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Titelhamster! Sie toppen sogar noch Ancelotti

Real-Coach stellt Rekorde auf! Beim Sammeln von Titeln sind ihm aber einige voraus.

Titelhamster! Sie toppen sogar noch Ancelotti Foto: © getty

"Du würdest töten für ihn", meinte einst ein gewisser Zlatan Ibrahimovic über seinen Trainer Carlo Ancelotti.

Aktuell ist der Real-Meistermacher wieder in aller Munde. Bei aller Ruhe und Gelassenheit, die der aus Reggiolo stammende Italiener ausstrahlt, kam ihm bei der Meisterfeier mit fetter Zigarre auch einmal ein Lächeln über die Lippen.

Schließlich war es nicht nur sein 22. Titel, sondern "Carletto" ist nun der einzige Trainer, der Meistertitel in allen fünf Top-Ligen einfahren konnten.

Das ist ihm aber nicht genug, denn im besten Fall wird er auch noch der erste Trainer überhaupt, der vier Mal die Champions League gewinnt - doch dafür müsste Real im Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City (21:00 Uhr im LIVE-Ticker) erst einmal ein 3:4 aufholen, um ins Finale gegen den FC Liverpool einzuziehen.

Ancelotti "nur" in Top 10, Ernst Happel knapp dran

Ob bei Real, PSG, Chelsea, Milan oder Bayern - Ancelotti lieferte ab. Doch der eine oder andere Trainerkollege ist ihm trotzdem voraus, vor allem was die Titelsammlung betrifft. Denn - unabhängig von Größe und Bedeutung der Titel - schafft es der 62-jährige Ancelotti (26 Länderspiele und ein Tor für Italien) in diesem Ranking nur in die Top Ten.

Knapp nicht hineingeschafft hat es aus österreichischer Sicht Ernst Happel mit 18 Titeln. Meistertitel in Österreich, Deutschland, Niederlande und Belgien unterstreichen jedoch die Bedeutung des "Wödmastas", der vor allem mit Feyenoord und dem HSV als Europapokalsieger der Meister sowie dem Weltpokal international für Furore sorgte.

Diese Trainer toppen "Titelsammler" Carlo Ancelotti:

10. CARLO ANCELOTTI - 22 Titel

Mit Meistertiteln in allen fünf Top-Ligen Europas ist dem Italiener als erstem der große Coup gelungen. Aber das ist ja bei weitem nicht alles: Mit Real lebt die Chance auf den 4. Champions-League-Sieg nach 2003, 2007 (jeweils Milan) und 2014 (Real).

Der zweifache Weltklubtrainer des Jahres wurde 2x Klub-Weltmeister und krönte sich neben Meistertiteln mit Milan, Chelsea, PSG, Bayern und Real auch drei Mal zum UEFA-Supercup-Sieger sowie Superpokalsieger mit Bayern (2x), Chelsea, Milan und Real.

Zudem holte er den FA-Cup, die Copa del Rey und die Coppa Italia sowie den UI-Cup 1999/2000 mit Juventus Turin.

9. GIOVANNI TRAPATTONI - 23 Titel

Was erlauben, Strunz? Viel größere Trainer-Legenden als "Trap" gibt es wohl nicht. Der mittlerweile 83-jährige Maestro holte in vier verschiedenen Ländern Meistertitel - 7x in Italien (1x Inter, 6x Juve), 1x in Deutschland (Bayern), 1x in Portugal (Benfica) und nicht zu vergessen in Österreich (2006/07 mit RB Salzburg).

Allerdings konnte der Italiener nur einmal den Vorläufer der Champions League, den Europapokal der Landesmeister mit Juventus (1985) stemmen, dafür drei Mal den UEFA Cup (Juventus 1993, Inter 1991, Juventus 1977) und einmal den Europapokal der Pokalsieger (1984 mit Juve).

Cupsiege gelangen mit Bayern und zwei Mal mit Juventus, dazu der italienische Superpokal, der deutsche Ligapokal und der UEFA-Supercup. 1986 wurde er mit Juve auch Weltpokalsieger. Als irischer Teamchef gewann er den Nations Cup.

8. JOSE MOURINHO - 25 Titel

"The Special One" weiß, wie man Titel gewinnt und konnte das in vier verschiedenenen Ländern beweisen. Zwei Mal triumphierte der Portugiiese in der Champions League - 2010 mit Inter, aber der wohl größte Erfolg war jener mit dem FC Porto 2004. Ein Jahr zuvor holte er auch den UEFA-Cup, zwei Meistertitel, den Cup- und Supercupsieg in Portugal.

In einer schlechten Manchester-United-Zeit siegte er in der Europa League. Dazu kommen 3 Meistertitel in England mit Chelsea bei einem FA-Cup-, drei EFL-Cupsiegen und dem Community Shield.

Mit Inter holte er zwei Mal den Scudetto in der Serie A, einmal die Coppa sowie die Supercoppa. Mit Real wurde er 2012 Meister und Supercopa-Sieger, 2011 Copa-Gewinner. Und bei Man United ließt er neben der EL auch den EFL-Cup und den Community Shield folgen.

6. JOCK STEIN - 26 Titel

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Wer eine Statue vor dem Celtic Park bekommt, der hat sie sich verdient. Jock Stein war einer der renommiertesten Trainer im britischen Fußball.

25 seiner 26 Titel eroberte der 1985 verstorbene Erfolgstrainer mit Celtic Glasgow. Unvergessen bleibt der Gewinn des Europapokals der Landesmeister in der Saison 1966/67. Darüber hinaus wurde Stein zehn Mal schottischer Meister, neun Meisterschaften davon holte er in Folge.

Auch im schottischen Pokal war er mit Celtic acht Mal erfolgreich und sicherte sich sechs Mal den schottischen Ligapokal-Sieg. Der einzige Triumph mit einem anderen Verein als Celtic gelang in der Saison 1960/61. Als Trainer von Dunfermline Athletic eroberte er den Pokalsieg.

6. LUIZ FELIPE SCOLARI - 26 Titel

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Der brasilianische Kulttrainer war ein Wandervogel par excellence und sammelte mit unterschiedlichen Teams Titel in Brasilien oder auch China. Eines hat der mittlerweile 73-Jährige seinen Mitstreitern in dieser Liste voraus. Der Weltmeister-Titel aus dem Jahr 2002 mit Brasilian steht über allem.

Darunter sind etwa Meistertitel mit Gremio Porto Alegre und Palmeiras, Cupsiege und der Triumph bei der Copa Sudamericana. Über dies hinaus holt er auch zwei Mal die heißbegehrte Copa Libertadores, wurde Confederations-Cup-Sieger mit Brasilien und räumte in China so gut wie alles ab, was möglich war.

Mit Ghuangzhou Evergrande sicherte er sich sogar den Sieg in der asiatischen Champions League. Darüber hinaus wurde Scolari auch in Usbekistan Meister mit Bunyodkor Tashkent. Zuletzt war er wieder in Brasilien tätig und bis Oktober 2021 Trainer von Gremio.

5. OTTMAR HITZFELD - 28 Titel

Wenige haben es beim FC Bayern und bei Borussia Dortmund bewiesen, Hitzfeld hat mit beiden Teams alles abgeräumt.

Der Weltklub-Trainer der Jahre 1996 und 2000 führte den BVB 1997 sensationell zum Champions-League-Sieg und wiederholte das Kunststück 2001 mit den Bayern. Mit zwei verschiedenen Klubs gelang dies nur Ernst Happel, Jupp Heynckes, Carlo Ancelotti und Jose Mourinho, nur Hitzfeld schaffte es mit zwei Teams aus demselben Land.

Sieben Meistertitel in Deutschland (2x Dortmund, 5x Bayern), drei Pokalsiege sowie vier Ligapokalsiege mit Bayern und zwei Superpokal-Triumphe mit Dortmund sprechen für sich. Zudem darf sich Hitzfeld nach Bayerns Sieg 2002 Weltpokalsieger nennen.

Als wären die Erfolge in Deutschland nicht genug, sahnte der Kulttrainer auch in der Schweiz ab, unter anderem wurde er mit den Grasshoppers Zürich zwei Mal Meister, drei Mal Cupsieger (2x Grasshoppers, 1x Aarau) und 1x Supercupsieger (GCZ).

4. VALERIY LOBANOVSKYI - 30 Titel

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Die 2002 verstorbene Ikone war als Fußballer und Trainer in aller Munde. Bei Dynamo Kiew hinterließ er als Profi und später als Coach Spuren, ebenso wie bei der sowjetischen und ukrainischen Nationalmannschaft. Dabei ragen auf internationaler Erfolge zwei Triumphe im Europapokal der Pokalsieger heraus (1975, 1986).

Insgesamt 13 Meistertitel mit Dynamo Kiew gehen auf sein Konto, acht in der Sowjetunion und fünf in der Ukraine. Dazu gesellen sich mehrere Cupsiege und der UEFA-Supercup-Gewinn 1976.

Außer als Legende bei Dynamo arbeitete Lobanovskyi auch als Teamchef der UDSSR, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Kuwait und zum Abschluss als Teamchef der Ukraine.

3. JOSEP GUARDIOLA - 31 Titel

31 and still counting...Pep Guardiola gilt als einer der besten Trainer aller Zeiten und hat sich seine Erfolge auch vergolden lassen.

Alleine in dieser Saison könnten mit der Champions League und der Premier League noch weitere Mega-Erfolge erreicht werden. Seine Herkunft hat der Ex-Profi nie verleugnet, sein Herz gehört dem FC Barcelona, wo auch seine große Trainerkarriere begann.

Zwei Champions-League-Siege (2009, 2011), drei Meister-, zwei Copa-, zwei Supercopa sowie zwei UEFA-Supercup-Siege mit Barca runden dies ab. Auch FIFA-Klub-Weltmeister wurde er mit den Katalanen. Danach ging es zum FC Bayern, wo ihm dies ebenfalls einmal gelang und er zusätzlich drei Meistertitel, zwei Pokalsiege und einen UEFA-Supercup-Sieg feiern durfte.

Seit 2016 räumt er mit Manchester City alles ab. Obwohl er schon drei Mal Meister, einmal FA-Cup und vier Mal Ligapokalsieger wurde und zwei Mal den englischen Superpokal gewann, fehlt noch das internationale Ausrufezeichen. In der CL nimmt City den nächsten Anlauf.

2. MIRCEA LUCESCU - 32 Titel

Ihn wird wohl nicht jeder auf der Rechnung gehabt haben. Doch Lucescu ist ein wahrer Abräumer unter den Titelhamstern und hat sich seine Brötchen in den unterschiedlichsten Ligen verdient.

Ob Meister in Rumänien mit drei unterschiedlichen Klubs (Rapid Bukarest, FC Dinamo Bukarest, Corvinul Hunedoara), Meister in der Türkei mit Besiktas und Galatasaray oder neun Meisterschaften in der Ukraine (8x Shakhtar, 1x Dynamo Kiew) - Lucescu ist ein Meister seines Fachs.

Dazu kommen sieben Pokalsiege in der Ukraine plus viele Superpokalsiege in Russland (Zenit) und der Ukraine sowie Cupsiege in Rumänien. Auch international konnte er Titel einheimsen. Der UEFA-Cup-Sieg mit Shakthar 2009 überschattete alles, 2001 gelang der UEFA-Supercupsieg mit Galatasaray. Als aktueller Trainer von Dynamo Kiew könnte sich die Liste noch verlängern.

1. SIR ALEX FERGUSON - 49 Titel

Bisher ging es relativ eng zu im Rennen um die meisten Titel. Doch einer thront unangreifbar auf Platz 1: Sir Alex Ferguson.

Der 80-jährige Schotte hat bei seinen Stationen Fußball-Geschichte geschrieben, sein Lebenswerk kann sich sehen lassen. Noch bevor Ferguson fast 27 Jahre Manchester United zu einem Titel nach dem anderen führte, war er schon beim FC Aberdeen erfolgreich, wo er drei Mal Meister, vier Mal Pokalsieger, einmal Ligapokalsieger wurde und sensationell 1983 den Europapokal der Pokalsieger nach Schottland holte, inklusive UEFA-Supercup-Sieg.

Über seine fast drei Jahrzehnte andauernde Ära bei Manchester United braucht man nicht viele Worte verlieren. Er entdeckte Spieler wie Cristiano Ronaldo, David Beckham oder Ryan Giggs, gewann zwei Mal die Champions-League, wurde Klub-Weltmeister, 13 Mal englischer Meister, fünf Mal FA-Cup-Sieger, vier Mal Ligapokalsieger und so weiter und so weiter.

Knapp 50 Titel und eine Laufbahn wie jene von Ferguson werden nicht viele hinlegen. Hut ab, Mister Ferguson!


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