Nur der Kapitän darf reklamieren: Rudelbildungen sind mit einem Schlag fast ausgestorben - und man fragt sich, wieso diese Maßnahme keiner früher aufs Tapet gebracht hat. Für die EM führte die UEFA die Vorgabe ein, dass sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Schiedsrichtern über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Sollte der Kapitän ein Torhüter sein, wird ein Spieler als Vertreter benannt. Allen anderen droht ganz schnell eine Gelbe Karte. Die Umsetzung klappte erstaunlich schnell und gut, es gab markant weniger Diskussionen.
Alters-Extreme: Alter schützt vor Leistung nicht - ist aber umgekehrt auch kein Hindernis. So gab es bei dieser 17. EM-Endrunde einige Altersrekorde in beide Richtungen. Der Spanier Lamine Yamal wurde im Alter von 16 Jahren zum jüngsten je bei einer EM eingesetzten Spieler, der Portugiese Pepe mit 41 zum ältesten. Der frühere Weltfußballer Luka Modric löschte mit seinem letztlich wertlosen Führungstor gegen Italien mit 38 Jahren den Rekord von Ivica Vastic (2008) als ältester EM-Torschütze aus.
Kaum Platzverweise: Noch in der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels hatte es den ersten Platzverweis gegeben, als der Schotte Ryan Porteous glatt Rot sah. Es blieb (fast) der einzige Platzverweis in der gesamten Gruppenphase. Denn im abschließenden Spiel zwischen der Türkei und Tschechien wurden gleich zwei Tschechen mit Gelb-Rot beziehungsweise Rot vom Platz geschickt. Am Ende der vorherigen EM waren noch sechs Spieler des Feldes verwiesen worden. Nach der Vorrunde waren es damals aber auch erst zwei gewesen.