Der nächste Clarence Seedorf
Der Stern des Portugiesen ging bei der Europameisterschaft 2016 auf, als er als einer der Shootingstars mit seinem Land den Titel holte.
Die renommierte spanische Zeitung "Marca" schrieb im Laufe des Turniers, dass der Schlüsselspieler der "Seleção" nicht Cristiano Ronaldo sei, sondern der damals erst 18-Jährige Renato Sanches, der auch als bester Nachwuchsspieler des Turniers ausgezeichnet wurde.
Auf die EM folgte ein Wechsel zum FC Bayern München. 35 Millionen Euro überwiesen die Münchner an Benfica Lissabon. Zudem wurde Sanches im selben Jahr mit dem "Golden Boy"-Award ausgezeichnet.
Eine große Zukunft wurde ihm vorausgesagt. Aufgrund seiner körperlichen Robustheit und der gleichzeitigen technischen Finesse bezeichneten ihn viele als den nächsten Clarence Seedorf.
In München nie wirklich angekommen
Doch die Karriere des damals noch jungen Portugiesen nahm nicht den Lauf, den sich viele erhofft und erwartet hatten. Schon der Beginn beim deutschen Rekordmeister gestaltete sich schwierig.
In seiner ersten Bundesliga-Saison kam Sanches auf gerade mal sechs Startelf-Einsätze. Auch in der folgenden Saison waren die Vorzeichen auf mehr Einsatzzeit nicht allzu groß.
Thomas Strunz, der deutsche Europameister von 1996, sagte damals in einem Interview: "Sanches wirkt auch nach einem Jahr bei den Bayern wie ein Fremdkörper."
Eine einjährige Leihe zu Swansea City in die Premier League sollte die Wende bringen. Aber auch beim walisischen Klub lief es nicht besser. Sanches kam auf insgesamt 15 Einsätze, wurde von Fans zum Flop der Saison gekürt und Swansea stieg aus der Premier League ab.
"Möchte der Welt zeigen, dass ich ein guter Spieler bin."
Bei Lille ging es wieder bergauf
Auf ein weiteres unglückliches Jahr in München folgte 2019 schließlich der fixe Wechsel zu OSC Lille.
"Ich habe einfach nicht die Chance bekommen, die ich verdiene. Das ist alles nun in der Vergangenheit. Jetzt möchte ich der Welt zeigen, dass ich ein guter Spieler bin", sagte Sanches nach seinem Wechsel.
Dass der zentrale Mittelfeldspieler noch ein guter Spieler war, konnte er im Norden Frankreichs beweisen.
In seinen drei Jahren bei den "Doggen" konnte sich Sanches als absoluter Stammspieler etablieren. Größter Erfolg in dieser Zeit war der französische Meistertitel 2021.
PSG: Schritt zurück, statt Schritt nach vorne
Durch seine Leistungen in Lille weckte der Portugiese auch wieder das Interesse größerer Vereine. Im Sommer 2022 folgte der Transfer zu Paris Saint-Germain. Eine Ablöse von 15 Millionen Euro nahm der Hauptstadtklub für den damals 25-Jährigen in die Hand.
Wie schon bei Bayern konnte Sanches auch in Paris nicht wirklich Fuß fassen. Nach einem schwierigen Jahr als Rotationsspieler ging es per Leihe zur AS Roma.
In Rom traf das ehemalige Supertalent auf einen Trainer, der ebenso großer Fan war. Jose Mourinho wollte Sanches bereits 2016 zu Manchester United holen.
Zurück in die Heimat
Doch auch in der "Ewigen Stadt" unter Mourinho sollte es nicht funktionieren. Immer wieder auftretende Verletzungen machten dem Mittelfeldspieler und dem Star-Trainer zu schaffen.
"Bayern, PSG … und jetzt können wir es auch nicht verstehen - er hat am Sonntag 45 Minuten gespielt, drei Tage Pause gemacht und sich dann nach 27 Minuten verletzt", zeigte sich Mourinho ratlos.
Die darauffolgende Saison brachte die nächste Leihe, diesmal hofften die Verantwortlichen von PSG, dass Sanches bei Benfica wieder in die Spur finden könne.
Bei seinem Jugendklub war der ehemalige "Golden Boy" jedoch ebenfalls nicht vor Verletzungsproblemen verschont und konnte so kaum Einsatzminuten sammeln. Keine einzige Partie spielte er über die volle Distanz.
Verletzungsprobleme halten an
Jetzt, in dieser Saison, ist Sanches von Paris, wo sein Vertrag noch bis 2027 läuft, an Panathinaikos verliehen. In Athen spielte er bisher acht von 17 mögliche Partien, eine Vorlage gelang ihm dabei.
Gegen Sturm wird der mittlerweile 28-Jährige vermutlich nicht zum Einsatz kommen, eine nicht näher definierte Verletzung setzt ihn zurzeit erneut außer Gefecht.