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Bayerns Flick nach 1. Sieg: "Ich genieße es"

Licht und Schatten bei Bayern im 1. Spiel unter Flick. Wie geht's nach BVB weiter?

Bayerns Flick nach 1. Sieg: Foto: © getty

Der erste Sieg des FC Bayern München nach der Ära von Niko Kovac ist eingefahren – oder anders formuliert: Das erste Erfolgserlebnis unter Neo-Coach Hansi Flick ist perfekt.

Der deutsche Rekordmeister gewinnt das Duell gegen Olympiakos Piräus ohne groß zu glänzen mit 2:0 (>>> Spielbericht) und fixiert vorzeitig den Einzug in das Achtelfinale der Champions League.

Ein Spektakel zu liefern, stand aber angesichts der letzten turbulenten Tage in München nicht primär an der Tagesordnung.

„Der Sieg steht über allem, aber für unser Selbstbewusstsein in der Defensivarbeit war das sehr wichtig. Wir haben sehr gut nach vorne verteidigt. Wir haben den Gegner direkt unter Druck gesetzt und da auch viele Balleroberungen gehabt. Vorne hatten wir sehr viele Ecken, auch wenn wir danach kein Tor gemacht haben. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Das ist wichtig“, meinte Kapitän Manuel Neuer nach Spielende bei „Sky“.

Keine Erleichterung bei Müller

Urgestein Thomas Müller, der unter Kovac einen schweren Stand hatte und diesmal durchspielte, sah es ähnlich.

„Wir haben die Sachen umgesetzt, die wir erarbeitet haben. Olympiakos hat keine Luft zum Atmen bekommen. Viele Male und zu oft waren wir vorne aber zu hektisch, haben manchmal schlechte Entscheidungen getroffen. Das ist ein bisschen das Ärgerliche. Aber ich weiß gar nicht, ob der Manu (Neuer, Anm. d. Red.) eine Parade hatte. Dem sind wir ja in den letzten Wochen hinterhergelaufen: Zu Null zu spielen, den Gegner zu dominieren. Das haben wir heute geschafft. Auch wenn wir nach vorne wirklich viele Möglichkeiten ausgelassen haben."

Von einer Erleichterung wollte der Weltmeister von 2014 nicht sprechen. "Erleichtert nicht. Fröhlich auf jeden Fall. Wir haben hier dominant zu Hause gewonnen, so wie wir uns den FC Bayern vorstellen. Aber natürlich hat uns vielleicht auch aufgrund dieses Arbeitsaufwands nach vorne der Glanz gefehlt. Aber in unserer Situation – wir haben in jedem Spiel zwei Gegentore kassiert … Wir haben 2:0 gewonnen.“

Alaba als Innenverteidiger

Flick war mit dem Gebotenen seiner Truppe jedenfalls zufrieden. „Es ging nach den letzten Spielen darum, nach vorne zu verteidigen, die Initiative zu ergreifen. Ich war mit der Mannschaft zufrieden. Wir haben sehr hoch verteidigt und den Gegner immer wieder unter Druck gesetzt.“

Der langjährige Wegbegleiter von DFB-Coach Joachim Löw krempelte vor allem in der Defensive um: ÖFB-Legionär David Alaba kam neben Javier Martinez auf der für ihn ungewohnten Position als Innenverteidiger zum Einsatz. Rechts hinten spielte Benjamin Pavard, links Phonzie Davies.

Allerdings fehlte den Bayern gerade auf den Außenpositionen die gewohnte Durchschlagskraft: "Das habe ich auch in der Halbzeit angesprochen.  Pavard hat das auf der rechten Seite öfter gemacht. Aber Davies hat zu wenig hinterlaufen. In der zweiten Halbzeit hat er es zwei-, dreimal probiert. Da sieht man, welche Gefahr er in sich birgt. Er hat enormen Speed, den müssen wir mehr ins Spiel bringen“, meint der Bayern-Coach nach seinem ersten Pflichtspiel auf der FCB-Trainerbank.

Wie es mit ihm nach dem Dortmund-Match weitergeht, oder ob er vielleicht sogar länger Zeit bekommt, sei momentan sekundär. „Es interessiert mich überhaupt nicht, was nach dem Samstag passiert. Ich habe immer gesagt, dass ich einer bin, der nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft lebt, sondern jetzt hier. Ich genieße es gerade aktuell, weil die Mannschaft wirklich hervorragend arbeitet und sich heute für ein intensives Spiel belohnt hat.“

Salihamidzic über Trainersuche

Wie lange Flick bei den Bayern werken darf, ließ auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic offen, zu den gehandelten Namen wie Ralf Rangnick oder Arsene Wenger hielt sich der 42-Jährige bedeckt.

"Ich kann nur sagen, dass wir alle diese Gerüchte nicht kommentieren werden. Deswegen bitte ich um Verständnis“, erklärte Salihamidzic im Vorfeld der Partie bei „Sky“.

Bei der Trainersuche will man keine voreilige Entscheidung treffen: "Wir versuchen eben, eine gute Entscheidung zu treffen. Da werden wir uns sicher nicht unter Druck setzen lassen, werden wir uns Zeit lassen, bis wir der Meinung sind, dass wir die richtige Entscheidung treffen können."

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