Fight geliefert. Wir waren ganz, ganz nah dran an Baku."

Dass gerade einmal die zwei Schüsse, die im Elferschießen vergeben wurden - Kepa hielt auch noch gegen Paciencia - Frankfurt von der Reise nach Aserbaidschan abhielten, machte die Sache nur bitterer: "Deswegen tut es umso mehr weh. Trotzdem haben wir ein riesiges Spiel abgeliefert."

Die Mannschaft wurde von den tausenden mitgereisten Fans dennoch gefeiert. Auch Hinteregger wurde in die Arme genommen und getröstet. "Als wir bei den Fans gestanden sind, waren wir doch irgendwie stolz, obwohl wir eigentlich riesig enttäuscht sind. Trotzdem war es irgendwie cool, es waren so viele Gefühle, schöne und bittere Momente auf einmal. Man kann nur Danke an alle Fans und ganz Frankfurt sagen, für eine tolle EL-Saison und hoffentlich auch mehr."

Geübt? Nicht geübt? Kepa und Sarri uneinig

Auf der freudestrahlenden Gegenseite gab Kepa zu, dass er mit der Variante von Hinteregger gerechnet habe: "Wir bereiten uns immer vor und schauen uns jeden möglichen Schützen an", gab der Torhüter an, der damit allerdings seinem Trainer widersprach.

Denn Maurizio Sarri behauptete, ein mögliches Elfmeterschießen nicht gesondert vorbereitet zu haben: "Es gibt keine Vorbereitung darauf, denn im Spiel ist es immer etwas anderes, da ist es vor allem Kopf- und Charaktersache. Daher ist es schwierig, das vorzubereiten."

Nicht ganz drei Wochen bleiben, bis dieses "Kopfsache" wieder schlagend werden könnte. Im Derby gegen den FC Arsenal, wenn es am 29. Mai in Baku um den EL-Titel geht.

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