Endstand
1:3
1:1, 0:2
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Adamu: Zwischen Dreierpack und Tankstellen-Rechnung

Junior Adamu war beim FC Red Bull Salzburg lange Zeit nur Joker. Sein Dreierpack gegen die Austria soll "ein Signal an den Trainer" gewesen sein.

Adamu: Zwischen Dreierpack und Tankstellen-Rechnung Foto: © GEPA

"Großes Lob, das war natürlich ein Sahnetag", sagt Matthias Jaissle. Nach seinem Dreierpack beim 3:1-Auswärtssieg gegen die Wiener Austria in der 12. Runde der Admiral Bundesliga ist Junior Adamu der gefeierte Held des FC Red Bull Salzburg. Der Spielbericht >>>

Ein "Sahnetag", der dem Steirer teuer zu stehen kommen wird.

Ein fast schon traditionelles Ritual der "Bullen" nach einem Auswärtssieg: Ein Spieler, der etwas Besonderes geleistet hat, übernimmt beim Tankstellen-Stopp auf der Heimfahrt die Shop-Rechnung. So mancher Kicker soll da schon mit kuriosen Dingen nach Hause gekommen sein.

Mit dem Wasser zur Party

"Muss ich halt wieder zahlen…", lacht der 21-Jährige, der sich selbst "nur Wasser" gönnen will.

Auf die Frage, was er bei der "Tankstellen-Party" nehmen wird, antwortet Coach Jaissle: "Das Wort Party ist da fehl am Platz. Die Junge belohnen sich gerne für einen Dreier an der Tankstelle, das ist fürs Gemüt ganz gut. Bei mir gibt's Wasser."


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Gut für Adamus Gemüt war dieser Abend freilich auch ohne zwischenzeitlichen Halt mit dem Bus. Der Dreierpack war sein allererster im Erwachsenen-Fußball. Zum bis dahin letzten Mal schrieb er 2020 im Viertelfinale der Youth League gegen Lyon drei Treffer in einem Spiel an.

"Mir bedeutet das sehr viel. Ich habe hart dafür gearbeitet", strahlt der Angreifer mit dem Matchball in der Hand, den er als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen darf.

"Ich bin ein Kämpfer"

Der Kicker, der vor rund einem Jahr sein bisher einziges Länderspiel im A-Team bestritten hat, hat keine einfache Zeit hinter sich. In die neue Saison startete er als Joker, Chancen von Beginn an bekam er keine. Erst Mitte September durfte er gegen Ried erstmals vom Start weg auflaufen.

"Es war nicht einfach, aber ich habe im Training hart gekämpft. Jetzt habe ich es in den Spielen gezeigt. Es hat lange gedauert. Ich bin ein Kämpfer", sagt er.

Gegen Ried schrieb er damals einen Treffer an. Gegen Altach, sein zweiter Startelf-Einsatz, verbuchte Adamu ein Tor und einen Assist. Gegen die Austria nun ein Dreierpack. Dazwischen seine starke Leistung als Joker in Zagreb.

"Es war ein Signal an den Trainer. Ich will ihm zeigen, dass ich Qualität habe und Tore für die Mannschaft machen kann", so Adamu.

"Er ist total zielstrebig"

Jaissle nimmt das wohlwollend zur Kenntnis: "Die Jungs sind dafür da, dass sie die Chance dann auch nutzen, sich für die Aufgaben empfehlen. Es freut mich extrem für ihn, er hatte nicht die allerleichteste Zeit, war immer wieder Joker."

"Er hat sich aber nie aufgegeben, war im Training extrem fleißig. Er setzt im Spiel die Dinge um, man sieht, dass da ein klarer Plan dahinter ist, den er verfolgt. Er ist total zielstrebig", lobt der Deutsche.

Jetzt will Adamu mehr: "Ich will um meinen Platz kämpfen, will Stammspieler werden."

Und wenn das mehr Tankstellen-Rechnungen bedeutet, dann soll es eben so sein…

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