news

Markus Suttner kritisiert Mitspieler scharf

"Jede Woche der selbe Scheiß!" - Routinier nimmt Mitspieler in die Pflicht.

Eigentlich spricht das Ergebnis im Bundesliga-Schlager zwischen Austria Wien und Sturm Graz eine klare Sprache, tatsächlich präsentierte sich das Spiel jedoch viel knapper als es der deutliche 4:0-Auswärtssieg von Sturm vermuten lässt (Spielbericht >>>).

Erst nach dem Ausschluss von Dominik Fitz in der 69. Spielminute rissen die Grazer die Türe ganz weit auf, im Anschluss fuhren sie über die dezimierten Veilchen drüber.

"Es fällt mir ein bisschen schwer, weil das Ergebnis dasteht, wie es dasteht. Bis zum Ausschluss war ich sehr zufrieden, haben wir ein gutes Spiel gemacht, eines von unseren besseren in dieser Saison, wenn das Spiel dann 0:4 ausgeht, spricht das Bände für die Situation, die wir im Moment haben", so FAK-Cheftrainer Peter Stöger gegenüber "Sky".

Die von Peter Stöger angesprochene Situation ist jene, dass die Austria seit 3. Oktober kein Bundesliga-Spiel mehr gewinnen hat können. Diese Serie geht nun auch nach einem über weite Strecken offenem Spiel gegen Sturm weiter.

Suttner: "FAK bald letzte Station für manche"

"Ich glaube, dass wir einiges zu besprechen haben. Wir haben bis zum Ausschluss ein offenes Spiel gehabt, wo wir in der ersten Halbzeit auch die besseren Chancen gehabt haben. Was dann aber passiert ist, passiert uns schon die ganze Saison über", setzt FAK-Ersatzkapitän Markus Suttner nach dem Spiel zu einer wahren Wutrede an.

Der ehemalige ÖFB-Teamspieler nimmt vor allem seine jungen Mitspieler in die Pflicht. "Natürlich müssen wir auch Geduld haben, aber wir lernen einfach nicht weiter. Wir verhalten uns teilweise viel zu naiv. Wir analysieren Sachen, sagen, dass wir das besser machen müssen, aber es passiert immer wieder. Das geht einfach nicht, da müssen wir einfach lernen, was Profisport bedeutet."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Dem Routinier stoßen vor allem die Leistungen des einen oder anderen Youngsters bei der Austria ziemlich sauer auf. "Ich glaube, dass wir unsere Selbsteinschätzung revidieren müssen. Bei uns haben ein paar ein gutes halbes Jahr gehabt letztes Jahr und glauben dann, auf dieser Welle kann man weiterschwimmen."

"Da muss man realistisch sein, dass bei uns ein paar doch nicht so weit sind, wie sie das glauben. Da heißt es einfach weiterhackeln, sonst ist die Austria die letzte Station und dann geht es bergab", versucht Suttner seinen Kollegen die Realität vor Augen zu führen. 

Suttner stößt bei Stöger auf Zustimmung

Der erfahrene Verteidger versucht bereits seit geraumer Zeit auf seine Mitspieler einzuwirken, bislang jedoch ohne großen Erfolg. "Ich versuche Situation vorher schon zu coachen, Sachen anzusprechen. Da müssen wir uns gemeinsam vor Augen führen, dass wir diese Coachings auch umsetzen. Wir besprechen Woche für Woche, was nicht passt und was wir ändern müssen, aber im Endeffekt passiert dann jede Woche der selbe Scheiß."

Auch Austria-Cheftrainer Peter Stöger steht hinter Markus Suttner und unterstützt zumindest dessen Kernaussage. "In einer Fußball-Mannschaft muss sich immer jeder einzelne hinterfragen, das tut gut. Da muss jeder bei sich selbst beginnen. Da hat er schon Recht."

Stöger: "Prozess dauert länger, als manche gerne hätten"

Doch auch für Stöger ist klar, dass sich die Probleme nicht einfach über Nacht lösen. Auch gegen Sturm hieß das Thema Licht und Schatten.

"Es waren Dinge dabei, die vollkommen in Ordnung waren, die wir auch versuchen zu entwickeln. Es waren aber auch Dinge dabei, die uns in unserer Entwicklung stören, da geht es um die Konsequenz. Das müssen sie lernen, das ist ein Prozess, der aber länger dauert, als das manche gerne hätten", so Stöger.

Großes Vertrauen, dass die Mannschaft das Ruder zumindest in der Partie gegen Sturm rumreißen hätte können, hatte Stöger aber auch nicht.

"Wir sind gut in die zweite Halbzeit gestartet, aber mit der Roten Karte und dem Tor drauf ist das Spiel gekippt. Dass die Mannschaft in der Zusammenstellung nicht die Konsequenz im Verteidigen und das Vertrauen nicht hat, ist für mich keine Überraschung."

Kommentare