Der Rapid-Trainer wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis seiner Mannschaft vor dem gegnerischen Gehäuse so richtig der Knopf aufgeht: "Man weiß, was die Mannschaft in der Lage ist, zu leisten. Es geht darum, das freizulegen, die Jungs dazu zu ermutigen und sie zu stärken in dem, was sie können und was sie tun."
Und genau das funktioniere von Tag zu Tag besser. Die Mannschaft habe die neue Spielidee vom Trainer bereits vollkommen verinnerlicht. "Ich sehe, dass die Mannschaft bereit ist, viel investiert und viel davon umsetzt, was wir besprechen."
Spieler voll ins neue System vertieft
Der Deutsche berichtet von einem regen Austausch innerhalb des Teams: "Ich sehe, dass die Jungs Lust auf diesen Weg haben, sich damit beschäftigen und intensiv darüber sprechen. Ich bekomme Gespräche mit am Platz, in der Video-Analyse, oder in der Halbzeit-Pause. Es geht immer nur um unsere Idee. Wie wollen wir es machen? Was können wir besser machen?"
Dass die Spieler so sehr involviert seien, freue ihn sehr: "Das ist ein schönes Gefühl für uns Trainerteam, dass die Jungs das wollen und dabei sind."
Teilweise müsse das Trainerteam nicht mehr tun, als den Stein ins Rollen zu bringen: "Natürlich geben wir Inhalte rein, aber viel kommt von den Jungs, von ihrer individuellen Qualität, die wir natürlich versuchen, zu nutzen."
Auch mentale Fortschritte zu erkennen
Taktisch läuft bei den Grün-Weißen also viel in die richtige Richtung. Auch im mentalen Bereich seien Fortschritte zu erkennen, wie die erste Halbzeit im Wiener Derby eindrucksvoll zeigte.
"Man hat gesehen, dass die Jungs ein gutes Mittelmaß haben zwischen, wie angespannt, erregt und emotional sie sind - aber auch wie cool und aufnahmefähig. Da muss man immer einen guten Mix finden", so Klauß.
Noch lange nicht perfekt
Auch wenn Rapid diesen Mix zuletzt gefunden haben mag, so müsse man doch aufpassen, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, wie der Cheftrainer der Grün-Weißen mahnt: "Auch wenn es jetzt der Derby-Sieg war, müssen wir aufpassen, dass wir jetzt nicht alles in den Himmel loben."
Perfekt sei das Spiel von Rapid nämlich noch lange nicht. Bestes Beispiel: Die zweite Halbzeit gegen die Austria. "Es war nicht alles gut. Zweite Halbzeit war überhaupt nicht gut. Da waren wir nicht zufrieden", wird der Deutsche deutlich.
"Wir haben immer wieder Phasen im Spiel, wo wir nicht das zeigen, was wir können und was wir wollen. Aber die Phasen werden kürzer - was gut ist."
Nächstes Ziel wird es nun sein, jene Schwächephasen immer mehr zu verkürzen - im Idealfall, bis keine mehr da ist.