Der LASK und SKN St. Pölten trennen sich im Top-Spiel der 13. Bundesliga-Runde in der NV-Arena mit 2:2-Unentschieden.
In einer interessanten Partie, in der beide Teams ein hohes Tempo gehen, ist es der Brasilianer Victor, der den LASK zwei Mal in Führung bringt. Er trifft in der 16. und 71. Minute. Die Gastgeber geben sich aber nie auf. Pak erzielt nur 118 Sekunden nach dem 0:1 (18.) den 1:1-Ausgleich nach einem Corner.
Als jeder schon mit einem Auswärtssieg des LASK rechnet, schlägt Luan für den SKN - wieder nach einem Corner - zu (89.). So kommt Ranko Popovic mit seinem Team zu einem glücklichen Punktgewinn gegen den eigentlich spielbestimmenden LASK.
Ungewohnte Rolle für Ambichl
Der LASK behauptet zwar einen Zähler vor den St. Pöltnern Tabellenplatz zwei. Die Linzer sind aber bereits fünf Ligaspiele sieglos. Ihr Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg beträgt vorerst neun Punkte. Der Serienmeister ist erst am Sonntag (14.30 Uhr, LIVE-Ticker) zu Hause gegen Mattersburg im Einsatz.
Beim LASK agiert statt des gesperrten Kapitäns Gernot Trauner Routinier Emanuel Pogatetz in der Innenverteidigung. Popovic setzt in seinem dritten Ligaspiel im Amt mit Husein Balic neben Pak und Rene Gartler erstmals auf drei nominelle Stürmer. Im Abwehrzentrum agiert Mittelfeldmann Michael Ambichl, der mit Flanken beide Treffer vorbereitet.
Goiginger ganz stark
Beim 0:1 wirkt St. Pöltens Defensive nicht sattelfest. Thomas Goiginger behauptet sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler und bringt den Ball etwas glücklich zu Joao Victor, der ins lange Eck abschließt. Zwei Minuten später schlägt Pak aber bereits zurück. Der Nordkoreaner trifft nach einem Corner von Ambichl per Kopf - das erste Ligator des SKN unter Popovic.
Der LASK wird vor der Pause vor allem durch den starken Goiginger noch einige Male gefährlich. Ein Heber des Flügelspielers geht knapp daneben (20.), ein weiterer Versuch drüber (41.). Einen Freistoß hält St. Pöltens Torhüter Christoph Riegler sicher (36.). Auf der Gegenseite scheitert Balic nach Seitenwechsel aus spitzem Winkel an Alexander Schlager (54.).
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Traumtor von Victor
Die Linzer dagegen verzeichnen schon vor der neuerlichen Führung zwei Aluminiumtreffer. Erst schupfte Yusuf Otubanjo - der Angreifer scheidet wenig später mit einer Knieverletzung aus - den Ball nach Zuspiel von Joao Victor an die Latte (49.), dann lenkt Riegler einen Freistoß von Peter Michorl an den Querbalken (71.).
Aus dem folgenden Eckball resultiert das 1:2. Joao Victor setzt den Ball von knapp außerhalb des Strafraums sehenswert ins rechte Kreuzeck. Auf der Gegenseite lenkt Verteidiger Christian Ramsebner, der sich dabei verletzt, einen Kopfball von Martin Rasner über das Tor (86.).
Zwei Minuten später schlägt Luan aber zu. Der Brasilianer versenkt den Ball, abermals nach einem Corner, den Ambichl im zweiten Versuch noch einmal zur Mitte gebracht hat.
Sieglos-Serien auf beiden Seiten
Dem LASK bleibt der erste Ligasieg seit 23. September dadurch verwehrt. Vergangene Woche hatten die Linzer in einem mitreißenden Schlager gegen Salzburg ein 3:3 erreicht. Von den vergangenen 14 Pflichtspielen hat das Team von Oliver Glasner nur eines verloren.
Für Popovic bringt die Heimpremiere zumindest einen Punkt. Sein Team ist mittlerweile aber vier Ligapartien sieglos - drei davon unter seiner Führung.
Stimmen zum Unentschieden:
Ranko Popovic (St. Pölten-Trainer): "Ich glaube, heute hatte es keine Mannschaft verdient zu verlieren. Für mich ist wichtiger als das Resultat, dass die Mannschaft heute spielen wollte. Wir haben gegen eine spielerisch sehr starke Mannschaft gespielt, da können wir uns den LASK sicher zum Vorbild nehmen. Ich freue mich, wenn die Mannschaft Fortschritte macht - das ist der Fall, deswegen bin ich zufrieden. In sechs Trainings kann auch ein Capello, Mourinho und alle anderen nicht viel erreichen. Wichtig ist, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht."
Michael Ambichl (St. Pölten-Spieler/zwei Assists): "Der Trainer wollte einen spielerischen Typen hinten und hat mich gefragt. Das hat gepasst. Ich musste auf meine Chance warten, die ist jetzt mit dem Trainerwechsel gekommen, und die habe ich genutzt."
Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis. Wir haben jetzt schon das zweite, dritte Mal das Spiel nicht entscheiden können. Wir hätten uns den Sieg heute verdient. Es war ein unnötiger Punkteverlust. Ich glaube, St. Pölten hatte das Spiel heute auf Standards ausgelegt. Dafür haben sie sehr gute Leute. Wir müssen den letzten Schritt in den Details noch machen, um eine richtige Spitzenmannschaft zu werden, zu der uns viele schon gemacht haben."