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Salzburg mit "wichtigem Push" für Sevilla

Raus aus der Krise! "Bullen" tanken Selbstvertrauen für CL-Schlüsselspiel:

Salzburg mit Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hatte in den letzten Wochen mit einem gerade für die "Bullen" so untypischem Tief zu kämpfen. Nur ein Sieg aus den letzten sechs Pflichtspielen hieß die magere Ausbeute des sonst so erfolgsverwöhnten Vereins.

Auch am Samstag gegen den TSV Hartberg sah es lange Zeit so aus, als müssten die Mozartstädter einen erneuten Tiefschlag - und dann auch noch unmittelbar vor dem so wichtigen Champions-League-Hit gegen den FC Sevilla - hinnehmen, ehe dann doch noch der Turbo gezündet wurde.

Treffer von Rasmus Kristensen und Jerome Onguene drehten das Spiel in den letzten Minuten der Partie noch zugunsten des Tabellenführers (Spielbericht >>>).

"Es war ein richtiger Mentalitäts-Sieg", erklärt Rasmus Kristensen nach dem Spiel vor dem "Sky"-Mikrofon.

Jaissle über "Comeback" entzückt

Auch sein Coach, Matthias Jaissle hat am Samstag einen hart erkämpften Sieg seiner Mannschaft gesehen. Ein harter Kampf, der letzten Endes aber ein versöhnliches Ende mit sich brachte.

"Ich bin zufrieden mit dem Dreier", sagt Jaissle. "Ich glaube, heute war es die Bank, die es entschieden hat mit Dynamik, Zielstrebigkeit und dem nötigen Selbstvertrauen, immer wieder gegen den tiefen Block anzukämpfen und Torchancen zu erarbeiten. Heute haben wir uns belohnt für den Aufwand."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Doch auch der Deutsche weiß, dass vor dem furiosen Finish bei weitem nicht alles eitel Wonne war. "Die Selbstverständlichkeit war heute nicht da", ist sich Jaissle der aktuellen Mängel im Salzburger Spiel bewusst.

"Gegen so einen tiefen Block musst du dran bleiben und die Balance finden. Wir hatten ein ganz unnötiges Gegentor kassiert, dass nach den letzten Spielen der eine odere andere Kopf nach unten geht, ist fast schon normal, deswegen freut es mich extrem, dass wir heute so ein Comeback feiern konnten", streicht Jaissle das Positive hervor.

"Gerade, wo nicht alle in einer überragenden Form sind..."

Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer sieht das Ganze recht ähnlich: "Man hat gesehen, dass wir bis zur letzten Minute probiert haben, das Spiel zu gewinnen. Von der Einstellung, von der Mentalität her, war das ganz gut. Natürlich hat einiges nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgenommen hätten, aber jetzt zählen mal die drei Punkte."

Doch auch der ÖFB-Teamspieler weiß, dass es sich Salzburg aktuell schwerer macht als nötig. Als Sinnbild dafür agiert der frühe Gegentreffer, als die gesamte Hintermannschaft der "Bullen" schlief.

"Das Gegentor war unnötig, blöd wie wir das hergegeben haben. Dann war eine Verunsicherung in der Mannschaft drinnen, wo wir gebraucht haben bis wir wieder in einen Rhythmus reingekommen sind. Wenn man hinten ist, ist es schwierig. Gerade bei uns, wo gerade nicht alle in einer überragenden Form sind", so Ulmer.

Der Hauptschuldige beim Gegentor, Jerome Onguene, machte seinen Fehler in der Schlussphase mit dem Siegtreffer aber wieder gut. "Es freut mich für ihn", so Jaissle. "Er weiß selber, dass er da nicht gut aussah beim Gegentor. Er hat es sich verdient mit seinem Tor, damit ist die Sache auch abgehakt. Am Mittwoch kann er wieder mit einer breiten Brust auflaufen."

Sevilla? "Haben versucht, es auzublenden"

Dann wartet mit dem FC Sevilla ein richtig harter Brocken. Gegen die Andalusier geht es um den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League. Ein Spiel, das natürlich bereits seit längerem über den Köpfen der Spieler schwebt - so auch am Samstag.

 

"Wir haben es versucht auszublenden, wie schon die letzten Wochen auch, aber ist gerade bei so einer jungen Mannschaft nicht komplett möglich", findet Jaissle.

Der Deutsche blickt dem Königsklassen-Hit mit einem positiven Gefühl entgegen: "Wir gehen das Ganze sachlich an. Die letzten Wochen waren nicht ganz so einfach. Wir wissen das einzuordnen."

Freund: "Nehmen viel positive Energie mit"

"Wir sind Salzburg und wir wissen seit Saisonbeginn, dass wir einfach alles abrufen müssen, um in so einer ausgeglichenen Top-Gruppe eine Chance zu haben. Wir gehen das Ganze mit einer großen Vorfreude an, wir können etwas Einmaliges schaffen. Wir sind alle ehrgezeizig genug, um einen Sieg herauszuholen", legt Jaissle nach.

Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund hat die Vermutung, dass es genau so ein Spiel wie gegen Hartberg brauchte, um wieder ans absolute Leistungslimit anknöpfen zu können.

"Es war eine schwierige Phase in den letzten Wochen, ich habe diese Woche aber ein richtig gutes Gefühl entwickelt. Ich war mir ziemlich sicher heute, dass wir das Spiel gewinnen. Wir nehmen heute viel positive Energie mit, das ist sicher ein wichtiger Push für Mittwoch", so Freund.

Hartberg: "Viel Aufwand für Nichts!"

Auf Seiten des TSV Hartberg trauert man unmittelbar nach dem verpassten Punktgewinn in Salzburg natürlich der Sensation nach. "Es war viel Aufwand für nichts", erklärt der zerknirschte Hartberg-Schlussmann Rene Swete.

"Wir haben unseren Matchplan überragend durchpeitschen können, jetzt überragt aber die Enttäuschung. Das Spiel hat leider zehn Minuten zu lange gedauert", fährt der Keeper fort.

"Wir haben alles reingehaut, was wir gehabt haben", findet Hartberg-Cheftrainer Kurt Russ. "Im Prinzip haben wir sehr viel richtig gemacht."

"Ich kann der Mannschaft nur ein Riesen-Lob aussprechen für die Einstellung und den Kampf, den wir Salzburg geliefert haben. Das Glück, das du gegen Salzburg brauchst, hat uns heute gefehlt, wie schon daheim auch, wo wir auch eine Riesen-Partie geliefert haben. Es fehlt nicht viel, aber davon kann sich keiner was kaufen von uns", so der Coach der Oststeirer.

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