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Rundumschlag gegen DFB-Stars: Flick "die ärmste Sau"

Sportdirektor Rudi Völler geht mit den Spielern des DFB-Teams nach dem misslungenen Lehrgang hart ins Gericht und spricht einigen sogar die Qualität ab.

Rundumschlag gegen DFB-Stars: Flick Foto: © getty

Deutschland steht am Tiefpunkt - so weit unten wie schon lange nicht mehr.

Nach der 0:2-Niederlage gegen Kolumbien (Spielbericht>>>) läuten beim viermaligen Weltmeister die Alarmglocken. Ein Desaster bei der in knapp einem Jahr stattfindenden Heim-EM droht.

Sportdirektor Rudi Völler streitet nach dem Spiel einigen Nationalspielern die Qualität ab und deckt weiter Cheftrainer Hansi Flick. Der 58-Jährige übernahm am 1. August 2021 den Posten von Jogi Löw an der Seitenlinie, um das DFB-Team zurück zum alten Glanz zu führen. Seither bestritt Deutschland 24 Spiele unter der Regie des Ex-Bayern-Trainers - 13 davon wurden verloren.

Völler: "Unsere Qualität nicht mehr die allergrößte ist"

"Das war zu wenig", beginnt Völler seine Brandrede am "RTL"-Mikrofon und inkludiert dabei auch die Leistung des gesamten Lehrgangs. Deutschland rettete letzten Montag im 1.000 Spiel der Verbandsgeschichte dank zweier später Treffer ein 3:3-Remis gegen die Ukraine. Gegen Polen am Freitag verlor der Weltmeister von 2014 mit 0:1 und wartet nun seit 180 Minuten auf einen Treffer.

"Das war zu wenig. Hansi Flick ist am Ende die ärmste Sau. Er versucht alles, dass wir erfolgreich sind, er probiert etwas aus. Aber nach den drei Spielen muss man einfach sagen, dass unsere Qualität nicht mehr die allergrößte ist, wie noch vor einigen Jahren. Das habe ich am Anfang unterschätzt", geht Völler hart mit der Mannschaft ins Gericht.

Eine nicht erbrachte Leistung, die der Sportdirektor nicht dulden will. Völler kündigte an, dass einige Spieler beim nächsten Lehrgang nicht mehr einberufen werden: "Wir werden im September einige Spieler nicht mehr wiedersehen, am Ende ist es auch eine Qualitätsfrage."

Veränderung angekündigt - "Einige sind an ihre Grenzen gestoßen"

Cheftrainer Flick pflichtet ihm bei und will in den nächsten Testspielen auf anderes Spielermaterial zurückgreifen.

Gerüchten zufolge soll es sich dabei um die Altstars wie Thomas Müller und Mats Hummels handeln. Auch ein im Vorfeld stark kritisierter Süle könnte sich schon bald über eine Rückkehr ins Nationalteam freuen. Völler bezeichnete die nicht anwesenden Spieler "ein bisschen als Gewinner."

"In den zwei Wochen hat man gesehen, dass einige - bei allem Bemühen - an ihre Grenzen gestoßen sind. Unter dem Strich fehlt es bei dem ein oder andere", setzt der Sportdirektor seine Kritik fort.

Wird Heim-EM zu einer Tragödie?

Im Fan-Lager des DFB herrscht Ernüchterung. In weniger als einem Jahr startet die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Die Mannschaft von Hansi Flick ist als Gastgeber bereits fix qualifiziert.

Nach dem erneuten WM-Aus in der Gruppenphase im November wollte man in Deutschland eigentlich in eine neue Zeitrechnung starten. Seitdem geht es aber in die entgegengesetzte Richtung - Hansi Flick hat nun den zweitschlechtesten Punkteschnitt in der Geschichte aller DFB-Trainer.

Völler zeigt sich trotz der Darbietung in den letzten drei Spielen hoffnungsvoll: "Wir müssen uns so aufstellen und taktisch variieren, dass wir trotzdem eine gute EM spielen. Ich weiß, das hört sich gerade nach Durchhalteparolen an, aber anders geht es nicht. Die Jungs müssen trotzdem in den verdienten Urlaub fahren und sich erholen."

Ein Trainerwechsel in der Sommerpause kommt für den ehemaligen Leverkusen-Sportdirektor nicht in Frage: "Der Trainer versucht ja alles, er hat ja nur diese Spieler zur Verfügung.“

 


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