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Paukenschlag! Löw hört als DFB-Bundestrainer auf

Joachim Löw wird seine Tätigkeit als deutscher Bundestrainer im Sommer beenden.

Paukenschlag! Löw hört als DFB-Bundestrainer auf Foto: © getty

Paukenschlag! Der DFB gibt am Dienstag eine überraschende Entscheidung bekannt.

Joachim Löw wird seine Tätigkeit als Bundestrainer nach der EURO 2020 im Sommer beenden, das teilt der Deutsche Fußball-Bund in einer Stellungnahme mit. Löw habe darum gebeten, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag mit Abschluss der Europameisterschaft zu beenden, dem stimmte der DFB zu.

"Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht", erklärt der 61-jährige Löw, der seit Sommer 2004 zuerst als Assistent an der Seite von Jürgen Klinsmann und seit August 2006 als Cheftrainer für Deutschland arbeitete, auf der DFB-Homepage.

"Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Mit ihnen verbinden mich große Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente - nicht nur der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dankbar bin und bleibe ich gegenüber dem DFB, der mir und der Mannschaft immer ein optimales Arbeitsumfeld bereitet hat."

Löw kann Marke von 200 Länderspielen noch erreichen

Seit dem Debakel bei der WM 2018 in Russland, als die DFB-Auswahl als Titelverteidiger bereits in der Gruppenphase gescheitert war, stand Löw in der Kritik. Zuletzt wurde nach dem 0:6 in Spanien im Herbst des Vorjahres erneut heftig über eine vorzeitige Ablösung des Bundestrainers debattiert. Erst nach klärenden Gesprächen mit der Verbands-Spitze durfte Löw weitermachen.

Bei dem um ein Jahr verschobenen EM-Turnier trifft die Nationalmannschaft in der Gruppenphase im Juni in München zunächst auf Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Außenseiter Ungarn. Löw kann also die Marke von 200 Länderspielen als Chefcoach der Deutschen noch erreichen. Der Schwabe, der bisher bei 189 Länderspielen hauptverantwortlich war, wird die deutsche Auswahl im März noch bei den drei WM-Qualifikationsspielen gegen Island (25. März), in Rumänien (28. März) und gegen Nordmazedonien (31. März) betreuen. In der unmittelbaren EM-Vorbereitung sind zwei Tests geplant. Und beim Turnier zum Abschluss nach 15 Jahren als Bundestrainer sind dann bis zu sieben weitere Spiele unter Löw möglich.

"Er ist einer der größten Trainer im Weltfußball"

DFB-Präsident Fritz Keller meint zu dieser Entscheidung: "Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiß, was er an Jogi hat, er ist einer der größten Trainer im Weltfußball. Jogi Löw hat den deutschen Fußball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen. Nicht nur aufgrund seiner sportlichen Errungenschaften, sondern auch wegen seiner Empathie und Menschlichkeit. Dass er uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hoch anständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen."

Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und der DFB-Akademie, erklärt dazu: "Joachim Löw und ich haben fast 17 Jahre lang eng zusammengearbeitet. Wir durften gemeinsam so viel erleben und auch zusammen durchstehen. Es ist schon ein besonderes Verhältnis, das vor allem von absolutem Vertrauen geprägt ist. Unter Jogi stand die Nationalmannschaft wieder für Spielfreude und attraktiven Offensivfußball, diese Mannschaft und ihre Spieler haben sich unglaublich mit ihm entwickelt. Ich bedauere, dass sich nach der EURO unsere Wege beruflich voneinander trennen. Persönlich werden wir verbunden bleiben. Daran aber denke ich im Moment nicht, zumal ich weiß, dass Jogis volle Konzentration und Energie in den nächsten Wochen und Monaten einzig und allein der Vorbereitung auf die Europameisterschaft gelten. Uns verbindet im Sommer weiterhin ein großes gemeinsames Ziel."

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