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Keine EM-Spiele in Dublin - München bestätigt

Spiele aus Dublin gehen an zwei Städte. München ist bestätigt, Änderung in Spanien:

Keine EM-Spiele in Dublin - München bestätigt Foto: © getty

Wie schon erwartet, gibt es Änderungen bei den Ausrichter-Städten der EURO 2020. Die EM geht nun in elf statt wie bisher geplant zwölf Städten über die Bühne.

Dublin verliert den Status als Austragungsort, weil die irische Regierung nicht garantieren konnte, dass das Aviva Stadium in den ursprünglich vorgesehenen vier Matches zu einem Viertel gefüllt wird.

Ähnliches gilt für Bilbao - anstelle der baskischen Stadt wird Sevilla Ausrichter von drei Gruppenspielen und einem Achtelfinale.

Im Gegensatz zu Spanien verliert Irland die Austragung komplett: Die drei Dublin-Gruppenspiele steigen nun in St. Petersburg, das Achtelfinale in London.

Alle Spiele in München bestätigt

München bleibt hingegen EM-Gastgeber, weil die bayrische Landesregierung die Zulassung von 14.500 Fans in der Allianz Arena versprach. Zuvor wurde spekuliert, dass das Achtelfinale aus Bayern abgezogen werden könnte.

Die Austragungsorte der Österreich-Partien - Bukarest am 13. Juni gegen Nordmazedonien und 21. Juni gegen die Ukraine, Amsterdam am 17. Juni gegen die Niederlande - blieben wie erwartet unverändert.

Diese zwei Städte waren wie London, Glasgow, Kopenhagen, Budapest, St. Petersburg, Baku und Rom bereits zuvor von der UEFA bestätigt worden. London hofft sogar, das Finale am 11. Juli in einem vollen Wembley-Stadion ausrichten zu können.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zeigte sich nach der Bekanntgabe der Entscheidung des Exekutivkomitees zufrieden. "Ich bin wirklich erfreut darüber, dass wir bei allen EM-Spielen Zuschauer willkommen heißen dürfen, um über den ganzen Kontinent verteilt den Nationalteam-Fußball zu feiern", erklärte der Slowene.

Zusage aus Irland "zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich"

Weniger erfreut war der irische Sportminister Jach Chambers. Die Regierung des von der Corona-Pandemie schwer getroffenen Landes wollte trotz sinkender Fallzahlen keine Garantie dafür abgeben, dass 11.000 Zuschauer ins knapp 50.000 Fans fassende Aviva Stadium eingelassen werden.

"Wir versuchen, die Gesellschaft wieder zu öffnen, aber die Zusage zu geben, im Juni 11.000 Personen in einem Stadion zu haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich", sagte Chambers.

London und St. Petersburg mit meisten Spielen

Nutznießer dieser Entwicklung waren St. Petersburg und London. In der russischen Stadt finden nun jene drei Spiele der Gruppe E statt, die ursprünglich für Dublin vorgesehen waren. Damit steigen in der WM-2018-Arena insgesamt sieben Gruppenspiele und ein Viertelfinale.

London erhielt das Dublin-Achtelfinale, womit im Wembley-Stadion acht EM-Matches stattfinden - drei Gruppenspiele, zwei Achtelfinali, die beiden Semifinali und das Endspiel am 11. Juli. Genau einen Monat zuvor wird das um ein Jahr verschobene Turnier in Rom mit dem Duell zwischen Italien und der Türkei eröffnet.

Bayern: "Alles ist vorbehaltlich"

Allerdings scheint der Turnierplan noch nicht ganz fix zu sein. Kurz nach der Bekanntgabe der UEFA-Entscheidung meldete sich nämlich die bayrische Staatsregierung zu Wort und gab keine Garantie für Zuschauer im Stadion ab.

"Alles ist vorbehaltlich der pandemischen Lage", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann am Freitag der dpa in München. Die Spiele seien erst in rund zwei Monaten und daher müsse dann wie bei allen anderen Dingen vorher geschaut werden, welche Lockerungen möglich seien.

"Aber es gibt keine Garantie, dass die Spiele schon jetzt mit Zuschauern geplant werden können", betonte Herrmann. Gleichwohl begrüße die Staatsregierung die Entscheidung der UEFA und hoffe, dass Spiele mit Fans entsprechend des Hygienekonzepts möglich wären.

Auch das deutsche Bundesinnenministerium betonte, dass das Infektionsgeschehen im Moment "höchste Priorität" habe. "Das gilt auch während des Verlaufs der Fußball-Europameisterschaft, wenn sie in München stattfindet", sagte ein Sprecher am Freitag noch vor der Entscheidung der UEFA.

Gesundheitsminister will keine Erwartungen wecken

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn machte grundsätzlich deutlich, dass Spiele mit reduzierter Zuschauerzahl, Abstand und Hygienemaßnahmen aus heutiger Sicht nicht auszuschließen seien - man sollte aber auch nicht zu viele Erwartungen wecken.

Er sagte vor Bekanntwerden der UEFA-Mitteilung: "Wenn wir davon ausgehen, dass es gelingt, diese dritte Welle zu brechen und dann testgestützt Öffnungsschritte zu gehen, würden natürlich auch derartige Veranstaltungen wie auch andere Spiele und Sportveranstaltungen dann drunter fallen." Dazu seien aber noch Beratungen nötig.

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