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Trennung möglich! Muslic-Vorahnung nach OÖ-Pleite?

War's das für Ried-Trainer Muslic? Team steht hinter dem Chefbetreuer.

Trennung möglich! Muslic-Vorahnung nach OÖ-Pleite? Foto: © GEPA

War's das für Miron Muslic als Cheftrainer der SV Ried?

Diese Frage drängte sich nach der 0:3-Heimpleite des Aufsteigers im OÖ-Derby gegen den LASK (Spielbericht >>>) auf, da der junge Chefbetreuer schon davor angezählt wurde. Präsidiumsmitglied und Finanzvorstand Roland Daxl kündigte schon im Vorfeld eine genaue Analyse nach dem Spieltag an, der Frage nach dem Vertrauen in die sportliche Leitung wich er aus.

Nun haben Muslic und Co. zumindest ergebnistechnisch nicht Werbung in eigener Sache gemacht, langsam gehen dem Trainer nach sechs Niederlagen und drei Remis unter seiner Regie bei "Sky" die Argumente aus. "Klar, ich kann mich nach dem neunten Spiel ohne Sieg nicht hinstellen und sagen, mir gehen die Argumente für mich nicht aus. Aber ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen."

Das Team stärkt dem Chefbetreuer den Rücken, sie würden gerne mti dem Coach weitermachen. "Alles andere ist sehr unruhig, glaube ich", ahnt der Ex-FAC-Coach, was im Hintergrund abläuft.

Der 38-Jährige beerbte erst im Jänner Gerald Baumgartner, und könnte schon bald wieder Geschichte sein. Zumindest klingt bei Muslic eine gewisse Vorahnung durch, dass sich die Verantwortlichen gegen ihn entscheiden könnten: "Das kann ich jetzt nicht beeinflussen. Was mir wichtig ist, und das haben wir als Trainerteam geschafft, dass wir diese Beziehung zur Mannschaft haben, das ist sehr positiv. Aber am Ende des Tages hilft uns diese gute Arbeitsbeziehung nicht, dass wir gerne miteinander arbeiten, wenn wir keine Ergebnisse liefern. Heute war eine große Möglichkeit für uns, die haben wir leider nicht genützt."

Grüll-Elfer als Knackpunkt bei guter Ried-Leistung

Umso bitterer ist die Tatsache, dass Muslic seiner Mannschaft eine sehr gute Leistung attestierte. Doch Ante Bajic ließ sich alleine vor dem Tor von den Beinen holen und der sonst sichere Elferschütze Marco Grüll zeigte vom Punkt Nerven.

"Wenn wir den machen, haben wir das Momentum auf unserer Seite, das Selbstvertrauen wird größer. Aber wir scheitern und bekommen aus einem unglaublich groben Individualfehler das 0:1. Dann wird so wie die letzten Wochen alles deutlich schwieriger für uns", ärgert sich Muslic, der in Gedanken schon jubelte und die Situation als fantatisch bewertete, so nah an der 1:0-Führung dran zu sein.

Doch wieder kam in dieser Saison alles anders. Durch Altachs Sieg gegen St. Pölten rutschten die Rieder auf den vorletzten Tabellenplatz ab und liegen nur noch drei Punkte vor der Admira. Bei den Innviertlern ist längst Feuer am Dach.

Reifeltshammer: "Absolut überzeugt von dem Weg"

Lauscht man den Stimmen der Spieler, liegt es aber keineswegs am Trainer. "Ich kann es nicht in Worte fassen, das ist sinnbildlich für unsere aktuelle Situation", konnte es auch Marcel Ziegl nicht fassen. "Man könnte jetzt "Hätti-warri" spielen, wenn wir den Elfmeter gemacht hätten, aber das haben wir nicht. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, das hätte uns heute sicher gut getan."

Eine Teilschuld nimmt auch Marco Grüll auf sich, der die große Chance auf die Führung nicht nützen konnte - unabhängig davon, wie das Spiel danach verlaufen wäre. "Wenn ich das Tor mache, ist es ein anderes Spiel, das war sicherlich nicht förderlich für uns. Das nehme ich ganz klar auf meine Kappe, es hilft eh nichts."

Die Situation zerrt am Nervenkostüm, auch bei Grüll, der im Sommer zu Rapid wechselt: "Natürlich ist es für alle nicht einfach, wenn man so lange keine Partie mehr gewonnen hat. Das Selbstvertrauen fehlt irgendwo, aber wir müssen als Mannschaft da rauskommen."

Thomas Reifeltshammer sieht es ähnlich, gibt aber die Hoffnung auf Besserung nicht auf: "Natürlich ist die Situation verzwickt, aber dessen waren wir uns vor der Saison und im Winter beim Trainerwechsel bewusst. Der Verein hat sich da sehr wohl was überlegt, auch bei der Besetzung mit diesem Trainer. Wir sind als Mannschaft absolut überzeugt von dem Weg, wir haben trotzdem alles reingeworfen. Es ist eine schwierige Phase, es prasselt auch von außen sehr viel auf uns ein, aber intern müssen wir die Ruhe bewahren, überzeugt sein, von dem was wir machen. Dann bin ich auch überzeugt, dass wir die Saison erfolgreich abschließen."

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