Wie geht es mit Peter Stöger weiter?
Eine Frage, die seit Mai auch in Österreich heiß diskutiert wird. Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Gerüchte auf, wonach der 53-Jährige möglicherweise bei Rapid oder Austria als Sportdirektor anheuern könnte.
Bisher ist aber nichts in diese Richtung passiert.
Die Hütteldorfer haben den Posten mittlerweile mit Ex-Coach Zoran Barisic besetzt. Bei den Veilchen hat nach wie vor Ralf Muhr das Sagen.
Und was sagt Stöger? Von LAOLA1 auf ein mögliches Engagement bei den Violetten angesprochen, weicht der Wiener elegant aus.
"Das muss vom Zeitpunkt und der Situation her passen", sagt der letzte Meistermacher der Wiener Austria.
Notwendige lange Auszeit
Zusatz: „Dass ich irgendwann einmal wieder in Österreich arbeiten möchte, ist klar. Ob das schon zum jetzigen Zeitpunkt sein wird, weiß ich nicht genau. Es liegt an vielen Faktoren. Denn es muss jedem klar sein, was es bedeutet, wenn man etwas angeht. Wie lange es sein sollte und wie man etwas umsetzen möchte. Grundsätzlich ist die Position eines Sportdirektors für mich ein Thema. Das habe ich ja auch schon gemacht. Es ist also nichts Neues für mich.“
Nachdem Stögers Vertrag mit Borussia Dortmund am 30. Juni 2018 auslief, nahm er sich eine Auszeit. Die war für ihn notwendig. „Bevor ich dieses Jahr Pause hatte, habe ich fast acht Jahre durchgearbeitet. Wenn man weiß, wie kurzweilig das Trainerleben ist, ist das eine unfassbar lange Zeit. Es tut mir gut, das Ganze ein bisschen aus der Distanz zu sehen. Ich genieße die private Zeit sinnvoll mit meiner Familie.“
"Einiges, was kolportiert wird bzw. wurde, stimmt nicht"
Richtig still ist es um seine Person aber nie geworden. Immer wieder fiel sein Name bei diversen Klubs, die auf Trainersuche waren.
Doch nicht immer war er auch tatsächlich ein Thema. „Einiges, was kolportiert wird bzw. wurde, stimmt nicht und einiges, was gar nicht geschrieben wurde, war konkreter.“
"Es waren Sachen dabei, die für mich auch spannend gewesen wären, aber man nicht zum Zug gekommen ist."
Mit einigen Klubs fanden gute Gespräche statt. "Es ist auch erfreulich, dass Dinge, die man hinter verschlossenen Türen bespricht, nicht an die Öffentlichkeit geraten. Es waren Sachen dabei, die für mich auch spannend gewesen wären, aber man nicht zum Zug gekommen ist. Auf der anderen Seite gab es auch Angebote, die ich dann eben nicht angenommen habe.“
Denn Stöger weiß, was er will: „Wenn ich das Gefühl habe, da ist etwas, das von der Aufgabe her spannend ist, mich reizt und auch in Hinblick auf die private Situation stimmig ist, dann wird man wieder etwas machen.“
Stöger verpürt keinen Druck
Unter Druck setzt sich der Ex-Köln-Trainer nicht. Er versichert: „Irgendwann werde ich etwas machen, um das Gefühl zu haben, eine Beschäftigung zu haben. Für jahrelang nix zu machen bin ich zu jung. Das geht auch wirtschaftlich nicht. Ich durfte in den letzten Jahren viele Dinge machen, auch große Sachen. Ich muss niemanden etwas beweisen, mir selbst schon gar nicht. Wenn es noch ein Jahr dauert, ist es auch okay. Diese Zeitspanne gebe ich mir.“
Die Vorstellung, zu lange auf das richtige Angebot zu warten und dadurch womöglich in Vergessenheit zu geraten, bereitet ihm keine Sorgen. „Ich hatte schon solche Phasen, wo ich nicht mehr gefragt war. Ich habe keine Angst davor, weil ich auch das Geschäft kenne. Wenn ich unbedingt etwas machen wollte, ohne groß nachzudenken, ob das für den Verein und mich stimmig ist, könnte ich schon lange etwas machen. Das möchte ich aber nicht.“
Existenzängste hat Stöger sowieso keine: „Sollte der Fall eintreten und ich nicht mehr gefragt sein, dann mache ich eben etwas anderes – für mich auch kein Problem.“