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Salzburg nach Sturm-Debakel: "Das ist peinlich!"

"Bullen" lecken nach Debakel Wunden. Nun warten die Bayern:

Der FC Red Bull Salzburg kann also auch in der Bundesliga verlieren!

Beim 1:3 gegen den SK Sturm (Spielbericht>>>) ließen die "Bullen" vieles vermissen, was sie sonst auszeichnet. Pressingstarke Grazer setzten den Mozartstädtern mit den eigenen Waffen zu und sorgten mit einem intensiven Spiel gegen den Ball dafür, dass Salzburg so richtig schlecht aussah.

"Das war heute sehr peinlich von uns, wir haben andere Ansprüche. Das einzig Positive war, dass keine Fans da waren. Weil das haben sie sich nicht verdient. Sturm hat so gespielt, wie wir spielen wollten. Das war der Grund, warum wir verloren haben", lässt Torhüter Cican Stankovic seinem Frust bei "Sky" freien Lauf.

"Die Grazer jubeln zu sehen tut weh"

Doch was lief schief? Salzburg agierte im ersten Durchgang eigentlich spielbestimmend, wenngleich lästige Grazer den "Bullen" das Leben von Anfang an schwer machten und im Konter für Gefahr sorgten. Die Mozartstädter näherten sich dem Grazer Tor nur mit einem Stangen-Kracher von Albert Vallci aus der Distanz an. Mit 0:0 ging es in die Kabinen. Dort dürften sich die Salzburger auch nach Seitenwechsel gedanklich noch befunden haben, die ersten 15 Minuten verschliefen die "Bullen" völlig und wurden dafür mit gleich drei Gegentreffern durch Ivan Ljubic und Doppelpacker Jakob Jantscher bestraft.

"Der Trainer hat es in der Halbzeit angesprochen, dass wir zu viele Zweikämpfe verlieren. Dann nehmen wir uns vor, es besser zu machen, und vergeigen es in den ersten fünf Minuten. Die Grazer jubeln zu sehen tut weh. Wir waren heute nicht wir selbst", konstatiert Stankovic. Besagter Trainer ist nicht weniger erbost über die Leistung seiner Mannschaft, Jesse Marsch tobt nach seiner bis dato höchsten Bundesliga-Niederlage als "Bullen"-Coach.

(Text wird unter Video fortgesetzt)

Marsch kritisiert reinrotierte Spieler

"Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Wir waren nicht bereit zu kämpfen, nicht bereit für diesen Gegner, der eine sehr gute Saison spielt. Sie haben für alles gekämpft und wir nicht. Wir waren in zu vielen Situationen nur Zweiter und dann sind wir auch am Ende Zweiter", hält der US-Amerikaner fest, der aber auch nicht darauf vergisst, den wiedererstarkten Gegner aus Graz zu loben: "Ich muss sagen: Riesen-Kompliment an Sturm Graz. Sie haben sehr gut gespielt. Sie hatten mehr Wille als wir und sie konnten mehr Zweikämpfe, Laufduelle und Luftduelle gewinnen. Wenn wir in jeder Situation Zweiter sind, ist es schwer, Fußball zu spielen. Es war eine wichtige Lektion für uns. Besonders zuhause können wir nie weniger Willen als der Gegner haben. Nie!"

Marsch riskierte gegen Sturm, einige Nationalspieler zu schonen und ordentlich zu rotieren. So durfte etwa Nicolas Seiwald, der vor allem im ersten Durchgang trotz allem ein starkes Spiel ablieferte, sein Debüt in der Bundesliga geben. In der Innenverteidigung kickte Millionenzugang Oumar Solet zum erst zweiten Mal, seit er in der Mozartstadt engagiert ist, von Anfang an. Auch Karim Adeyemi konnte eine weitere Startelf-Chance erneut nicht nutzen.

"Rotation ist für mich immer wichtig. Aber die Jungs müssen es sich verdienen. Jetzt muss ich mir überlegen, welche Spieler ich nächste Woche aufstellen kann", übt Marsch verdeckte Kritik an seiner Mannschaft.

Bayern München steht vor der Tür

In der kommenden Woche geht es nämlich zum Highlight-Spiel über die deutsche Grenze nach München. In der Allianz Arena muss sich Salzburg den Bayern, die ihre Generalprobe mit einem 1:1 gegen Werder ebenfalls verpatzten, stellen.

Bis Mittwoch (21 Uhr im LIVE-Ticker) muss Salzburg das Debakel gegen Sturm nun aus dem Kopf bekommen. "Wir müssen eine gute Regeneration machen. Hoffentlich können wir aus dieser Leistung lernen und dann etwas ganz anderes machen gegen Bayern München", hofft Marsch.

Stankovic gibt sich diesbezüglich gewarnt, der ÖFB-Goalie sagt: "Am Mittwoch ist ein ganz anderes Spiel, ein ganz anderer Bewerb. Wir müssen das analysieren und viele Dinge besser machen. So kann man nicht spielen, auch nicht in der Bundesliga. Wenn wir so in der Champions League spielen, dann Gute Nacht!"

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