Endstand
1:1
1:1, 0:0
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Rapid mit Punkt weniger zufrieden: "Belohnen uns zu wenig"

Gegen Sturm gibt es trotz ansprechender Leistung wieder keinen Sieg, der drin gewesen wäre. Das weiß auch die Gegenseite.

Rapid mit Punkt weniger zufrieden: Foto: © GEPA

Sturm verpasste die Tabellenführung, Rapid blieb zum vierten Mal in Folge in der Admiral Bundesliga sieglos.

Das 1:1 im Allianz Stadion bot ein ganz ansehnliches Spiel für den Zuschauer, gewonnener Punkt war es für keine der beiden Seiten, auch wenn sich die Lobesansprachen jeweils für den Gegner anhäuften.

Der Entscheidung eine Spur näher waren wohl die Gastgeber, die in einer anfänglichen Druckphase nicht nachlegen konnten und stattdessen vier Minuten nach der Führung durch ein Eigentor postwendend den Ausgleich kassierten (25.) und darüber hinaus durch Fally Mayulu in der Schlussphase eine tausendprozentige Chance auf den zweiten Treffer liegen ließen.

"Insgesamt gesehen war das ein sehr gutes Spiel von beiden Seiten auf sehr hohem Niveau, den Fans ist viel geboten worden", bedauerte Zoran Barisic in einer "hochintensiven Partie" nur, dass sich seine Mannschaft einmal mehr nicht mit einem Sieg belohnen konnte.

"Aber wir setzen diesen Prozess fort, geben nicht kleinbei. Wir werden das Glück erzwingen."

Rückendeckung für Mayulu

Glück, das Mayulu bei der Chance auf die Entscheidung fehlte (78.). Der junge Stürmer lieferte eine der besseren Partien ab, seit er bei Rapid werkt, das blieb durch den schweren Schnitzer mit dem drübergeschossenen Ball über das leere Tor aus kurzer Distanz aber leicht überschattet.

"Wenn er die Chance macht, ist er der Held. Aber so ist der Fußball."

Hofmann über die Mayulu-Chance

"Ich werde natürlich mit ihm darüber sprechen. Aber es ist schon Weltklassespielern passiert, dass solche Chancen vergeben worden sind. Einen guten Spieler macht aus, dass er beim nächsten Spiel top funktioniert. Sich beim nächsten Mal bei der Chance nicht versteckt, und wenn du sie wieder vergibst, eben die übernächste Chance nimmst. Das ist ein Prozess", hatte "Zoki" weiterhin Geduld mit dem Franzosen.

Teamkollege und Führungsfigur Maximilian Hofmann nahm den Kollegen am anderen Ende des Feldes auch in Schutz: "Er weiß selber, dass er den machen muss. Sturm ist wahnsinnig kompakt, verteidigt gut, wenn man dann 'Tausender' hat, muss man sie auch nutzen. Deswegen tut es weh", so der Verteidiger, der aber weiter meint:

"Fally arbeitet viel. Natürlich weiß er, dass das ein bisschen braucht. Er hat 2. Liga gespielt, jetzt gegen Europacupteilnehmer. Er ist auf einem guten Weg und wenn er die Chance macht, ist er der Held. Aber so ist der Fußball."

Einigkeit, dass drei Punkte drin waren

Den Schleifenträger wurmten die zwei verlorenen Punkte auch, "weil wir uns wie letzte Woche für den Aufwand, den wir betreiben, zu wenig belohnen. Wir hatten auch heute das Spiel im Griff, haben Sturm wenig ins Spiel kommen lassen."

Selbstvertrauen, bei dem Marco Grüll einstimmte. Auch er war mit dem Punkt gegen einen Gegner, der sich immerhin mit Red Bull Salzburg um die Tabellenführung streitet, nicht zufrieden: "Ein Punkt ist aus heutiger Sicht mit dieser Leistung zu wenig."

"Schade, ich hätte sie gerne gehabt, aber jetzt ist sie noch wurscht, schauen wir nach 32 Runden."

Sarkaria über die Tabellenführung

Eine Ansicht, die auch der Torhüter teilte: "Es sind eher zwei verlorene Punkte. Wir haben viele Chancen herausgespielt, wo der letzte Pass gefehlt hat, der genau heute kommen hätte können. Dann gehen wir da auch mit drei Punkten raus", war Niklas Hedl überzeugt.

Mit dem Tempo seiner Vorderleute sei er aber zufrieden gewesen: "Wir haben den Ball von links nach rechts, von rechts nach links laufen lassen, sind so auch zu Chancen gekommen. Deswegen können wir mit der Leistung zufrieden sein, auch wenn das Ergebnis nicht dementsprechend ist."

Sturm: Verpasste Tabellenführung kaum ein Thema

Ansichten, denen die Gegenseite durchaus beipflichtete. "Heute nehmen wir den Punkt gerne mit, es war lange Zeit ausgeglichen, aber Rapid das chancenstärkere Team. Da kann man nach der intensiven Woche den Punkt mitnehmen", war das Ergebnis für Christian Ilzer okay.

Sturm habe im Pressing derzeit nicht das eigene Höchstlevel, Rapids Umschaltqualität sei aber schwer zu bändigen. "Sie haben einfach viel zu wenige Punkte."

Auch Manprit Sarkaria war letzten Endes glücklich mit dem Zähler und sogar der Ansicht, dass Rapid die stärkere Mannschaft, zumindest mit den besseren Chancen gewesen ist: "Rapid war einfach richtig stark, wir haben die zweiten Bälle nicht so gewonnen und auch die Intensität nicht so auf den Platz gebracht wie immer."

Torschütze Alexander Prass sah bei "Sky" eine "richtige Abnutzung von beiden Mannschaften", Sturm habe gegen das spielerisch bessere Rapid "wirklich alles dagegengehalten."

So war am Ende die verpasste Tabellenführung auch nur Nebensache: "Schade, ich hätte sie gerne gehabt, aber jetzt ist sie noch wurscht, schauen wir nach 32 Runden", sagte Sarkaria.

Aktuell ist für Sturm nur entscheidend, im harten Rhythmus auf der Höhe zu bleiben. Mittwoch geht es nach Leobendorf, wo die Bundesliga-Tabelle im ÖFB-Cup noch weniger eine Rolle spielen wird, als in irgendeiner Art der Abrechnung nach nur acht Runden.

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