WSG nach Rapid-Remis im Zwiespalt: "Sind zwei verlorene Punkte"
Die WSG Tirol bleibt nach dem 1:1 gegen Rapid mit gemischten Gefühlen zurück. Vor allem die Leistung hätte mehr verdient – am Ende steht aber nur ein Punkt.
Starke Leistung, aber keine Belohnung: Die WSG Tirol spielt gegen Rapid 1:1 und vergibt den ersten Heimsieg über den "Angstgegner" überhaupt trotz vieler Chancen.
Die Tiroler spielen mutig, verteidigen kompakt und setzen immer wieder Nadelstiche. Ein Tor von Benjamin Böckle wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt, in der Nachspielzeit hätte es durch einen Stangentreffer von Ademola Ola-Adebomi auch noch beinahe den Lucky Punch gegeben.
WSG-Trainer Philipp Semlic zeigte sich nach der Partie mit dem Auftreten seiner Mannschaft zufrieden: "Meine Mannschaft hat in allen Phasen des Spiels ein sehr gutes Fußballspiel abgeliefert. Wir waren gegen den Ball taktisch sehr klug und sauber, haben die Räume eng gemacht, waren im Umschalten gefährlich", lobte Trainer bei "Sky".
Wer die Tore nicht macht...
Zu bemängeln hat der Coach aber auch etwas, nämlich die Chancenauswertung: "Wir und ein bisschen ankreiden lassen, das zweite Tor nicht zu machen. Wir müssen jetzt auch den nächsten Schritt gehen, uns für diese guten Spiele belohnen und die vollen drei Punkte mitnehmen."
Rapid habe die individuelle Qualität, immer zum Ausgleich zu kommen - wie es dann durch Ercan Kara auch geschah. Seiner Mannschaft machte er in dieser Szene keinen Vorwurf, auch wenn zögerlich attackiert wurde: "Wir haben vorne einen langen Einwurf gehabt, wollten die Box attackieren und haben den Rückraum nicht sauber verteidigt, waren zu gierig. Natürlich wären noch andere da gewesen, aber es war ein super Tempodribbling mit tollem Abschluss, da muss man auch einmal den Gegner loben."
Der 42-Jährige sieht dennoch eine positive Tendenz: "Wir haben gegen WAC und Rapid unentschieden gespielt. Das wären natürlich 'Big Points' auf unserem Weg gewesen. Wenn’s ans Eingemachte geht, müssen wir performen – dann können wir uns auch belohnen. Und es geht in eine sehr gute Richtung."
Spieler wollten voll punkten
Die erste große Chance zur Vorentscheidung vergibt der Rapid-Leihspieler Benjamin Böckle, dessen Kopfballtor wegen Abseits aberkannt wurde: "Im Endeffekt ist es richtig bitter. Der Trainer hat gesagt, es waren zwei verlorene Punkte, so hat es sich dann auch angefühlt", so der 23- jährige Verteidiger.
Auch WSG Kapitän Valentino Müller haderte: "Die Leistungen der letzten Wochen stimmen, das stimmt mich auch positiv. Aber wir müssen den Step machen, dass wir solche Spiele dann auch gewinnen."
Die WSG bleibt mit 14 Punkten auf Rang neun. Die Richtung stimmt, doch die Tiroler wissen: Wer Chancen liegen lässt, verschenkt Punkte. Jetzt gilt es, in der Länderspielpause den letzten Schritt zu machen – damit aus guten Leistungen endlich Siege werden.