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WSG Tirol will die zweite Chance nutzen

Die Tiroler haben aus ihrem Beinahe-Abstieg gelernt.

WSG Tirol will die zweite Chance nutzen Foto: © GEPA

Trotz sportlichem Abstieg gehört die WSG Tirol aufgrund des konkursbedingten Ausscheidens des SV Mattersburg weiter zur Bundesliga.

Da bis zum Rückzug der Burgenländer wertvolle Wochen verstrichen, entstand den Wattenern ein Wettbewerbsnachteil, der nun aber nicht mehr Thema sein soll.

"Wir schauen in die Zukunft und wollen es besser machen als zuletzt", betonte Sport-Manager Stefan Köck.

Tatsache ist, dass die WSG aufgrund der finanziellen Turbulenzen in Mattersburg einen Monat lang nicht wusste, ob sie in der am zweiten September-Wochenende startenden Bundesliga-Saison erst- oder zweitklassig sein würde. Dadurch verloren die Tiroler nicht nur Vorbereitungszeit, sondern konnten auch erst verspätet am Transfermarkt aktiv werden.

"Das hat natürlich alles erschwert, aber das wollen wir nicht mehr thematisieren. Wir freuen uns jetzt auf diese zweite Chance", hielt Köck im Gespräch mit der "APA" am Mittwoch fest.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

In der Liga etablieren

Bezüglich Saisonziel fand der 45-Jährige auch klare Worte: "Nach der vergangenen Saison wäre es vermessen, würde ich mehr als Klassenerhalt sagen. Wir wollen uns in der Liga etablieren und einen ordentlichen Fußball spielen, der am Ende des Tages erfolgreich ist."

Dafür müssten im Vergleich zur Vorsaison "jeder Spieler, jeder Betreuer und Manager fünf bis zehn Prozent mehr liefern".

Auffällig ist, dass die WSG nach dem Abgang einiger Routiniers nun vorwiegend junge Spieler verpflichtet hat. Laut Köck sei dies nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch ganz bewusst geschehen.

"Sportlich sind wir knapp, aber doch abgestiegen. Da haben wir Fehler gemacht, so ehrlich und einsichtig muss man sein. Dementsprechend haben wir reagieren müssen und sind am Transfermarkt aktiv geworden", erklärte der 45-Jährige, der seit mittlerweile knapp 18 Jahren beim Verein ist.

Kein Jugendwahn

Man sei aber "nicht dem Jugendwahn verfallen", versicherte Köck, der bei einem Budget von 4,6 Millionen Euro natürlich auch aufs Geld schauen muss.

"Wir haben ein etwas kleineres Budget als im letzten Jahr und sind da wieder im ganz unteren Bereich der Bundesliga zu finden. Man kann aber aus wenig viel machen, wie wir in den letzten Jahren bewiesen haben, als wir in die Bundesliga aufgestiegen sind."

Und in Zeiten der Coronakrise seien die Sportmanager noch mehr gefordert, "eine hungrige Mannschaft zusammenzustellen, die hoch motiviert an die Sache herangeht". Mit dem slowenischen U21-Teamspieler Zan Rogelj und dem ebenfalls 20-jährigen Nikolai Baden Frederiksen verfügt die WSG nun auch über zwei Toptalente. Der Däne kam leihweise von Italiens Rekordmeister Juventus Turin, zu dem WSG-Tirol-Präsidentin Diana Langes-Swarovski beste Kontakte pflegt.

Köck erwartet, "dass beide bei uns den nächsten Schritt machen".

An Stadion-Lösung wird gearbeitet

Das Transferfenster ist heuer Corona-bedingt sogar bis 5. Oktober offen. "Wir hätten noch die Möglichkeit für ein bis zwei Spieler, sind aber aktuell mit der Truppe zufrieden. Da ist ein guter Spirit drin", gab Köck Einblick. "Auch ist es nicht ideal, wenn der Kader zu groß ist. Das ist ein schmaler Spagat. Deshalb könnten wir uns diese Möglichkeit auch für den Winter aufheben."

Daneben hofft Köck auch, dass in Zukunft von der nun in der Regionalliga spielenden Amateurmannschaft, "im Idealfall ein bis zwei Spieler pro Saison" in den Profikader hochgezogen werden können. "Wir haben auch die zweite Mannschaft deutlich verjüngt, sogar sechs Spieler aus der 1c-Mannschaft aus der vorletzten Spielklasse hochgezogen. Und in den ersten Kader der Profimannschaft haben wir vier Spieler aus der Region integriert."

Auf Bundesliga-Heimspiele in Wattens müssen die Fans jedoch noch warten, da im Gernot-Langes-Stadion die dafür notwendige Rasenheizung und überdachte Sitzplätze für Gästefans fehlen. "Der Vorstand arbeitet aber auch daran", versicherte Köck. In der kommenden Saison fungiert weiterhin das nur 16 Autokilometer entfernte Tivoli-Stadion als WSG-Heimstätte.

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