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Sturm-Sieg wie "Balsam für die Seele"

Horror-Start 2020 vergessen gemacht, Meistergruppe in Reichweite. Sturm im Aufwind:

Es waren nicht die leichtesten Wochen für Sturm Graz. Neben dem verpatzten Start in das Jahr 2020 inklusive zweier Niederlagen gesellte sich anfangs dieser Woche auch noch der Trubel um die Person von Geschäftsführer Sport Günter Kreissl hinzu (Mehr dazu >>>).

Zieht man auch noch die Tatsache hinzu, dass Sturm vor dieser Partie noch immer mitten im Kampf um das Ticket für die Meistergruppe steckte, wird klar, dass der 2:0-Sieg der "Blackies" bei Admira Wacker am Samstag (Spielbericht >>>) genau zur rechten Zeit kam.

"Es war ein wichtiger Sieg, der auch verdient war. Jeder Sieg ist wichtig, doch mit dieser Vorgeschichte, dass wir mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet sind, ist das natürlich Balsam für der Seele", bringt es Sturm-Kapitän Stefan Hierländer gegenüber "Sky" auf den Punkt.

Auch wenn man rein theoretisch noch immer aus den Top-6 des Grunddurchgangs rutschen könnte, so scheint dies doch ziemlich unwahrscheinlich. Immerhin bräuchte es dafür drei Siege der Wiener Austria, die am Sonntag u.a. Red Bull Salzburg empfängt (ab 17 Uhr im LIVE Ticker), sowie zwei Niederlagen der Grazer. Und dann wäre da immer noch das Torverhältnis...

El Maestro: "War keine Glanzleistung"

Sturm-Cheftrainer Nestor El Maestro zeigt sich nach dem Abpfiff sehr erfreut, dass seine Mannschaft den Druck etwas von sich schieben konnte: "Letztendlich geht es nur um das Ergebnis und das Ergebnis ist ein gutes. Es war sicherlich keine Glanzleistung von uns, aber eine notwendige Leistung."

"Wir wollten unbedingt und mussten auch schon. Aus einer guten Organisation und Stabilität haben wir es dann über die Bühne gebracht. Wenn gleich der erste Eckball drinnen ist, erleichtert das einiges. Das war ein günstiger Spielverlauf für uns. Wir waren heute kompakt, seriös, stabil und auch effektiv, deswegen fahren wir jetzt mit einem guten Gefühl nach Graz."

"Das Worst-Case-Szenario wäre gewesen, dass wir verlieren und die Austria morgen gewinnt, dann wäre es spannend geworden. Natürlich ist es schön, dass wir über der Linie sind, trotzdem gibt es noch zwei Spiele zu spielen im Grunddurchgang. Wir müssen jetzt schauen, dass wir uns eine gute Ausgangslage für das Playoff schaffen", meint El Maestro.

 

 

Starker Auftritt von Debütant Geyrhofer

Ein besonderes Lob hat der Sturm-Trainer auch für Debütant Niklas Geyrhofer über, der in der Innenverteidigung eine ansprechende Leistung gezeigt hat. "Es freut mich sehr für ihn. Er ist ein sehr guter Spieler, deswegen hat er auch das Vertrauen bekommen", sagt der 36-jährige Trainer.

"Wie es häufig ist bei jungen Spielern in ihrem ersten Profi-Spiel, wirkte er etwas nervös am Anfang, hat aber den Vorteil gehabt, dass alle anderen um ihn sehr solide waren. Mit der Zeit hat er sich dann verbessert. Gegen Ende des Spiels hat er dann nicht mehr so ausgesehen, als wäre es sein erster Einsatz", so El Maestro.

Geyrhofer gesteht zu Beginn noch etwas Nervostät verspürt zu haben. "Beim Einlaufen und in der Kabine vor dem Spiel war ich schon sehr nervös. Je länger das Spiel gegangen ist, desto mehr habe ich die Nervosität ablegen können und habe mich voll auf das Spiel konzentriert."

In den Vordergrund stellt der 20-Jährige allerdings die Leistung der Mannschaft. "Wir haben zu Null gespielt und das ist, was zählt. Von mir persönlich denke ich auch, dass es ganz okay war."

Kreissl: "Gut für meine Nerven"

Sturms Geschäftsführer Sport Günter Kreissl zeigt sich nach dem Spiel enorm erleichtert: "Es war heute kein glanzvolles Spiels zu erwarten. Es war für uns aber ein unglaublich wichtiges Spiel, das Resultat ist im Vordergrund gestanden. Wir haben das heute zum Glück über die Standards regeln können."

"Das war natürlich nicht nur für meine Nerven gut, sondern auch für alle Sturm-Fans, die mitzittern. Mit einer Niederlage heute hätte das schon noch unangenehm werden können. Es tut uns gut, dass wir uns nicht wieder diversen Fragen wegen Rechenspielen stellen müssen, obwohl es theoretisch noch eine Chance gibt, aber ich denke, das schaut jetzt schon mal sehr gut aus für Sturm", relativiert Kreissl die aktuelle Situation.

Neben etlichen Fragen über das Spiel in der Südstadt, musste sich Kreissl auch noch einige Fragen zu seiner Person stellen lassen, immerhin sind bei weitem noch nicht alle Fragen, wie zum Beispiel, welche Position Kreissl in Zukunft einnehmen könnte, geklärt. Auch wenn die zukünftige Beschäftigung von Kreissl noch nicht Stein gemeißelt ist, so hat er doch schon einige konkrete Vorstellungen, wie er sich im Verein einbringen will.

"Es gibt den großen Bereich der strategischen Themen, die auch in der Zukunft liegen. Da geht es um die Kaderplanung oder Scouting. Es geht um die Kombination von sportlichen Möglichkeiten mit wirtschaftlichen Möglichkeiten. Ich hätte auch große Freude daran, Trainer im eigenen Verein zu entwickeln", sagt Kreissl.

Kreissl-Loblied auf Andreas Schicker

Zudem positioniert sich Kreissl auch klar in Sachen Nachfolge. Immerhin ist noch immer nicht klar, wer auf Kreissl mit Ende dieser Saison folgen wird. Kreissl selbst hat auf alle Fälle schon einen Favoriten, dem er sein Vertrauen ausspricht: Andreas Schicker, aktuell Chefscout bei den Grazern.

"Ich halte wahnsinnig viel vom Andi. Ich würde ihm das auf jeden Fall zutrauen, das weiß auch der Vorstand. Ich halte das aber nicht für klug zu sagen, das ist eins zu eins nur meine Idee. Der Andi hat in der Zeit, in der er beim SK Sturm ist, viele Leute überzeugt. Alle, die näher an ihm dran sind, wissen, wie er charakterlich tickt, wie viel Ahnung und Gespür er für den Fußball hat."

"Er ist sicher ein guter Kandidat, aber es kann auch andere geben. Ich hoffe auf jeden Fall für den SK Sturm, dass der Andi auch in der Zukunft eine wesentliche Position einnimmt, weil er wahnsinnig talentierter Bursche ist in dem Bereich, wo er arbeitet", singt Kreissl ein Loblied auf seinen potenziellen Nachfolger.

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