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Marsch vermisst Kreativität von Szoboszlai nicht

Warum Cheftrainer Marsch trotz ausbleibender Offensiv-Ideen gelassen bleibt:

Souverän! So und nicht anders lässt sich der erfolgreiche Start von RB Salzburg ins Fußball-Jahr 2021 beschreiben.

Beim Gastspiel in Altach (Spielbericht >>>) fackelten die "Bullen" zwar kein Offensiv-Feuerwerk ab, dafür blieb aber erstmals seit dem 31. Oktober 2020 der Kasten von Cican Stankovic sauber. Für die Mozartstädter ist es nach 13 Runden erst das dritte Spiel ohne Gegentor. Zudem konnten die Mozartstädter erstmals seit 2018 den Bundesliga-Auftakt in ein Kalenderjahr gewinnen.

"Es war sehr ordentlich und eine gute Leistung, sehr sauber. Der Gegner hatte kaum Chancen", lautet das erste Resümee von RBS-Cheftrainer Jesse Marsch gegenüber "Sky": "Wir haben zu Null gespielt, ich glaube, es war super."

Platzverhältnisse und Sonne "nicht ideal"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

Auf rein spielerischer Ebene betrachtet, war der Auftritt von Salzburg aber noch nicht das Gelbe vom Ei. Die Gründe, warum das gewünschtes Spiel bis zum Seitenwechsel kaum aufgezogen werden konnte, liegt für Marsch auf der Hand: "Der Platz war nicht ideal."

Zuspruch erhält der 47-jährige US-Coach von Maximilian Wöber, der den mangelhaften Untergrund als schwierig bespielbar abstempelte: "Das war sehr unangenehm für uns."

Tatsächlich hat der Rasen der Cashpoint Arena schon besser Tage erlebt. Erst am Mittwoch musste das Grün noch von Schneemassen befreit werden. Zu einer Rutschpartie ist es dank Rasenheizung und Föhn-Temperaturen am Freitag aber nicht gekommen.

Hinzu kommt, dass der Gegner laut Marsch "tief stand" und eine kämpferische Leistung bot: "Auch mit der Sonne war es nicht so einfach, nach vorne zu sehen. Nach dem Seitenwechsel hat auch der Altach-Torwart Ärger mit einigen Momenten. Am Ende haben die Jungs aber gut gespielt."

Sucic und Aaronson rittern um Szoboszlai-Erbe

So bleibt es wohl oder übel den schwierigen Verhältnissen, dem fehlenden Spielrhythmus oder dem Fehlen des abgewanderten Dominik Szoboszlai geschuldet, dass offensiv nur ein laues Lüftchen wehte. Die kreativen Momente des jetzigen Leipzig-Kickers hat Marsch gegen Altach aber nicht vermisst:

"Nein! Ich glaube, wir haben eine gute Truppe mit guter Mentalität. Wenn wir gut verteidigen und zu Null spielen, dann schießen wir immer ein Tor." Dabei verweist Marsch auf die etlichen Abgänge von Stammspielern, die Salzburg wiederum gut wegsteckte: "In meiner Zeit haben wir immer gehört: 'Wenn Erling (Haaland, Anm.) weg ist, wenn Taki (Minamino) weg ist, wenn Hee-Chan (Hwang) weg ist, wenn Szobo weg ist'. Wichtiger ist die Leistung als ganze Gruppe und zu Null spielen."

Nach dem Abgang von Szoboszlai rittern mit US-Neuzugang Brenden Aaronson und Top-Talent Luka Sucic zwei vielversprechende Akteure um den freigewordenen Platz im linken Mittelfeld. In Altach bekam der 18-jährige Sucic den Vorzug und stand zum dritten Mal in Salzburgs Bundesliga-Startelf. Nach einer knappen Stunde feierte Aaronson sein Debüt und auch Rückkehrer Bernado sammelte nach viereinhalbe Jahren Abstinez wieder Minuten im RBS-Dress.

Wöber: "Presse lässt uns hoffentlich in Ruhe"

Wie bei Marsch, stand auch bei Wöber der langersehnte Sieg ohne Gegentreffer im Mittelpunkt.

"Man muss nicht übertrieben stolz drauf sein. Es war nicht das Feuerwerk, was man aus vielen Salzburg-Spielen kennt, aber ein sehr solider Start", teilt Wöber mit. Nachsatz: "Aber die Presse wird uns jetzt hoffentlich in Ruhe lassen, da wir die Null gehalten haben."

Ob die Salzburger ihren Kasten auch bei der kommenden Aufgabe sauber halten können, wird sich gegen Aufsteiger Ried am Mittwoch (ab 18:30 Uhr im LIVE-Ticker) zeigen.

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