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Warum Salzburg zu den 20 besten Teams der Welt gehört

Die Mozartstädter mischen in einem vom Sportdaten-Anbieter Opta herausgegebenen Powerranking ganz vorne mit. Was dahinter steckt:

Warum Salzburg zu den 20 besten Teams der Welt gehört Foto: © GEPA

Ein österreichisches Fußball-Team, das zu den besten 20 Vereins-Mannschaften der Welt zählt? Gibt's nicht!

Gibt's doch - zumindest, wenn es nach dem britischen Sportdaten-Dienstleister Opta Sports geht. 

Seit kurzer Zeit bietet Opta ein sogenanntes Powerranking an, welches insgesamt 12.894 Fußball-Klubs dieses Planetens miteinander vergleicht und anhand ihrer Stärke ordnet. 

Das bestgereihte Team der Welt - aktuell Manchester City - hat dabei stets 100 Punkte, das schlechtestgereihte - aktuell das australische Team Lake Macquarie City FC - stets 0 Punkte. Die restlichen 12.892 Vereine befinden sich irgendwo dazwischen.

So auch der FC Red Bull Salzburg, der momentan den sensationellen 18. Rang einnimmt und damit vor Spitzenklubs wie Ajax Amsterdam (29.), Tottenham Hotspur (32.), der AS Roma (34.), dem FC Chelsea (38.) und dem FC Sevilla (42.) liegt.

Die Top-20 des Opta Powerrankings in der Übersicht:

Rang Team Rating
1 Manchester City (ENG) 100
2 Bayern München (GER) 95,9
3 FC Liverpool (ENG) 93,8
4 SSC Napoli (ITA) 93,8
5 Inter Mailand (ITA) 93,5
6 Real Madrid (ESP) 93,2
7 RB Leipzig (GER) 93
8 FC Arsenal (ENG) 92,5
9 Manchester United (ENG) 92
10 Borussia Dortmund (GER) 91,8
11 FC Barcelona (ESP) 91,7
12 Atletico Madrid (ESP) 91,2
13 FC Porto (POR) 90,4
14 Newcastle United (ENG) 90,3
15 Paris Saint-Germain (FRA) 90,2
16 AC Milan (ITA) 89.8
17 Juventus Turin (ITA) 89,5
18 FC RED BULL SALZBURG 89,4
19 Brighton & Hove Albion (ENG) 88,9
20 Lazio Rom (ITA) 88,8

Neben den Mozartstädtern liegt mit dem SK Sturm Graz ein weiterer Bundesliga-Klub innerhalb der Top-100.

Die "Blackies" stechen als 72. immerhin Vereine wie Galatasaray Istanbul (73.), Palmeiras (74./bestes Nicht-UEFA-Mitglied), Dinamo Zagreb (80.), den FC Valencia (86.), die TSG Hoffenheim (95.) den Club Brügge (99.) oder die Glasgow Rangers (101.) aus.

Dahinter folgt der LASK auf Rang drei der stärksten rot-weiß-roten Teams (154.), dann die Wiener Austria (221.) hauchdünn vor dem SK Rapid (226.). Am schlechtesten aller Klubs dieses Landes schneidet übrigens der Tiroler Verein SV Zams als Nummer 11.134 der Welt ab.

Die Platzierungen der 28 Bundesligisten plus Zweitligisten in der Übersicht:

Rang Team Rating Rang global
1 FC Red Bull Salzburg 89,4 18
2 SK Sturm Graz 83,2 72
3 LASK 79,1 154
4 FK Austria Wien 76,8 221
5 SK Rapid Wien 76,7 226
6 Wolfsberger AC 75,9 264
7 Austria Klagenfurt 73 431
8 Austria Lustenau 72,8 445
9 WSG Tirol 72,3 494
10 Blau-Weiß Linz 71,8 544
11 TSV Hartberg 71,6 574
12 SV Ried* 69,6 778
13 SCR Altach 69,4 800
14 Grazer AK* 69,2 826
15 FAC* 67,9 1002
16 SKN St. Pölten* 67,6 1043
17 Admira* 65,8 1339
18 SV Lafnitz* 65 1483
19 FC Liefering* 64,5 1575
20 SKU Amstetten* 64,3 1638
21 SV Horn* 63,4 1808
22 SV Stripfing* 62,3 2018
23 Kapfenberger SV* 62,1 2086
24 First Vienna* 61,7 2174
25 FC Dornbirn* 61,5 2220
26 Sturm Graz II* 60,7 2409
27 Schwarz-Weiß Bregenz* 58,1 3123
28 DSV Leoben* 57,7 3243

*Admiral 2. Liga

Das steckt dahinter

Doch wie aussagekräftig ist ein solches Powerranking überhaupt? Und wie setzt es sich zusammen?

Grundsätzlich gilt Opta als seriöser Statistik-Anbieter, welcher ein äußerst ausgeklügeltes, auf dem sogenannten Elo-Rating basierendes System zur Erstellung dieses Powerrankings verwendet hat.

Das Elo-Rating wurde in den 1950ern vom ungarisch-amerikanischen Physiker und Schach-Enthusiasten Arpad Elo entwickelt und misst die Stärke eines Schachs-Spielers anhand der Elo-Zahl. Treten zwei Spieler gegeneinander an, kann anhand der Elo-Zahl beider Akteure im Voraus die Siegwahrscheinlichkeit jedweder Partei berechnet werden.

Nach dem Spiel werden beide Elo-Zahlen angepasst. Kurzgefasst funktioniert dieser Prozess so: Ein Sieg eines Spielers mit einer niedrigen Elo-Zahl gegen einen Spieler mit einer hohen Elo-Zahl treibt die Elo-Zahl des gewinnenden Spielers mehr in die Höhe als es ein Sieg gegen einen Spieler mit ähnlich hoher oder niedrigerer Elo-Zahl täte. Bei einem Remis gegen einen besseren Spieler gibt es ebenfalls eine Aufwertung für den niedriger bewerteten Spieler, das Elo-Rating des höher bewerteten Spielers schrumpft.

Grundsätzlich gilt: Je größer der Unterschied des Elo-Ratings zweier konkurrierender Spieler, desto größer die mögliche Gewinnmarge des Spielers mit der niedrigeren Elo-Zahl, desto kleiner jene des Spielers mit der höheren Elo-Zahl.

Zu beachten ist: Jeder Punkt der Elo-Zahl, den ein Spieler nach einem Spiel gewinnt, verliert der unterlegene Spieler in gleichem Maße.

FIFA-Weltrangliste basiert auf ähnlichem System

Noch heute wird das Elo-Rating zur Berechnung der Spielstärke von Schachspielern angewendet. Selbst die FIFA vertraut seit 2018 auf eine adaptierte Form des Elo-Ratings in der Berechnung der FIFA-Weltrangliste der Männer. 

Auch Opta musste das Elo-Rating anpassen, um Mannschaften aus verschiedenen Ligen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nie gegeneinander spielen werden, auch nur ansatzweise vergleichbar zu machen (als plakatives Beispiel liegt der TSV Hartberg gut 100 Ränge über dem FC Tokyo - ob die Oststeirer aber tatsächlich um so viel besser sind als das Team aus der bevölkerungsreichsten Stadt der Welt, werden wir wohl nie erfahren).

Deshalb teilt Opta das Elo-Rating in vier verschiedene Hierarchien ein, die zusammengerechnet das Elo-Rating einer bestimmten Mannschaft ausmachen: Das Kontinent-Rating, das Länder-Rating, das Liga-Rating und das ligainterne Team-Rating. 

Bei jedem in die Wertung fließenden Spiel wird immer nur das Elo-Rating der höchsten diese Begegnung betreffenden Hierarchie verändert. Vier Beispiele:

  • Wenn der afrikanische Klub Al Ahly Kairo auf den europäischen Klub Real Madrid trifft (zuletzt bei der FIFA Klub-WM 2023 so geschehen), wird nur das Kontinent-Rating beider Teams angepasst.
  • Wenn der englische Klub Manchester City auf den spanischen Klub Real Madrid trifft (zuletzt im Champions-League-Halbfinale 2022/23 so geschehen), wird nur das Länder-Rating beider Teams angepasst.
  • Wenn der spanische Viertligist CP Cacarone auf den spanischen Erstligisten Real Madrid trifft (zuletzt in der 3. Runde der Copa del Rey 2022/23 so geschehen), wird nur das Liga-Rating beider Teams angepasst.
  • Wenn der spanische Erstligist FC Barcelona auf den spanischen Erstligisten Real Madrid trifft (zuletzt in La Liga so geschehen), wird nur das ligainterne Team-Rating beider Teams angepasst.

Das bedeutet, dass ein Sieg von Al Ahly Kairo über Real Madrid das Elo-Rating aller afrikanischen Mannschaften erhöhen würde, während das Elo-Rating aller europäischer Mannschaften sinken würde, die Ratings der darunterliegenden Hierarchien aber nicht antastet. Diese Logik lässt sich für alle Hierarchien bis auf die letzte, die ja nur die beteiligten Teams selbst betrifft, anwenden.

2.500.000 Spiele wurden analysiert

Dieses so zusammengestellte Elo-Rating wird abschließend so modifiziert, dass jedem Verein ein Wert zwischen 0 und 100 zugeteilt wird, wobei - wie bereits erwähnt - die aktuell jeweils beste Mannschaft der Welt immer das Rating 100 aufweist und die schlechteste immer 0.

Insgesamt 2.500.000 Fußballmatches seit 1990 hat Opta herangezogen, um dieses Powerranking mithilfe des oben angeführten Elo-Ratings zusammenzustellen. Anhand von aktuellen Ergebnissen werden regelmäßig Updates vollzogen.

Makellos ist das System deshalb aber nicht. Man wird nie mit Sicherheit sagen können, wie stark zwei Mannschaften aus den verschiedensten Ecken des Erdballs im direkten Vergleich wirklich sind, wenn sie sich niemals auf einem Fußballplatz gegenüberstehen.

Ob der FC Red Bull Salzburg momentan tatsächlich zu den 20 besten Vereinsmannschaften der Welt gehört, lässt sich ebenso wenig objektiv eruieren - ein aus rot-weiß-roter Sicht schönes Bild gibt dieses Powerranking aber allemal ab.

Das gesamte Powerranking von Opta in der Übersicht>>>

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