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Schicker: "Das heißt nicht, dass ich ewig in Graz bleibe"

Der Sturm-Sportdirektor über seine Zukunft, einen möglichen Abgang von Christian Ilzer und die "Riesenentwicklung" der Grazer.

Schicker: Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz hat eine harte Woche hinter sich.

Am Donnerstag das schmerzhafte Aus im Europacup, am Sonntag der Punktverlust beim ärgerlichen 1:1 in Altach in der Bundesliga. Dazu kamen noch die Störgeräusche rund um das mutmaßliche Intersse des SK Rapid an Sportdirektor Andreas Schicker.

Dieser winkt hinsichtlich eines Wechsels nach Hütteldorf jedoch ab, es sei "in der jetzigen Situation" kein Thema.  

Schickers Vertrag in Graz läuft noch bis 2024. Was danach kommt, lässt der 36-Jährige am Montag bei "Talk und Tore" auf "Sky" offen.

"Ich bin einer, der das auf sich zukommen lässt", erklärt Schicker. "Ich habe keinen klaren Karriereplan. Natürlich fühle mich wohl bei Sturm, das heißt aber nicht, dass ich ewig in Graz bleiben werde. Es muss auch passen. Man weiß ja, wie schnell es im Fußball manchmal geht. Ich denke, dass wir eine gute Struktur haben, aber es geht dann auch oft schnell in eine andere Richtung. Man weiß, wie das Geschäft ist."

Ilzer-Abgang? Schicker: "Da muss man vorbereitet sein"

Aktuell fühle er sich bei Sturm jedenfalls sehr wohl, das Team und die sportliche Entwicklung stimmt. Schicker ist seit 2020 als Geschäftsführer Sport bei Sturm am Ruder und hat gemeinsam Christian Ilzer maßgeblichen Anteil am aktuellen Erfolg der Grazer.

Auch der Trainer hat einen Vertrag bis 2024, wurde aber schon des Öfteren mit anderen Klubs in Verbindung gebracht.

"Es ist schon auch meine Aufgabe, dass ich den Trainermarkt immer wieder überprüfe", erklärt Schicker in Hinblick auf einen möglichen Abgang Ilzers im Sommer angesprochen. "Ich hoffe, dass es so lange wie möglich mit Chris noch weiter geht. Er macht jetzt seit zweieinhalb Jahren großartige Arbeit. Wenn man genau hinschaut, wie er die Mannschaft entwickelt hat, ist das großartig. Da muss man natürlich auch vorbereitet sein. Die großen Fußball-Länder schlafen auch nicht und schauen drauf", muss der Sportdirektor auf alles gefasst sein.

Noch agieren Schicker und Ilzer aber als "Dream Team" in Graz. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wieder. Zwar wurde die furiose Reise durch Europa abrupt gestoppt, in der Bundesliga ist man mit vier Punkten Rückstand auf Salzburg aber der einzige ernsthafte Herausforderer der "Bullen".

Schicker: "Es ist eine Riesenentwicklung passiert"

"Wir haben einen klaren Plan vom Fußball, eine ganz klare Spielidee. Darauf ist auch das Scouting ausgerichtet. Ich glaube, wir haben auch eine gute Entwicklung durchgemacht. Wir waren in der Liga nach den Europacup-Spielen meistens voll da und haben gepunktet. Das hat uns heuer schon ausgezeichnet. Jetzt heißt es, sich in den restlichen Spielen noch eine gute Ausgangslage für die Meistergruppe zu verschaffen und dann schauen wir weiter. Aber ich denke, dass wir schon einen kleinen Schritt näher an Salzburg gekommen sind."

Auch auf internationalem Pakett sei trotz des enttäuschenden Ausscheidens in der Gruppenphase der Europa League eine Weiterentwicklung zu erkennen.

"Mit ein bisschen Abstand muss ich sagen, dass ich richtig stolz bin auf die Mannschaft. Wir haben richtig gute Spiele gezeigt. Gegen Midtyjlland haben wir eine normale Leistung gebracht, das ist international dann halt ein bisschen zu wenig", muss Schicker eingestehen. "Aber wenn ich es mit dem letzten Jahr in der Europa League vergleiche, wo wir zwei Punkte gemacht haben, dann ist eine Riesenentwicklung passiert."

Nicht zuletzt diese Tatsache lässt die Verantwortlichen des SK Sturm positiv auf die nächsten Wochen blicken. Am Sonntag ist man noch zu Gast beim LASK, ehe es aufgrund der WM in eine ungewöhnlich lange Winterpause geht.

"Wir werden die Europa-League-Saison in der Pause nochmal genau analysieren und versuchen, daraus zu lernen und jeden besser zu machen. Es waren am Ende Kleinigkeiten."

Schon vor dem Spiel in Altach hätten sich die Köpfe der Spieler und Betreuer schon wieder aufgerichtet, so Schicker. "Ich habe gemerkt, dass die Freude am Fußball zurück kommt."

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