Endstand
2:1
0:0, 2:1
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Revanche geglückt! Wie der LASK die "Wurst drauflegte"

Die Linzer drehen in der letzten halben Stunde auf und revanchieren sich bei Sturm für die bittere Cup-Niederlage.

Revanche geglückt! Wie der LASK die Foto: © GEPA

Revanche geglückt!

Der LASK schlägt nach dem bitteren Cup-Aus im Halbfinale nicht einmal 72 Stunden später zurück und besiegt Sturm Graz in der 24. Runde der Admiral Bundesliga nach Rückstand noch mit 2:1 (Spielbericht>>>). Und macht damit vielleicht aus einem Zweikampf sogar einen Dreikampf um die Meisterschaft.

Die Erwartungen waren nach dem Cup-Fight am Donnerstag in Graz-Liebenau groß. Die erste Hälfte des Top-Spiels der Runde konnte da in der brandneuen Raiffeisen Arena nicht mithalten. Zu gut waren beide Mannschaften auf die Stärken des Gegners eingestellt.

"Es war wirklich ein Spiel, wo ich sage, man hat zwar brav gespielt, beide Mannschaften, man hat aber jetzt nicht die Energie aufgebracht", weiß auch LASK-Cheftrainer Didi Kühbauer über die verhaltenen ersten 45 Minuten Bescheid.

Sturm-Treffer als Initialzündung für den LASK

Dass es torlos in die Kabine ging, lag auch an Alexander Schlager, der drei gute Möglichkeiten der "Blackies" entschärfte. "Ich glaube, dass wir phasenweise in der erste Halbzeit, vielleicht nicht so gut unsere Dinge gemacht haben, aber es ist zur Halbzeit 0:0 gestanden", sagt der 27-Jährige nach dem Spiel im Interview bei "Sky".

Nach dem Seitenwechsel wachen beide Mannschaften auf - Sturm jedoch schneller. Alexander Prass bringt die Gäste nach einem sehr schönen vorgetragenen Angriff bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff in Front. Ein Weckruf für die "Athletiker": "Mit dem Gegentreffer sind wir mit dem Rücken zur Wand gestanden, haben dann aber Energie investiert", ist für Kühbauer der Treffer von Prass die Initialzündung gewesen.

Beim Stand von 0:1 parierte Schlager stark gegen den gut positionierten Jusuf Gazibegovic. "Ich bin happy, wenn ich das eine oder andere Mal helfen konnte", ist sich der LASK-Schlussmann seiner Taten bewusst.

Infolge sollte die Auferstehung der Linzer erfolgen. Keito Nakamura scheiterte zunächst noch mit einem Kopfball aus rund sechs Metern am ebenfalls stark parierenden Arthur Okonkwo. Den Nachschuss verwertete der eingewechselte Ibrahim Mustapha nach einem guten Haken eiskalt (71.).

"Sorgen" um Nakamura nach Kopfball-Tor

Der Siegtreffer ließ nicht lange auf sich warten und fällt knapp zehn Minuten vor dem Ende. Nach einer gefühlvollen Flanke von Mustapha macht es Nakamura diesmal besser und trifft mit dem Kopf halbhoch ins linke Eck zum viel umjubelten 2:1.

Das Kopfall-Tor des 1,80-Meter großen Japaners überraschte sogar Trainer Kühbauer: "Der Keito (Anm. Nakamura) ist ein Spieler, den kann man nicht zu 100 Prozent neutralisieren, aber dass er jetzt Kopfballtore macht, macht mir Sorgen, weil das ist wirklich eine Schwäche, die er hat und die er wahrscheinlich nie ablegen kann. Aber ich bin trotzdem überglücklich, dass er das Tor gemacht hat."

 

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Teamkollege Robert Zulj bringt die Bedeutung von Nakamura für den LASK auf den Punkt, vergisst dabei das Kollektiv nicht: "Top-Spieler mit einer Top-Mannschaft. Macht viele Tore, viele Assists und ist sehr gut für uns."

Nach dem 0:2-Comeback letzte Woche gegen Austria Wien, folgte in dieser Woche sogar der Dreier nach dem Rückstand: "Wir haben des Öfteren Rückstände zurückholen können, auch heute gegen eine Spitzenmannschaft in Österreich 0:1 hinten sein und da nochmal so zurückzukommen, das spricht schon für die Mannschaft. Das macht mich heute unglaublich stolz", schwärmt Kühbauer von seiner Mannschaft.

LASK hat sich die "Wurst draufgelegt"

"Ich bin davon überzeugt, dass viele nach dem 0:1 geglaubt haben, der 'Kas' ist gegessen, aber die Jungs haben bewiesen, der 'Kas ist noch nicht gegessen, sondern wir haben uns noch eine Wurst draufgelegt", schwärmt Kühbauer weiter von seinen Comeback-Künstlern.

In der Schlussphase lassen die "Athletiker" nichts mehr anbrennen und bringen den knappen Vorsprung sicher über die Zeit. Beim Schlusspfiff brechen bei Didi Kühbauer alle Dämme, eine "menschliche Reaktion", wie er selbst sagt. Der 52-Jährige sprintet über den halben Platz hinweg und umarmt seine Mannschaft voller Emotionen.

Seinen "Möchtegern-Lauf", wollte Kühbauer "grundsätzlich noch schneller machen", musste dann aber seinem "Alter Tribut zollen". Der ehemalige Rapidler ist aber nach wie vor mit seiner Verfassung zufrieden: "Für einen 52-Jährigen noch immer gut genug."

Wenige Minuten später erklärt er seinen Jubellauf: "Eine Reaktion, die sich die Spieler verdient haben, weil ich denke, wenn du 0:1 im Rückstand bist, trotzdem noch zurückkommst und das Spiel noch gewinnst, dann muss man den Spielern Respekt zollen. Das habe ich den Spielern mit diesem Lauf."

Drei Tage frei? "Wer den Didi kennt, weiß..."

Die Hoffnung, dass sich die Freude von Kühbauer bis in die Katakomben fortsetzt, hatte Zulj: "Ich hoffe der Trainer gibt uns jetzt die nächsten drei Tage frei." Hängt im nächstem Atemzug aber an: "Wer den Didi kennt, weiß, dass wird wahrscheinlich nicht passieren", strahlte auch der Mittelfeldmann nach dem Comeback-Sieg.

Das "unglaubliche" Spiel löste bei Zulj im Interview sogar Gänsehaut aus. Der 31-Jährige fasste zusammen: "Mit sehr viel Kraft, Willen, Leidenschaft, den Fans und dem Stadion", sei der Sieg geglückt.

Das Cup-Aus von Donnerstag machte der Sieg im heutigen Bundesliga-Spiel aber nicht wett: "Am liebsten wäre mir gewesen, wenn wir ins Cup-Finale eingezogen wären und heute einen Heimsieg geholt hätten. Die Niederlage am Donnerstag war schon sehr sehr bitter", trauert Schlager dem Finale nach wie vor nach.

Aus der Niederlage habe man aber auch Mut geschöpft: "Wir haben am Spiel am Donnerstag gesehen, dass wir unsere Chancen und Möglichkeiten kriegen können und dass es am Donnerstag nicht unmöglich gewesen wäre, gegen sie zu gewinnen. Das wollten wir besser machen, vor allem bei uns daheim im Stadion, schön, dass es geglückt ist", resümiert der Schlussmann, der bereits einen Plan für die Zukunft hat, diesen aber lieber noch geheim halten möchte.

Kühbauer und die "Floskel"

Mit dem Sieg heute sicherten die "Athletiker" Platz drei in der Tabelle ab, wird jetzt in Linz sogar der Blick noch weiter nach vorne gerichtet? Auf den zweitplatzierten Sturm fehlen dank des Sieges nur noch vier Punkte. Spitzenreiter Salzburg ist bei acht verbleibenden Runden und zwei direkten Duellen noch acht Zähler entfernt.

"Wir wollen international spielen, wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel, das ist immer diese Floskel, aber das ist einfach so. Wir dürfen jetzt nicht irgendwelche Dinge zum Bauen anfangen", will Kühbauer nicht über den großen Wurf nachdenken.

Die Liga sei "das tägliche Brot", wie Schlager verdeutlicht und wo man sich "eine gute Ausgangslage für die nächste Saison erarbeiten will".


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