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Schüttengruber gesteht Fehlentscheidungen ein

Elfer? Schwab-Rot? Schüttengruber erklärt Fehlpfiffe. Einer ist verwundert.

"Warum schaut ihr mich so ungläubig an? Kann man da auch Rot geben?"

Lukas Grozurek hatte das Foul von Stefan Schwab an ihm noch nicht im TV gesehen, sondern nur quasi live erlebt, und sprach nach dem 1:1 im Schlager zwischen Sturm und Rapid davon, dass die Gelbe Karte "in Ordnung" gewesen sei: "Keine Ahnung, aber ich glaube nicht, dass man da Rot geben muss."

Irgendwie kurios, wenn das Opfer eines Brutalo-Fouls mit seiner Meinung mehr oder weniger alleine dasteht und ungläubige Blicke erntet.

Denn ansonsten konnte man sich in beiden Lagern nach dem Spiel durchaus darauf einigen, dass die beiden strittigsten Szenen der Partie unstrittig Fehlentscheidungen waren. Dies musste auch Schiedsrichter Manuel Schüttengruber eingestehen.

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Schüttengruber: "Eine Fehlwahrnehmung von mir"

Konkret ging es einerseits um besagtes Foul von Schwab, das mit Rot zu ahnden gewesen wäre, andererseits um den Elfmeter für Sturm, bei dem Maximilian Hofmann seinen Gegenspieler Philipp Huspek klar außerhalb des Strafraums gefoult hat.

"So breit kann die Strafraumlinie gar nicht sein, dass man sagen könnte, die Linie gehört noch zum Strafraum", musste Sturm-Coach Heiko Vogel schmunzeln, "es war ein Foul, aber es hätte Freistoß geben müssen. Das war eine Fehlentscheidung zu unseren Gunsten."

Schüttengruber gestand den Fehler ein: "Diese Entscheidung war falsch! Das Foul hat cirka 30 Zentimeter außerhalb aufgehört. Das war eine Fehlwahrnehmung von mir beziehungsweise von meinem Assistenten. Das passiert, ist aber scheiße."

Der Referee selbst zögerte unmittelbar nach der Szene, entschied jedoch nach Kommunikation mit seinem Assistenten auf Strafstoß. "Dass es ein Foul war, war für mich absolut ohne Probleme zu erkennen. Es ist nur darum gegangen: War das Foul auf der Linie oder war es noch davor? Die Kommunikation vom Assistenten war, dass er glaubt, es war auf der Linie."

Aufbauarbeit für den Assisteten in der Pause

Dass dies eine Fehleinschätzung war, war dem Schiedsrichter-Team bereits zur Pause bewusst. "Wir sind in die Kabine gekommen und haben die Szene gesehen. Der Assistent hat natürlich den Kopf hängen lassen. Ich habe ihn sofort aufgebaut und gesagt, es geht weiter, wir haben noch 45 Minuten vor uns - Szene abhaken und den Rest analysieren wir dann daheim. Es nutzt eh nichts", schilderte Schüttengruber den Umgang mit dem Lapsus.

"In der zweiten Halbzeit hat der Schiedsrichter sehr, sehr gut gepfiffen, hat wirklich hart laufen lassen. Dann war richtig Tempo im Spiel", fand Schwab, dass der Unparteiische den Fehler gut abschütteln konnte.

Auch ansonsten vermied man es bei Grün-Weiß, Schüttengruber allzu große Vorwürfe wegen des unberechtigten Penaltys zu machen - womöglich dadurch bedingt, dass man sich noch in die Partie zurückkämpfen und wenigstens ein Remis erobern konnte.

"Die Szene ist im Spiel schnell gegangen, ein Duell mit sehr hohem Tempo, beide waren voll im Sprint. Ich habe dem Schiedsrichter keinen Vorwurf gemacht, weil es sehr schwer zu entscheiden ist, ob das innerhalb ist oder nicht. Er hat keine Wiederholung. Ich habe nach dem Spiel gehört, dass es kein Elfmeter war. Das ist natürlich bitter für uns, aber kein Vorwurf", so Schwab.

Schwab hätte Rot sehen müssen

Vielleicht hielt sich der Rapid-Kapitän auch zurück, weil er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld hätte stehen dürfen. Auch dies gestand Schüttengruber ein, allerdings erst nach dem Studium der TV-Bilder.

In seiner ersten Stellungnahme meinte er, dass er jedes Foul als "Lower Level, Middle Level oder High Level" bewerten würde: "Für mich war es ein High-Level-Foul. Ich habe es jedoch so eingestuft, dass Gelb vertretbar ist. Wenn aber ein Schiedsrichter hergeht und sagt, das ist für ihn härteres Einsteigen, dann kann man durchaus über eine Rote Karte diskutieren."

Nach dem Studium der TV-Bilder musste der 35-Jährige seine Einschätzung revidieren: "Der Kontakt ging nicht auf das Bein in der Luft, wie ich es im Spiel gesehen habe, sondern auf den Standfuß. Ein Tritt gegen das Sprunggelenk ist eine Rote Karte."

Schwab selbst fand, dass man Gelb geben kann, meinte jedoch diplomatisch, dass andere entscheiden sollen, ob dies die richtige Entscheidung war. "Ich habe gesehen, dass es ein wichtiger Zweikampf ist, den ich nicht verlieren darf. Der Schiedsrichter hat entschieden, dass es Gelb ist. Das Allerwichtigste für mich selber ist, dass sich Lukas Grozurek nicht verletzt hat."

Mehr Glück als bei Eze

In den Katakomben umarmten sich Schwab und Grozurek, die beiden spielten einst gemeinsam für Rapid. Der nunmehrige Sturm-Kicker steckte nach dem Duell den Schmerz schnell weg: "Ich muss schon sagen, dass es ein ziemlich schircher Schlag war. Aber alles gut! Eis drauf und dann habe ich eigentlich nichts mehr gespürt."

Dass Grozurek glimpflich davon kam, ließ nicht nur Schwab, sondern wohl alle Beteiligten aufatmen - auch Schütengruber. Denn Ende April war er auch beim letzten Bundesliga-Duell zwischen Sturm und Rapid der Schiedsrichter, damals ging es nicht so glimpflich aus.

Emeka Eze zog sich nach einer Attacke von Maximilian Hofmann einen Wadenbeinbruch zu, Schüttengruber pfiff weder Foul noch zeigte er Gelb. Als "verhext" nimmt der Oberösterreicher das Stadion in Liebenau für ihn dennoch nicht wahr:

"Überhaupt nicht. Ich bin wirklich gerne in Graz. Die Spiele gegen Rapid, die Austria oder Salzburg sind einfach hochwertige Spiele, da ist immer Brisanz drinnen. Fehler passieren. Wenn man wie bei Eze im Nachhinein festellt, dass sich ein Spieler verletzt hat, ist es natürlich umso bitterer. Damals wäre auf alle Fälle ein Foul zu pfeifen gewesen, wobei der Kontakt selbst im Fernsehen nicht so schlimm ausgesehen hat. Die schwere Verletzung hat man erst im Nachhinein erfahren, er hat ja dann auch noch trainiert. Es ist blöd gelaufen, aber ich hätte es beim Spiel selbst nicht verhindern können."

Eines der angenehmeren Duelle zwischen Sturm und Rapid

Diesmal hat Schüttengruber zumindest an Respekt gewonnen. Dass er seine Fehlentscheidungen ohne Wenn und Aber eingestand, stieß in beiden Lagern nämlich durchaus auf Wohlwollen.

Und ganz allgemein sei es nicht einmal eine schwierig zu leitende Partie gewesen: "Überhaupt nicht. Es war eines der angenehmeren Duelle zwischen Sturm und Rapid, die ich bis jetzt gepfiffen habe. Es waren nur leider einige blöde Szenen, die zu lösen waren."

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