news

"Finale" Rapids Salz in der Suppe

Rapid ist heiß auf Molde, Hütteldorfer müssen aber anderes Gesicht zeigen.

Foto: © GEPA

Dem Showdown steht nichts mehr im Wege.

Am Donnerstag ist es soweit, dann spielt der SK Rapid im erkämpften "Finale" gegen Molde um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League. Die Ausgangssituation ist bekannt. Nur ein Sieg hilft zum Weiterkommen, ein 1:0 würde jedoch schon reichen.

Wie früher als Spieler strotzt Didi Kühbauer nun auch als Trainer vor Ehrgeiz und freut sich auf das Alles-oder-Nichts-Spiel. Wäre schon alles entschieden, würde das Nerven sparen. Doch der Ex-Profi hält fest: "Andererseits sind genau diese Spiele das Salz in der Suppe. Die Spieler freuen sich wirklich auf dieses Spiel. Es ist wie vor 2 Jahren gegen die Glasgow Rangers – da haben wir es auch geschafft – unser Ziel weiterzukommen. Wir haben es genau gewusst, dass es so kommen wird. Morgen ist der Tag da und die Jungs müssen heiß darauf sein - das sind sie auch."

Allerdings wird es gegen die Norweger alles andere als ein Zuckerschlecken. Wie schlecht Rapid gegen das spielerisch starke Team ausschauen kann, hat sich beim Auswärtsspiel gezeigt. Die Vorzeichen sind diesmal jedoch andere.

"Wir brauchen definitiv eine bessere Leistung"

Neuzugang Marcel Ritzmaier glaubt daran, dass sein Team im Heimspiel ganz anders auftreten und eine richtig gute Leistung abrufen kann. Den Einzug in die K.o.-Phase sieht er als machbar an. Noch dazu spielte der Kunstrasen in Molde durchaus eine Rolle, warum man sich dort nicht so wohlfühlte.

"Vorteil hin oder her. Wir haben dort die Situation so annehmen müssen, wie sie ist, jetzt wird es genau umgekehrt zu sein, wenn sie zu uns kommen. Aber wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, dann ist es wurscht im Prinzip, auf welchem Untergrund wir spielen. Dann haben wir sehr viel Qualität und ich bin sehr positiv gestimmt", gibt der Mittelfeld-Stratege zu Protokoll.

Auch Kühbauer weiß, dass die Mannschaft mehr Gegenwehr leisten muss als im Hinspiel, als man sich von Molde phasenweise vorführen ließ und immer einen Schritt zu spät dran war. "Wir brauchen definitiv eine bessere Leistung als wir sie in Norwegen gebracht haben. Jeder Spieler will das erreichen und überwintern, deshalb bin ich positiv - aber wir brauchen eine wirklich gute Leistung."

"Wir brauchen spielerische Präsenz - und Zweikampfstärke"

Zudem hätten Kritiker und die breite Masse im ersten Duell der beiden Teams sehr wohl gesehen, dass Molde eine gute Mannschaft hat und nicht zu unterschätzen ist. Neben spielerischen Ideen wird es vor allem darauf ankommen, die Zweikämpfe anzunehmen und dem Gegner keine Räume zu schenken.

"Man darf sie nicht ins Spiel kommen lassen. Aber wir spielen zu Hause, wissen um unsere Stärken und auch, dass wir speziell in Heimspielen sehr gute Leistungen erbracht haben. Wir brauchen eine spielerische Präsenz", fordert Kühbauer. "Aber wir müssen komplett anders auftreten, sprich auch in den Zweikämpfen präsent sein zusätzlich zur spielerischen Leistung. Dann kann das für uns gut ausschauen."

In puncto Zweikampfstärke kann der Trainer auf die Rückkehr von Maximilian Hofmann zählen, der zuletzt angeschlagen und gesperrt fehlte. "Er ist spielbereit und hat keine Probleme mehr. Das ist für unser Spiel sehr gut, weil er in den letzten Wochen und Monaten sehr gute Leistungen gezeigt hat und für uns im Aufbauspiel ein wichtiger Faktor ist."

Auch sonst sind alle fit. Wie viel Prozent man sich vom durch die Schiene am Handgelenk gehandicapten Taxiarchis Fountas erwarten darf, will Kühbauer nicht so direkt beantworten. "In Prozent wäre es falsch. Taxi hat nicht diese Spielpraxis, die man benötigt, aber mit seiner Qualität, seinem Tempo und der Nase vor dem Tor, ist er immer sehr gefährlich - für jede Mannschaft. Ich hoffe, dass er morgen das bringt, was er kann."

Diese Vorteile sieht Kühbauer bei einem möglichen Aufstieg

Dass die Null steht, wäre ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, einigeln will man sich bei den Hütteldorfern aber keineswegs. Vorsicht ist jedoch bei Standards geboten, wo sich Rapid zuletzt viel zu viele Gegentore fing.

Ritzmaier ist aber davon überzeugt, dass man da gefestigter agieren wird als zuletzt. Vor allem gelte es, auch offensiv Nutzen aus Standards zu ziehen. "Es ist kein Geheimnis, dass wir in den letzten Spielen sehr viele Standard-Tore gekriegt haben. Wenn wir unseren Job hinten gut erledigen, werden wir nach vorne immer Chancen haben, die Qualität haben wir. Leider ist es uns zuletzt nicht gelungen, aus Standards ein Tor zu machen. Aber wir sind auch da brandgefährlich."

Sportlich ist das Ziel klar, Rapid will zum dritten Mal überwintern. Trotzdem könnte es einen Zwiespalt geben, da die Anstrenungen durch die Dreifach-Belastung in Zeiten von Corona durchaus ihre Spuren hinterlassen haben. Von LAOLA1 darauf angesprochen, erklärt Kühbauer, was für ihn persönlich wichtig ist:

"Es sind mehrere Faktoren, abgesehen davon, dass man überwintern kann, was natürlich finanzielle Vorteile bringt - das ist das eine. Andererseits hätten die Jungs wieder gezeigt, dass sie eine gute Manschaft  sind – was sie für mich durchaus ist, ganz gleich was morgen passiert. Ich weiß, dass sie gut sind und gut performen. Aber wir würden wiederum was für die Österreich-Wertung tun. Auch für jeden Spieler wäre es eine Reputation, das ist auch das Ziel von uns allen. Deshalb wollen wir morgen das Spiel gewinnen. Ich glaube, dass jeder Spieler heiß darauf ist."

Kommentare