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So bewertet Rapid-Präsident Bruckner sein 1. Jahr

Rapid-Präsident Martin Bruckner zwischen Corona, Kontinuität und Rivalität.

So bewertet Rapid-Präsident Bruckner sein 1. Jahr Foto: © GEPA

Das erste Jahr hat sich Martin Bruckner mit Sicherheit anders vorgestellt.

In dieser kurzen, aber intensiven Zeit hat der 55-Jährige schon einiges erlebt. Am 25. November 2019 wurde er in der ersten Kampfabstimmung in der 120-jährigen Vereinsgeschichte zum Präsidenten des SK Rapid gewählt.

Wenig später wirbelte Corona alles durcheinander und ließ alle Beteiligten umdenken. Trotzdem ist Bruckner mit den ersten 365 Tagen im Amt nicht unzufrieden. Am meisten wurmt ihn jedoch, dass derzeit keine Fans in den Genuss des Fußballs kommen, obwohl ein Covid-Stadionkonzept zusammen mit Uni-Professor Hutter entwickelt wurde.

Dieser stellt nun auch in Aussicht, mit Schnelltests vor Stadien Fans möglicherweise bald wieder auf die Tribünen zu bekommen. "Wenn es da eine Möglichkeit gibt, werden wir die Ersten sein, die das einsetzen", verspricht Bruckner im "Kurier". "Dafür müssen die Antigen-Tests aber auch präzise genug sein", maßt sich der Rapid-Boss nicht an, abzuschätzen, wann dies der Fall sein könnte.

Nicht zu viel auf den Kopf zu stellen, war sein Motto beim Amtsantritt. Er wollte die Verantwortlichen in Ruhe weiterarbeiten lassen, seiner Meinung nach war das entscheidend für ein sportlich erfolgreiches Kalenderjahr.

"Die sportliche wie auch wirtschaftliche Kontinuität und Ruhe waren das entscheidende Puzzlestück, um wieder erfolgreich zu werden", klopft sich Bruckner innerlich selbst auf die Schulter. "Wir haben auch angekündigt, dass wir auf den eigenen Nachwuchs bauen wollen. Wir konnten aber nicht ahnen, dass es uns im Frühjahr mit den Verletzungen so schlimm erwischt. Deswegen mussten die Jungen ins kalte Wasser. Das ist schneller passiert als geplant, aber die Burschen haben sich bewährt."

Keine öffentlichen Konflikte, aber "so groß bleibt die Rivalität"

Gerüchten, Bruckner wäre nur ein "Lückenbüßer" für drei Jahre, widerspricht er. Sechs Jahre als Rapid-Präsident könne er sich durchaus vorstellen. "Ich sehe es so, dass wir mit unseren Plänen zwei Perioden lang etwas entstehen lassen wollen."

Die Planungen sind aufgrund der Pandemie schwierig. Die Vertragsverlängerung mit dem Trainer wird sich hinziehen, ein Umbruch im Sommer ist nicht ausgeschlossen, da sich der gesamte Transfermarkt verändert. Doch Bruckner bleibt auch "in einem außergewöhnlichen Jahr" zuversichtlich, dass Rapid die Krise gut übersteht.

Seinem Credo, weiterhin Konflikte nicht öffentlich auszutragen und mit anderen Klubs im Clinch zu liegen, will er treu bleiben. Die Emotionen wurden entschärft, mittlerweile gebe es "mit allen im und außerhalb des Vereins eine gute Gesprächsbasis."

"Klar ist aber: Auch wenn ich mit mit Frank Hensel unter der Woche austausche, will ich mit Rapid an einem Derby-Wochenende unbedingt die Austria besiegen. So groß bleibt die Rivalität auch in Corona-Zeiten."

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