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Tottenham-Liverpool: So heiß geht es in Madrid zu

Madrid fest in englischer Hand. Britische Party mit spanischem Flair und mehr.

Tottenham-Liverpool: So heiß geht es in Madrid zu

Madrid hat Erfahrung.

Mit Champions-League-Endspielen, und in jüngerer Vergangenheit vor allem mit einem erfolgreichen Real Madrid, das den Henkelpott zwischen 2016 und 2018 drei Mal in Folge für sich gewinnen konnte.

Dieses Jahr ist die Situation jedoch eine andere. Wieder dreht sich im fußballverrückten Madrid alles um das runde Leder, allerdings ist die spanische Hauptstadt fest in englischer Hand.

Tottenham Hotspur gegen FC Liverpool (Samstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker und auf DAZN) – und trotzdem bebt die Metropole, wird einiges geboten und statt Frust, nicht selbst im Endspiel vertreten zu sein, beteiligt man sich einfach am Party-Boom. Ein Lagebericht:

Madrid mal anders: Salah statt Ramos, Son statt Griezmann

Egal, ob an der Puerta del Sol oder am Plaza Mayor – Madrid ist derzeit im Champions-League-Fieber.

Riesige Bühnen säumen die größten und meist frequentierten Plätze der Stadt, verbunden durch Punkstraßen aber auch kleine, pittoreske Gassen, welche als Fanmeilen zwischen den Party-Hotspots dienen.

Die Logos der beiden Finalisten Tottenham und Liverpool zieren beinahe jede Straßenlaterne und lassen keinen Zweifel daran, dass Real und Atletico in diesen wenigen Tagen nicht die erste Geige an ihrer Wirkungsstätte spielen.

Selbst die Sportartikelgeschäfte punkten mit Auslagen voller Champions-League-Final-Utensilien. Roberto Firmino und Mohamed Salah statt Sergio Ramos, Heung-Min Son und Hugo Lloris statt Antoine Griezmann.

Ticket-Sucher wohl auf verlorenem Posten

Je näher der Höhepunkt der Saison in der Königsklasse des europäischen Klubfußballs rückt, desto heißer wird die Stimmung.

Immer mehr englische Fans fallen in Madrid ein. Schon Tage zuvor versuchten Fans mit selbstgebastelten Schildern aus Karton Tickets für das Spiel der Spiele zu ergattern und würden Mondpreise bezahlen, um dabei zu sein.

Diese Suche wird jedoch in den meisten Fällen vergeblich bleiben. Das Finale ist restlos ausverkauft und trotzdem wird eine große Anzahl an angereisten Fans beider Lager das Match nicht im Wanda Metropolitano Stadion live vor Ort miterleben.

Keiner will das historische Aufeinandertreffen der beiden Premier-League-Konkurrenten verpassen, der guten Stimmung tut dies jedoch keinen Abbruch.

Spiel und Spaß im englisch-spanischen Flair

Für Public Viewing ist gesorgt und so wird am Samstag, ab 21 Uhr auch die Madrider Innenstadt in ein Farbenmeer getaucht werden.

Schon die Tage davor fanden Konzerte auf Mega-Bühnen statt, Fans konnten sich mit dem Champions-League-Pokal ablichten lassen oder sich in den Fanshops austoben. Diverse Sponsoren liefern bei ihren Ständen weitere Möglichkeiten für Spiel und Spaß für Fußballfans.

Von der vollautomatischen Roboter-Torwand über Playstation-Stationen bis zu Relax-Lounges - seit Donnerstag boomt es so richtig, seit Donnerstag ist das Finale in der spanischen Königsstadt allgegenwärtig.

Bombastische Fan-Stimmung, aber nur ein großes Ziel

Die Folge: Der Verkehr wird spätabends lahmgelegt, die Innenstadt ist verstopft, Taxi- und Autofahrer fluchen über die vollen Straßen, doch alles läuft friedlich ab. Hooligan-Warnungen blieben zum Glück ohne Folgen.

Die Pubs sind logischerweise noch höher frequentiert als die unzähligen Lokale, welche das Madrider Zentrum zieren.

Liverpool-Fans ziehen singend durch die Straße und hoffen nach dem verlorenen Endspiel im Vorjahr gegen Real Madrid, endlich wieder die Königsklasse für sich zu entscheiden.

Klassiker wie die Ohrwurm-Version als Dank für Virgil van Dijk oder Lobgesänge auf Sadio Mane und Mohamed Salah – die „Reds“ sind ganz klar in der Überzahl.

Doch auch Tottenham genießt den Moment, denn mit den Spurs hatten wohl nicht viele gerechnet. Das Ziel ist sowohl für Mauricio Pochettino als auch Jürgen Klopp klar. Der Pokal geht nach England – so viel ist klar. Ob an die Themse oder an die Merseyside gilt es noch zu klären. Als Vorgeschmack ist die Trophäe schon mal in überdimensionaler Größe vor dem Königspalast aufgestellt, sinnbildlich für die Krönung der zukünftigen Fußball-Könige.

Auch wenn danach schnell wieder alles beim Alten sein wird und die Real-Stars um Karim Benzema oder jene von Atletico wie Diego Costa wieder vor den Vorhang geholt werden, ist die spanische Hauptstadt zur Zeit noch „very british“ – fest in englischer Hand.

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