news

Ausgerechnet Grbic wurde zu Rapids Sargnagel

Ex-Rapidler als Sargnagel der Wiener! Premierentor beendete "schwere Wochen".

Ausgerechnet Grbic wurde zu Rapids Sargnagel Foto: © GEPA

Für den SK Rapid Wien war die Conference League nach dem Umstieg von der Gruppenphase der Europa League und dem Aus gleich in der Zwischenrunde nur ein kurzes Abenteuer - ganz anders für Vitesse Arnheim.

Die Niederländer haben in dieser Saison erstmals die Gruppenphase eines europäischen Bewerbs überstanden und jetzt auch gleich ihren ersten Sieg in der K.o.-Phase folgen lassen.

Nachdem Rapid das Hinspiel in Wien noch mit 2:1 für sich entscheiden konnte, gab es im Rückspiel in Arnheim einen 2:0-Erfolg für Vitesse (Spielbericht >>>).

Einer, der einen großen Teil dazu beitrug, war ÖFB-Stürmer Adrian Grbic. Der erst vor wenigen Wochen von Lorient zu Vitesse verliehene Angreifer schlug nach gerade mal drei Minuten zu und brachte sein Team mit einem wuchtigen Abschluss 1:0 in Führung.

Grbic bricht Tor-Bann ausgerechnet gegen Rapid

"Der Abend hat für uns super begonnen. Wenn man so in ein Spiel startet, gibt das viel Selbstvertrauen", erklärt Grbic nach dem Spiel gegenüber "Sky". Über seinen Treffer freute er sich ganz besonders, war es doch der erste überhaupt für seinen neuen Klub.

"Wer mich ein bisschen verfolgt hat, hat gesehen, die letzten Wochen waren schwer für mich und auch für die Mannschaft. Dass es heute geklappt hat mit dem ersten Tor freut mich natürlich umso mehr", so Grbic.

Sieben Spiele musste er auf sein erstes Tor warten, dazu schrieb er vergangenes Wochenende mit seiner Roten Karte inklusive 2-Spiele-Sperre auch noch Negativschlagzeilen. Am Donnerstag habe er seinen Fehler aber wieder ausgebessert. "Ich denke, wenn man als Stürmer ein Tor schießt, hat man seine Sache ganz gut gemacht."

UEFA Conference League - Spielplan/Ergebnisse >>>

Grbic: "Natürlich will ich wieder ins Nationalteam"

Einer, der sich mit Grbic mitfreuen konnte, war Cheftrainer Thomas Letsch. "Ich freue mich sehr für Adrian. Ein Stürmer wird immer an Toren gemessen. Er ist viel infrage gestellt worden, aber das Tor hat er super gemacht. Er war eigentlich zur Halbzeit schon verletzt, hat Probleme gehabt mit den Adduktoren, hat sich dann durchgebissen für die Mannschaft, deshalb freue ich mich sehr für ihn", streicht der ehemalige FAK-Coach bei "Servus TV" auch noch die Kämpferqualitäten des 25-Jährigen heraus.

Genau diese Qualitäten sollen Grbic kurz- oder langfristig auch wieder ins Nationalteam bringen. "Ich versuche, Woche für Woche mein Bestes zu geben, mich weiterzuentwickeln. Natürlich will ich wieder ins Nationalteam, aber ich schaue von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel und versuche, meiner Mannschaft mit Toren zu helfen", erklärt Grbic, der vor der EURO im vergangenen Sommer seinen Kader-Platz verlor.

Letsch: "Rapid hat so gespielt, wie wir das zugelassen haben"

Genauso wie sich Grbic ins Nationalteam zurückfighten will, hat auch Vitesse am Donnerstag eine Stehaufmännchen-Qualität gezeigt, liefen die Holländer doch schon seit Mitte Jänner einem Pflichtspielsieg hinterher.

"Wenn du lang nicht gewonnen hast, fühlt es sich super an", so Letsch, der ein verdientes Weiterkommen seiner Mannschaft gesehen hat: "Wenn ich jetzt einfach dieses Spiel heute nehme, dann haben wir es mehr als verdient weiterzukommen. Ich glaube, in Summe, wenn man beide Spiele nimmt, haben wir es auch verdient."

Vor allem mit dem Auftritt in Arnheim war Letsch aber mehr als zufrieden: "Ich glaube, wir waren viel griffiger, haben sie vorne unter Druck gesetzt. Wir haben auch viel mehr nach vorne gespielt als im letzten Spiel. Man hat jedem einzelnen angemerkt, dass wir unbedingt weiterkommen wollen. So gesehen bin ich rundum zufrieden. Man hat gesehen, dass die Mannschaft alles andere als tot ist und sich nicht unterkriegen lässt."

Trifft Vitesse jetzt auf den LASK?

Die eher schwache Darbietung der Hütteldorfer wollte der ehemalige Austria-Cheftrainer nicht überbewerten: "Rapid hat so gespielt, wie wir das zugelassen haben. Jetzt können wir sagen, Rapid war schwach oder Vitesse war stark. Ich bevorzuge die zweite Variante."

Für Vitesse Arnheim ist das Abenteuer Conference League somit bei weitem noch nicht beendet - und das soll es auch noch nicht so schnell. Adrian Grbic zeigt sich auf alle Fälle selbstbewusst, was kommende Aufgaben angeht: "Ich denke, wenn wir so eine Leistung wie heute an den Tag legen, hat es jeder Gegner schwer gegen uns."

Und wenn es nach Thomas Letsch geht, so hätte er nichts dagegen, eventuell wieder nach Österreich zurückzukehren: "Vielleicht kommen wir ja wieder zu euch und erwischen den LASK. Mal schauen."


Kommentare