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Rapid: "Wir sind so verblödet!"

Hütteldorfer schenken sicher geglaubten Sieg gegen Klagenfurt noch her.

Es wäre wohl eine kleine Untertreibung zu sagen, dass der Saisonstart des SK Rapid Wien nicht gerade nach Wunsch verlief. 

Wer kurz vor der Länderspielpause beim 5:2-Heimsieg gegen die WSG Tirol der Meinung war, dass die Grün-Weißen ihr Tief nun endlich hinter sich lassen konnten, der wurde in der 87. Minute des Auswärtsspiels gegen Austria Klagenfurt eines Besseren belehrt.

Rapid schritt mit einer 1:0-Führung, der kompletten Kontrolle über das Spielgeschehen und nach dem Ausschluss von Thorsten Mahrer in der 21. Minute auch noch mit einem Mann mehr dem Schlusspfiff entgegen - dennoch glich Klagenfurt das Spiel kurz vor Spielende mit der einzig gefährlichen Aktion in Halbzeit zwei noch aus (Spielbericht >>>).

"Ich tue mir im Moment richtig schwer, das hinzunehmen, wie es ist. Es ist einfach nur peinlich", erklärt Rapid-Kapitän Maximilian Hofmann nach dem Spiel vor dem "Sky"-Mikrofon.

Hofmann: "Muss aufpassen, dass ich nichts Falsches sage..."

"Wir sind einen Mann mehr, gehen auch in Führung, besser geht es nicht. Dann sind wir so verblödet, so dumm, dass wir es noch schaffen, dass wir da die Punkte herschenken, anstatt, dass wir weiterspielen und das zweite Tor machen. Das ist schwer in Worte zu fassen, ich muss aufpassen, dass ich nichts Falsches sage", zeigt sich der Verteidiger sichtlich niedergeschlagen über das Endergebnis.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Hofmann weiter: "Wir schaffen es im Moment nicht, dass wir das konsequent zu Ende spielen und uns die Punkte holen, die wir brauchen, deswegen stehen wir da, wo wir sind. Da muss sich jeder Einzelne an der Nase fassen. Das ist zu wenig, da sind wir selber schuld. Es gibt keine Ausreden."

Kühbauer: "Das ist im Moment ein Jammer!"

Dabei hatte Rapid eigentlich genug Chancen, um das Spiel auf Eis zu legen. Vor allem Marco Grüll hatte einige Male das zweite Tor am Schlapfen. "Ich glaube nicht, dass ein Spieler die Idee hat, dass er kein Tor schießen will", erklärt Rapid-Cheftrainer Dietmar Kühbauer.

"Fußballspielen tun die Jungs sehr gut, aber Fußballspielen alleine reicht nicht, denn du brauchst die nötigen Tore. Wenn du nach dem 1:0 mit einem Mann mehr nachlegst, ist die Sache gegessen. Das haben wir heute nicht geschafft, trotz der vielen Chancen", so der Burgenländer weiter.

Bisher hatte Rapid in dieser Bundesliga-Saison bereits acht Punkte nach einer Führung verspielt, in Klagenfurt gesellen sich zwei weitere dazu. "Chancen herausspielen ist zu wenig, wir brauchen das zweite Tor und dann musst du hinten auch noch verteidigen. Das haben wir wieder nicht geschafft, deswegen sind zehn Punkte nach einer Führung dahin. Das ist im Moment ein Jammer", sagt Kühbauer.

Nicht gegebenes Rapid-Tor wirft Fragezeichen auf

"Mir fehlt das, was uns in den letzten zwei Jahren ausgezeichnet hat. Nach einem 1:0 haben wir immer nachgelegt, das zweite Tor gemacht und dann das dritte - das fehlt im Moment leider", sieht der Rapid-Trainer noch eine Menge Arbeit.

Dabei hätte Rapid am Samstag eigentlich schon über das 2:0 gejubelt, das vermeintliche Tor von Ercan Kara wurde jedoch wegen eines Fouls von Marco Grüll abseits des Spielgeschehens aberkannt. Eine Szene, die Rapid-Coach Kühbauer echauffiert.

"Warum das nicht gegeben wurde, weiß nur Rene Eisner selbst. Dann wäre es nämlich in die richtige Richtung gegangen. Ich wundere mich nicht mehr über die Entscheidungen. Wir hätten aber trotz des Schiris gewinnen müssen, da ist nicht er verantwortlich", so Kühbauer.

Hofmann: "Müssen in die Gänge kommen, sonst wird es eng"

So bleibt Rapid nach elf Bundesliga-Spielen weiterhin unter dem Strich der besten Sechs. Mit einem Sieg gegen Klagenfurt wäre sogar der kurzzeitige Sprung auf Rang drei drinnen gewesen.

"Das Gute ist, dass wir nicht weit weg sind - abgesehen von Salzburg und Sturm. Mit der Punkteteilung kann alles wieder funktionieren, aber da müssen wir anfangen, dass wir diese Gier nach Toren wieder kriegen", findet Kühbauer.

Maximilian Hofmann fordert seine Mitspieler auf, jetzt endlich mal wach zu werden: "Wir müssen uns da gemeinsam rausziehen, an dem haben wir in der Länderspielpause gearbeitet. Wir wollten das heute starten und dann ist es wieder nur ein Punkt, obwohl wir so lange einen Mann mehr sind. Jetzt müssen wir wirklich in die Gänge kommen, sonst wird es eng."


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