Real Madrid steht nach einem irren 3:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg im CL-Halbfinale.
Matchwinner einer emotionalen Partie ist Cristiano Ronaldo, der alle drei Treffer erzielt. In der ersten Hälfte braucht er nur zwei Minuten, um das Hinspiel-Ergebnis zu egalisieren (16./17.), den Endstand erzielt er per Freistoß. Der VfL wird nur selten gefährlich.
Im Parallelspiel setzt sich Manchester City gegen Paris St. Germain mit 1:0 (Hin: 2:2) durch. Das Goldtor erzielt Kevin de Bruyne in der 76. Minute.
Ramos an die Latte
Real war vor eigenem Publikum von Beginn an tonangebend. Abwehrchef Sergio Ramos unterstrich die Ambitionen der Spanier, möglichst rasch in Führung zu gehen, nach fünf Minuten mit einem Kopfball an die Latte.
Ein Doppelpack von Cristiano Ronaldo innerhalb von knapp eineinhalb Minuten (16., 17.) versetzte den Hoffnungen der Wolfsburger dann tatsächlich einen frühen Dämpfer. Zunächst nützte der Portugiese einen unglücklichen Abpraller in der Wolfsburger Abwehr zu einem Abstauber, anschließend konnten ihn drei Gegenspieler nach einer Ecke nicht vom platzierten Kopfball abhalten.
Die Verschnaufpause, die der spanische Rekordmeister sich danach gönnte, lud die Deutschen zum Mitspielen ein. Real ließ den Gästen beim Spielaufbau jetzt mehr Platz, Vieirinha (27.) und Luiz Gustavo (34.) bedankten sich mit Distanzschüssen.
Ramos an die Stange
In der 37. Minute kam Wolfsburg durch Bruno Henrique erstmals innerhalb des Strafraums zu einem Abschluss, der zur Ecke geklärt wurde. Beim Versuch von Andre Schürrle (42.) war der Winkel schon sehr spitz.
Nach Wiederbeginn erhöhte Real den Druck wieder, ein Kopfball von Sergio Ramos (66.) traf die Stange. Doch zehn Minuten später war es wieder Ronaldo, der bei einem direkten Freistoß offenbar eine Lücke in der Wolfsburger Mauer antizipierte und den Ball per Aufsitzer zum 3:0 ins Netz schickte. Der 31-Jährige hält nun bei 16 Treffern in dieser Champions-League-Saison.
Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel hätte den Wolfsburgern nun bereits ein Tor zum Weiterkommen gereicht, dazu kam es jedoch nicht mehr. Real drehte im Bernabeu-Stadion zum 23. Mal in einem K.o.-Duell im Europacup einen Rückstand aus dem Hinspiel.
Aguero vergibt Elfmeter
In Manchester hatten die Gäste aus Paris anfangs mehr Ballbesitz und folglich die Kontrolle über das Spiel. Zlatan Ibrahimovic wurde in der 17. Minute mit einem gefährlichen Freistoß an die Unterkante der Latte bei Goalie Joe Hart vorstellig, der aber gut reagierte.
Die besseren Aktionen nach vorne hatte aber ManCity: Sergio Aguero (23.) verzog erst aus der Distanz und verschoss wenig später auch vom Elfmeterpunkt (30.), nachdem ihn PSG-Torhüter Kevin Trapp zu Fall gebracht hatte.
Auch nach der Pause waren die Franzosen nicht nachdrücklich gefährlich. Ibrahimovic (66.) konnte Hart mit einem Freistoß ebenso nicht bezwingen wie Thiago Silva (76.) mit einem Kopfball.
Goldtor von De Bruyne
Auf der anderen Seite war einmal mehr auf De Bruyne Verlass: Der Belgier, der schon beim Hinspiel am vergangenen Mittwoch getroffen hatte, traf in der 76. Minute nach einem Zuspiel von Fernando von der Strafraumgrenze.
Hart musste in der Schlussphase noch bei einem Schuss von Edinson Cavani (80.) eingreifen, Ibrahimovic (86.) wurde wegen Abseits zurückgepfiffen. Die Franzosen scheiterten zum vierten Mal in Serie im Viertelfinale.