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Sturm oder Salzburg: Wie geht's mit Mensah weiter?

Die Zukunft der Sturm-Leihgabe ist offen. Eine Tendenz gibt es.

Sturm oder Salzburg: Wie geht's mit Mensah weiter? Foto: © GEPA

SK Sturm Graz oder FC Red Bull Salzburg?

Für Gideon Mensah war die 1:2-Niederlage im direkten Duell am Sonntag das Wiedersehen mit seinem Stammklub, bei dem er noch bis Sommer 2021 unter Vertrag steht.

Sturm würde den Linksverteidiger gerne für eine weitere Saison halten, der Ball liegt jedoch bei Salzburg.

"Im Moment weiß ich noch nicht, wie es im Sommer weitergeht. Es geht zwischen Sturm und Salzburg. Red Bull muss entscheiden. Wenn Red Bull ja sagt, ist es für mich okay und ich kehre zurück. Wenn sie sagen, ich soll hier bleiben, ist es für mich genauso okay. Denn hier kann ich jedes Spiel spielen, was für mich wichtig ist, denn ich will jedes Spiel spielen", erklärt der 20-Jährige.

Sturm soll sich um Alternativen umschauen

Der Berater des Ghanaers war am Sonntag in Graz-Liebenau zu Gast. Dass es zwischen allen Beteiligten zumindest zu einem kurzen Austausch über Mensahs Zukunft gekommen ist, liegt auf der Hand.

Momentan scheint die Tendenz in Richtung Rückkehr zu den "Bullen" zu gehen. Auf Nachfrage von LAOLA1 meint Sturms Geschäftsführer Sport Günter Kreissl:

"Mein Wissensstand ist, dass die Aktie Gideon Mensah bei Red Bull durch seine Zeit bei uns gestiegen ist. Wir haben immer wieder Gespräche und derzeit ist der Stand, dass Red Bull mich informiert hat, dass wir uns bitte auch nach Alterntiven umschauen, weil sie es zwar noch nicht entschieden haben, es aber sein kann, dass sie Gideon Mensah zurückholen."

Rose gefällt Mensahs Entwicklung

In Salzburg würde man die Entwicklung des Youngsters genau verfolgen. Mit einer Entscheidung rechnet Kreissl in den kommenden zehn Tagen. Ob das gewichtigste Argument pro Sturm sei, dass man in Graz mehr Spielpraxis garantieren könne, als dies in Salzburg hinter Andreas Ulmer der Fall ist?

"Der Spieler gehört Red Bull Salzburg, dementsprechend können sie das so gestalten, wie sie das möchten"

Günter Kreissl

Kreissl: "Ich glaube, es gibt viele Argumente dafür, dass Gideon bei uns bleibt. Der Spieler entwickelt sich sehr gut, er hat für uns gute Leistungen gebracht, aber im Endeffekt ist es die Entscheidung von Salzburgs Sportchef Christoph Freund und vom neuen Trainer. Wenn sie sagen, sie hätten den Spieler gerne im Kader, muss man das akzeptieren. Der Spieler gehört Red Bull Salzburg, dementsprechend können sie das so gestalten, wie sie das möchten."

Die entscheidende Frage, die sich Salzburg wohl stellen muss, ist, wie viel Spielzeit sie Mensah in der kommenden Saison zutrauen. So gefällt etwa dem scheidenden Trainer Marco Rose Mensahs Entwicklung in Graz, er verweist jedoch auch auf die verletzungsbedingt schwierige Zeit davor:

"Ich glaube, dass Gideon die Zeit bei Sturm sehr gut tut, das sieht man ihm an. Ich habe ihm nach dem Spiel gesagt, dass es wichtig ist, dass er gesund bleibt. Das war sein größtes Problem in den letzten zweieinhalb Jahren in Salzburg, bevor er nach Graz gekommen ist. Das ist das alles Entscheidende. Wichtig ist, dass man sich darüber unterhält, was für so einen jungen Spieler Sinn macht."

Mensah würde Ulmer herausfordern

In Salzburg ist die Linksverteidiger-Situation altbekannt. An Dauerbrenner Ulmer gibt es kaum ein Vorbeikommen. Eine wirklicher Herausforderer konnte sich in den vergangenen Jahren nicht etablieren, ebenso wenig bahnt sich ein klarer Nachfolger an.

Mensah würde sich jedenfalls zutrauen, Ulmer unter Neo-Coach Jesse Marsch herauszufordern: "Andi ist ein guter Spieler, in jedem Spiel, seine Leistung ist immer gut. Aber ich bin auch ein guter Spieler. Wenn der neue Trainer sagt, Gideon muss spielen, spiele ich. Wenn er sagt, Andi muss spielen, ist es seine Entscheidung."

Mehrmals betont der 20-Jährige, dass es für seine Zukunft das Wichtigste sei, zu spielen. Dass Salzburg in der kommenden Saison fix in der Champions League antritt, ist natürlich verlockend. Einen Mangel an Pflichtspielen wird es in der Mozartstadt also weiterhin nicht geben.

Zusatz-Qualifikation in Graz

Die bisherigen Monate in der steirischen Landeshauptstadt seit dem winterlichen Wechsel haben jedoch auch seinen Gefallen gefunden. "Von der Mannschaft, den Jungs und dem Trainer-Team passt alles", fühlt sich Mensah wohl.

Zudem betrachtet er es quasi als Zusatz-Qualifikation und für die weitere Karriere als wertvoll, eine andere Spielphilosophie als jene von Red Bull kennengelernt zu haben.

"Es ist ein bisschen anders, aber das muss ich lernen. Das ist der Fußball. Ich kann nicht nur wie in Salzburg spielen. In der Champions League oder der Europa League spielt der Gegner vielleicht auch einmal mit Dreierkette. Dann ist es gut für mich, weil ich es selbst schon gespielt und gelernt habe."

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