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Dortmund gewinnt die "Todesgruppe": "Haben es uns verdient"

Die Erleichterung beim BVB ist nach der überstandenen Gruppenphase groß. Marcel Sabitzer kämpft auch angeschlagen für seine Mannschaft.

Dortmund gewinnt die Foto: © getty

Für kurze Zeit schrieb der Champions-League-Abend eine wilde Schlagzeile:

"Karim Adeyemi schießt Kylian Mbappe in die Europa League." Am Ende rettete sich die Startruppe aus der französischen Hauptstadt doch noch in das Achtelfinale, weil der 17-jährige Warren Zaire-Emery den Führungstreffer des ehemaligen Salzburgers ausglich.

An der starken Leistung der Dortmunder ändert aber auch das 1:1-Remis (Spielbericht >>>) nichts. Der BVB sichert sich den Gruppensieg in der von den meisten Experten verschriebenen "Todesgruppe F" und setzt sich somit gegen PSG, AC Milan und Newcastle United durch. Ein Erfolg, den zu Saisonstart wohl nur die optimistischten Fans prophezeit hätten.

"Retter" Süle musste bei Auslosung schlucken

Dass der BVB nicht schon früh einem Rückstand hinterherlief, hatte man zu großen Teilen auch Niklas Süle zu verdanken. Der Innenverteidiger, der in den letzten Monaten oft in der Kritik stand und zeitweise seinen Stammplatz verlor, sorgte in Minute 17 mit einer unglaublichen Rettungstat vor der Linie für die Szene des Abends.

Seine Flugeinlage, durch die er Kylian Mbappe um den Führungstreffer brachte, bewertete er nach dem Spiel kühl: "Ich denke, dass ich es vorher eigentlich besser verteidigen kann. Dann kam ein bisschen der Instinkt, dass ich da noch irgendwie die Torlinie retten will und den Fuß hochziehe."

Generell ist der 28-Jährige einfach nur froh, die Gruppe überstanden zu haben: "Wir sind, denke ich, verdient weitergekommen. Die Auslosung war extrem schwierig. Wir haben damals schon schwer geschluckt, als wir die Gegner gesehen haben. Ich bin sehr stolz auf die Truppe!"

Nun heißt es, die Form auch endlich auf die Bundesliga zu übertragen, in der man den Erwartungen weiterhin hinterher hinkt. Süle hofft, den Schwung mitnehmen zu können: "Wenn wir eine gute Einstellung an den Tag legen, können wir es mit allen aufnehmen", ist er überzeugt. 

Sabitzer: "Weiß nicht, wie gut mir die Minuten getan haben"

Für Marcel Sabitzer reichte es nach Wadenbeschwerden nur für einen Kurzeinsatz. Der Österreicher wurde in der 69. Minute eingewechselt und half seiner Mannschaft dabei, das Unentschieden über die Zeit zu bringen.

"Wir wollten das unbedingt schaffen. Nach dem ersten Spieltag hat uns das wohl keiner mehr zugetraut", ist auch er sichtlich erleichtert. "Wir haben es uns absolut verdient, jetzt Gruppensieger geworden zu sein."

Das erste Spiel hatte Dortmund noch mit 0:2 gegen PSG verloren, seitdem dann aber in jeder Begegnung gepunktet. 

Den Großteil des Spiels verfolgte Sabitzer von der Bank aus, für die Startelf hätte es nicht gereicht: "Davon war ich weit weg. Ich habe sechs, sieben Tage gar nicht mit der Mannschaft trainiert. Von dem her war es klar abgesprochen, dass ich - wenn überhaupt - nur zu einem Kurzeinsatz komme."

Es bleibt zu hoffen, dass der 29-Jährige von eben diesem Einsatz nicht wieder zurückgeworfen wird: "Ich weiß nicht, wie gut mir die Minuten getan haben, das werde ich morgen sehen." Für die Chance, Champions League im heimischen Stadion zu spielen, nimmt er das Risiko aber gerne in Kauf.

Kehl stärkt Adeyemi den Rücken

Auch BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl zieht nach dem Spiel ein positives Resümee:

"Das hat einen sehr, sehr großen Stellenwert. Wir konnten unsere Qualität mehrfach unter Beweis stellen, das gibt uns jetzt sehr viel Mut und Selbstvertrauen", so der langjährige Kapitän der Schwarz-Gelben. 

Vor allem für Torschütze Karim Adeyemi freut sich der 43-Jährige: "Er hat heute einen sehr engagierten Eindruck gemacht, war viel unterwegs und hat viele Situationen gut gelöst."

Kehl hofft, dass der Treffer bei seinem Jungstar positive Glücksgefühle auslösen kann: "Karim hat eine durchwachsene Zeit durchgemacht, aber er kommt jetzt wieder und wir müssen ihm dieses Vertrauen auch immer wieder schenken."

Nun gilt es für Dortmund, das Jahr 2023 in der Liga gegen den FC Augsburg und den FSV Mainz 05 bestmöglich abzuschließen. Kehl hat eine klare Erwartungshaltung: "Wir wollen mit der gleichen Intensität und Einstellung in diese Spiele gehen und natürlich beide gewinnen."

"Das wir es können, haben wir heute gezeigt!"


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