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St. Pölten und Wolfsburg kooperieren

Die "Wölfe" helfen sich künftig gegenseitig.

St. Pölten und Wolfsburg kooperieren Foto: © GEPA

Der SKN St. Pölten und der VfL Wolfsburg gehen ab Juli 2021 eine vorerst vierjährige Kooperation ein, die von der Liga-Zugehörigkeit unabhängig ist.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen Top-Talente der Niedersachsen auf Leihbasis in die niederösterreichische Landeshauptstadt wechseln. Die Entscheidung über Umsetzung einer Leihe treffen Wolfsburg und St. Pölten "in engem Austausch und einvernehmlich", wie der deutsche Bundesligist auf seiner Website verkündet.

Im Zuge dessen meldet der VfL Wolfsburg seine U23-Mannschaft, die aktuell in der viertklassigen Regionalliga Nord spielt, vom Spielbetrieb ab.

SKN-Präsident Helmut Schwarzl freut sich naturgemäß über das Abkommen mit den Deutschen. "Diese Kooperation ist ein ganz wesentlicher Schritt in der Entwicklung unseres noch jungen Vereines - und eine Win-Win-Lösung für beide Seiten. Ich bin überaus glücklich, dass diese geschlossen werden konnte, da wir einerseits eigenständig bleiben können und somit auch die Regionalität nicht verlieren werden", so der SKN-Boss, der seinen Dank an General Manager Andreas Blumauer und Berater Frank Schreier richtet.

Wolfsburg "Top-Adresse in Deutschland"

"Diese Kooperation wird vielleicht auch unseren Talenten eine Chance eröffnen, in Deutschland Fuß fassen zu können. Der VfL ist eine der Top-Adressen in der deutschen Bundesliga. Die guten und professionellen Gespräche mit der Führung des Klubs haben dies mehrfach bestätigt", wird Schwarzl zitiert.

"Die Kooperation ist perspektivisch der richtige Weg, von dem beide Vereine profitieren werden. Unsere Nachwuchsspieler können auf höchstem Niveau an sich arbeiten, sich verbessern und werden kontinuierlich auf hohem Level gefordert. Der SKN St. Pölten erhält im Gegenzug junge, talentierte und hungrige Spieler, die ihren nächsten Karriereschritt machen wollen. Durch die Ausleihe soll die Kluft für die Top-Talente aus dem Nachwuchs in den Profibereich und damit in unsere Bundesligamannschaft deutlich verkleinert werden", sagt VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke.

Wirtschaftliche Unterstützung

Nicht nur sportlich, auch finanziell gibt es für den SKN Hilfe aus der Autostadt. Die wirtschaftliche Unterstützung seitens des VfL Wolfsburg soll dazu dienen, "um die Zielsetzung der Stabilisierung der sportlichen Leistungsfähigkeit erreichen zu können", gibt der Tabellenletzte der österreichischen Bundesliga bekannt. Über die Höhe der Unterstützung wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Kooperation soll die Unabhängigkeit des SKN aber nicht einschränken, es werden keine Vertreter der Wolfsburger in den Entscheidungsgremien des Vereins untergebracht.

Darüberhinaus soll es einen "intensiven Austausch auf allen Ebenen geben", so die Niederösterreicher, der den sportlichen Bereich beeinhaltet, aber auch Marketing und Vertrieb. Die Bemühungen im Scouting von Talenten in Österreich soll intensiviert werden.

"Riesige Chance" für St. Pölten

"Eine Vision hat sich mit dieser Kooperation erfüllt und diese ist für einen österreichischen 'Mittelständler' in der Bundesliga eine riesige Chance", meint SKN-GM Andreas Blumauer. In diesem Sommer sollen zwei bis vier Spieler den Weg nach Niederösterreich antreten.

"Wir haben sehr intensiv an diesem Projekt gearbeitet und können unserem Partner eine optimale Entwicklungsplattform für Spieler bieten, von der auch wir wiederum profitieren werden. Wir haben eine ausgezeichnete Infrastruktur und eine moderne Organisationsstruktur mit dem Gremium der strategischen Partner, sowie eine hohe Flexibilität und Innovationskraft", so Blumauer weiter, der den Fokus auf den Klassenerhalt legen will.

"Dieses Projekt ist ein Meilenstein, der den Verein sportlich wie wirtschaftlich weiterbringen kann und hoffentlich die so notwendige sportliche Stabilität bringen wird. Der VfL ist eine Top-Adresse in Europa und bietet dem spusu SKN vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten", so der Spieler-Manager Frank Schreier, der als externer Berater der Niederösterreicher fungiert.

Schreier berichtet von Interessenten "nicht nur aus Deutschland, sondern auch anderen Topligen". Das Wolfsburger Konzept sei aber das schlüssigste gewesen, auch hätten die Niedersachsen "relativ kurzfristig den Sack zugemacht". Eines wollte Schreier auch anmerken: "International wird die österreichische Liga viel höher eingeschätzt als wir das national sehen." Der Berater war sich sicher: "St. Pölten ist der erste Verein, der eine solche Kooperation hat. Aber es wird mehr werden, andere werden folgen."

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