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Tuchel: "Hätten uns ein oder zwei Tore verdient gehabt"

Neo-Bayern-Coach Tuchel muss bei Manchester City den nächsten Rückschlag hinnehmen.

Tuchel: Foto: © getty

Zumindest in der Champions League scheint sich der überraschend vorgenommen Trainerwechsel beim FC Bayern München aller Voraussicht nach nicht ausgezahlt haben.

Nachdem der deutsche Rekordmeister im Achtelfinale noch unter Julian Nagelsmann dank zweier souveräner Vorstellungen die Star-Truppe von Paris Saint-Germain aus dem Bewerb warf, steht man nun eine Runde später vor dem Aus.

Unter Neo-Coach Thomas Tuchel setzte es bei Manchester City im Hinspiel eine klare 0:3-Pleite. Wobei es Bayern-Goalie Yann Sommer zu verdanken war, dass die Münchner nicht noch mit einer höheren Packung nach Hause geschickt worden sind.

Sommer bewahrt Bayern vor weiteren Gegentreffern

Besonders in der Schlussphase bewahrte der Schweizer sein Team mehrere Male vor dem vierten Gegentreffer, der wohl die letzte kleine Hoffnung auf einen Aufstieg zerstört hätte.

"Wir sind natürlich sehr enttäuscht über das Ergebnis, aber nicht über unsere Leistung", verteidigte Sommer im "Sky"-Interview trotzdem seine Teamkollegen. "Wir hatten schon einige Chancen. Mit unseren eigenen Fehlern, haben wir sie aber zu den Toren eingeladen. Jetzt wird es natürlich ganz schwierig im Rückspiel."

Neben den individuellen Fehlern, beklagte Sommer auch, dass man auch einigen guten Möglichkeiten kein Kapital schlagen konnte. "Wir hatten 10-20 gute Minuten, dann aber das Selbstvertrauen mit unseren Fehlern wieder verloren. Und sie haben die Tore gemacht. Jetzt müssen wir uns wieder aufrichten."

Tuchel-Taktik ging nicht auf

Es wird am kommenden Mittwoch im Rückspiel in München wohl nicht leicht werden, den Rückstand noch aufzuholen. Denn während die Bayern über weite Strecken nicht überzeugen konnten, beeindruckte vor allem die Mannschaft von Pep Guardiola mit einer extrem starken Darbietung.

Der vor dem Match bei "Amazon Prime" vorgestellte Plan von Tuchel, die Citizens mit "Läufern und schnellen Dribblern" zu kontern, funktionierte nur bis zum Traumtor von Rodrigo, der die Engländer in der 27. Minute in Führung brachte. Danach dominierte City die Partie und ließ die Bayern, bei denen die Top-Stars Sadio Mane und Thomas Müller bis zur 69. bzw. 80. Minute auf der Bank schmorten, nicht zur Geltung kommen.

Vor allem für die Nicht-Aufstellung von Müller musste sich Tuchel schon vor der Partie rechtfertigen. Es sei "kein typisches Thomas-Müller-Spiel" erklärte sich der Deutsche, warum er auf den 33-jährigen Routinier verzichtet. Ob das in Manchester fehlende Bayer-Gen durch Müller da gewesen wäre? Wir werden es nicht mehr erfahren, Tuchel wird sich der mit Sicherheit aufkommenden Kritik auf jeden Fall stellen müssen.

Tuchel hat sich in sein Team "verliebt"

Für Tuchel fiel die Niederlage in einer ersten Stellungnahme jedenfalls zu hoch aus: "Ich glaube, dass wir uns das eine oder andere Tor heute verdient gehabt hätte. Meinen Spielern mangelt es derzeit an Selbstvertrauen, sie sind derzeit nicht in Topform."

"Das Ergebnis ist natürlich bitter. Ich habe mich heute aber trotzdem in mein Team verliebt, weil sie so eine starke Leistung abgeliefert haben. Auch wenn es komisch klingt, hat es heute Spaß gemacht", so Tuchel, der nach dem gelungenen Einstand mit dem 4:2-Erfolg über Borussia Dortmund nun schon den zweiten Rückschlag in seinem neuen Job hinnehmen musste.

In der vergangenen Woche setzte es im DFB-Pokal das überraschende Aus gegen den SC Freiburg. Von vier Partien verlor Tuchel also zwei. Zum Vergleich: Nagelsmann musste sich mit den Bayern von August bis März nur in drei Partien geschlagen geben.

Ruhiger wird es in München also auch mit dem neuen Trainer ganz gewiss nicht.

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