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Djuricin: "Das war einfach Garnichts heute"

Der Angreifer lässt nach dem Remis gegen Breidablik ordentlich Dampf ab.

Djuricin: Foto: © GEPA

So hatte man sich die Rückkehr auf das internationale Parkett in Wien-Favoriten mit Sicherheit nicht vorgestellt. Das 1:1 gegen den isländischen Vorjahresdritten aus Breidablik offenbarte eklatante Schwächen bei den "Veilchen" und versetzten der zarten Aufbruchstimmung nach dem "Re-Start" einen ersten Dämpfer.

Torschütze Marco Djuricin nahm sich nach Spielende im ORF-Interview kein Blatt vor den Mund: "Das war einfach Garnichts. Breidablik war einfach stärker. Ich weiß nicht wieso, wir haben richtig schwach gespielt heute."

Besonders für die 6.000 Fans tat es dem Stürmer leid: "Es ist eine schwierige Zeit, die kommen nur für den Fußball. Sie kommen nach fast zwei Jahren hier herein, geben Vollgas, feuern uns an und wir spielen so einen Fußball. Das ist nicht in Ordnung."

Auch Neo-Trainer Manfred Schmid war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden, schwächte aber etwas ab.

"So schlecht war es nicht. Es war sicher keine gute Leistung. Die Mannschaft hat gekämpft, zweite Halbzeit alles probiert. Wir haben uns dann auch etwas gefangen. Aber grundsätzlich war es nicht gut, da brauchen wir nicht darüber reden. Das muss besser werden."

Djuricin: "Vierter Ballkontakt in der 40. Minute"

Für Angreifer Djuricin war es aber mit der schwachen Leistung noch nicht getan. Im Interview ließ er richtig Dampf ab.

Über die Entstehung des Treffers sagte er: "Auf sowas lauere ich als Stürmer natürlich immer. Was mich sauer macht, ich glaube das war mein vierter Ballkontakt in der 40. Minute", und fügte an: "Ich will nicht zu negativ sein nach dem ersten Spiel, aber ich bin sehr enttäuscht."

Mit der Entscheidung von Trainer Schmid ihn schon nach knapp einer Stunde vom Feld zu nehmen, konnte er äußerst wenig anfangen.

"Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, zwei Tore geschossen und bin zweimal in der 60. Minute ausgetauscht worden. Das passt mir natürlich auch nicht. Aber ich habe heute nicht gut gespielt, die Mannschaft auch nicht, trotzdem bin ich immer für ein Tor gut und deshalb ist das für mich nicht in Ordnung."

Stärke des Gegners keine Überraschung

Auf die Kritik des Stürmers wollte Schmid nach Spielende nicht eingehen, aber: "Zufrieden war ich natürlich auch nicht." 

Der mutige Auftritt des Gegners, der mit gefälligem Tempofußball gefiel, überraschte Schmid hingegen nicht.

"Es war genau so, wie ich es angesprochen habe. Das ist keine Mannschaft, die sich hinten reinstellt und nur lange Bälle spielt. Die sind technisch gut, läuferisch stark. Wenn wir da nicht voll dagegenhalten, volle Laufbereitschaft zeigen und in die Zweikämpfe gehen, wie es sich gehört, dann bekommen wir da Probleme. So war es dann heute auch."

(Artikel wird unter VIDEO fortgsetzt)

Breidabliks Trainer Oskar Hrafn Thorvaldsson klang da nach Spielende deutlich zufriedener.

"Es war ein gutes Spiel, ich bin sehr glücklich mit meiner Mannschaft. Wir waren von der 1. Minute an gut im Spiel, haben Pressing gespielt, das Spiel von hinten heraus aufgebaut. Das ist unsere Identität. Ich bin zufrieden mit meinem Team, es gibt uns gute Chancen für das Rückspiel. Wir dachten schon vor dem Ausgleich, dass wir knapp dran sind. Die Austria ist nach wie vor Favorit, aber wir können es schaffen."

Schmid hofft "es im Rückspiel zu richten"

Für das Rückspiel in einer Woche (29.7.) gibt es aber nach wie vor auch für die Austria eine "gute Chance". Aufgrund der Abschaffung der Auswärtstorregel ist auch das Tor der Isländer kein Beinbruch. 

"Die Mannschaft war verkrampft, aber auf einem 1:1 kann man aufbauen und jetzt müssen wir es im Rückspiel richten", so Schmid. 

So weit wollte Djuricin noch nicht in die Ferne blicken. Sein Augenmerk lag auf dem Bundesliga-Auftakt am Sonntag in Ried. "Ich hoffe, dass wir uns bis Sonntag steigern, sonst werden wir uns schwer wundern."

Sollte bis zum Wochenende keine Leistungssteigerung gelingen, wird es wohl auch im Innviertel richtig schwer, Punkte mitzunehmen. Dann wäre die mühsam aufgebaute Aufbruchsstimmung im Lager der Violetten schon nach wenigen Pflichtspielen wieder Geschichte.

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