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Salzburgs 3. Wahl als "Man of the Match"

Schicksal nahm Lauf. Lobeshymnen für Torhüter Coronel nach CL-Startelf-Debüt.

Salzburgs 3. Wahl als Foto: © GEPA

Es muss schon sehr viel passieren, dass ein Märchen so in Erfüllung geht wie jenes von Carlos Miguel Coronel.

Nach einem Leih-Halbjahr bei Philadelphia Union hat er sich wieder in die Keeper-Hierarchie bei den Bullen eingeordnet. Die nunmehrige Nummer 1 im ÖFB-Nationalteam Cican Stankovic hat auch beim FC Red Bull Salzburg sein Fixleiberl.

Doch Coronel wurde im Sommer zurückbeordert, weil sich die Nummer zwei Alexander Walke im Urlaub den Fußwurzelknochen brach und Ersatz gesucht wurde.

Eigentlich wäre er also die Nummer drei, doch durch Walkes Out und einen Muskelbündelriss von Stankovic, steht er plötzlich in der ersten Reihe.

Statt Reservistenrolle stand plötzlich Champions League auf dem Programm - und sein Startelf-Debüt in der Königsklasse auswärts beim SSC Napoli (Spielbericht>>>) konnte sich sehen lassen.

"Er ist für mich eigentlich ganz sicher der 'Man of the Match', platzte der Stolz über den 22-jährigen Nachwuchskeeper auch aus Sportchef Christoph Freund heraus.

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"Ich glaube, es ist normal, ein bisschen nervös zu sein"

Der Brasilianer, der aus der Red-Bull-Akademie in seinem Heimatland hervorging und sich dann beim FC Liefering zu den Profis hocharbeitete, hatte gegen die Napoli-Stars früh viel zu tun.

Große Nervosität war beim Debütanten, der davor nur zwei Bundesliga- und einen ÖFB-Cup-Einsatz absolviert hatte, nicht vorhanden - zumindest gibt er diese nicht zu.

"Ich glaube, es ist normal, ein bisschen nervös zu sein. Aber wenn du auf dem Platz bist, kommst du wieder runter, dann bist du wieder relaxt und konzentrierst dich einfach auf das Spiel, dass du es gut machst. Wir hatten auch eine gute Vorbereitung, das war sehr wichtig", wurde Coronel perfekt auf die Partie eingestellt.

Dass es so schnell gehen kann, kam natürlich auch für ihn unerwartet und überraschend. Er witterte laut eigenen Aussagen die Chance seines Lebens.

Freund: "Wir können uns bei Carlos bedanken"

Zumindest bei seinem ersten Champions-League-Spiel von Beginn an, ergriff er diese Chance beim Schopf.

Bereits in der fünften Minute rettete der neue Stern am Salzburg-Himmel mit einer wahren Top-Parade, als Onguene einen Mertens-Schuss gefährlich auf das eigene Tor abfälschte.

Coronel, von seinen Kollegen nur Carlos gerufen, stand seinen Mann und war durch die frühe Heldentat schnell in der Partie.

"Wir können uns auch bei Carlos bedanken, der das überragend gemacht hat. Ein junger Tormann, der jetzt auf einmal sehr überraschend Champions League spielen darf. Er hat wirklich eine super Leistung gezeigt und hat eine richtig gute Ausstrahlung", bewertete Freund, der federführend für die vorzeitige Rückkehr im Sommer war.

Mit Ruhe und Top-Paraden zum fast perfekten Startelf-Debüt

Eben ins kalte Wasser geworfen, bekam er gegen die Napoli-Stars alle Hände voll zu tun. Mit Bravour meisterte er seine Aufgaben und ließ sich keine Unkonzentriertheit zu Schulden kommen.

Mit seinen Paraden, aber auch seiner ruhigen Herangehensweise fügte er sich ins RBS-Kollektiv ein und erntete nach dem Schlusspfiff Lob von allen Seiten.

"In dem Spiel war es für uns sehr schwer, da haben sie irrsinnig viel Druck gemacht, viele Torchancen gehabt. Da hat uns Carlos im Spiel gehalten", verdankte ihm Andreas Ulmer, dass man zur Pause nur ein Gegentor hinnehmen musste.

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Beim Schuss von Lozano ins kurze Eck war der Keeper auf nassem Rasen jedoch chancenlos.

Coronel mit Eigenwerbung vor Stankovic- und Walke-Rückkehr

Selbst gibt sich der Youngster bescheiden und lässt die Kirche nach dem 1:1 in Süditalien im Dorf.

"Es war gut. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich heute eine gute Performance gemacht habe. Ich glaube die ganze Mannschaft hat bis zur letzten Minute gekämpft. Leider bringen wir keine drei Punkte zurück nach Salzburg, aber ein Punkt ist auch positiv."

Coronel erweist sich als Kämpfer, der auch die kommenden Spiele im Salzburg-Tor verbringen wird, ehe Stankovic und Walke wieder zurückkehren. Somit kann er seinen Beitrag dazu leisten, dass die Bullen womöglich doch noch die Mini-Chance in der Champions League ergreifen.

"Wir kämpfen bis zum letzten Spiel und hoffen, wenn es geht noch in der Champions League, wenn nicht mindestens in der Europa League weiterzuspielen. Wir verdienen das!", ist sich der "Man of the Match" sicher.

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