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Rapid: Warten auf Verletzte - und Bangen

Duo am Weg zurück muss warten - bei einem Spieler sieht es schlecht aus:

Rapid: Warten auf Verletzte - und Bangen Foto: © GEPA

Rapid hat in dieser Woche mit der Vertragsverlängerung von Zoran Barisic bis 2024 Zukunftsweichen gestellt. Ein Zeichen, dass beim Thema Kaderplanung und sportliche Ausrichtung grün-weiße Zufriedenheit herrscht.

Während die eine oder andere Personalie noch Fragen hinsichtlich einer Zukunft in Hütteldorf aufweist, sorgen andere Spieler aus Verletzungsgründen für Sorgenfalten.

Mit Christopher Dibon, Philipp Schobesberger, Tamas Szanto und Dalibor Velimirovic gibt es derzeit vier Langzeitverletzte, die Einsätzen teilweise schon wieder näher gekommen sind - und sich teilweise noch sehr weit davon weg befinden, wie Chefbetreuer Didi Kühbauer vor dem Spiel gegen Sturm (Sonntag, ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) verrät.

Keine Späne aus dem Salzburg-Spiel

Die gute Nachricht zuerst: Aus dem 0:3 gegen Salzburg sind mit Ausnahme des gesperrten Maximilian Hofmann keine weiteren Ausfälle zu beklagen.

Die früh zusammengekrachten Ercan Kara und Filip Stojkovic - Kara konnte mit Turban weitermachen, Stojkovic nicht - standen schnell wieder im Training. Die Wunde des Stürmers wurde genäht, der Außenverteidiger meldete sich schnell wieder zurück.

Bei Mateo Barac, der in der zweiten Hälfte ausgetauscht wurde, bestätigte sich der Verdacht eines Zehenbruchs nicht. "Es ist durchaus möglich, dass er einläuft - aber nur dann, wenn er zu hundert Prozent fit ist", so Kühbauer, der durch die Hofmann-Sperre auf jeden Innenverteidiger angewiesen ist.

Ein Umstand, der auch Mario Sonnleitner zum ersten Bundesliga-Einsatz seit Mitte Dezember verhelfen könnte.

Dibon und Schobi: In dieser Saison wohl nicht mehr

"Ob es für den Profi-Sport noch reicht, kann ich nicht sagen. Ich würde es ihm wünschen. Aber ein Profi, der ewig Schmerzen hat, kann auf diesem Leistungsniveau so nicht spielen. Von unserer und von seiner Seite ist alles probiert worden."

Kühbauer über Tamas Szanto

Das war es allerdings mit den guten Nachrichten, denn Christopher Dibon dürfte noch länger kein Thema sein. Auch bei Philipp Schobesberger herrscht Vorsicht. Obwohl das Duo wieder im Training steht, rechnet der Rapid-Trainer eher nicht mehr mit Einsätzen in dieser Saison.

Dibon hatte zuletzt keine Knieprobleme, sondern eine Verhärtung im Oberschenkel - zur Vorsicht stand nach ein, zwei Wochen im Betrieb wieder eine Trainingspause an. Mittelfristig werde der 30-Jährige wieder zurückkommen: "Nächste Saison rechne ich fix mit ihm. Es wird ihm kein Hinkelstein auf den Schädel fallen", hofft Kühbauer.

Letztlich sei es auch eine Frage des Rhythmus: "Ein Motorrad musst du auch erst einfahren. Er ist eine Kawasaki, die aus dem Winterschlaf rauskommt", zwinkert der Coach.

Immerhin sind es mittlerweile über zehn Monate, seit der Verteidiger zuletzt am Platz stand.

Düsterer Ausblick bei Szanto

Auch dieses "Einfahren" kann Probleme mit sich bringen, wie Schobesberger erfahren musste. Sein Comeback-Versuch bei Rapid II endete vor einem Monat nach nur 18 Minuten mit Oberschenkel-Problemen.

Es könnte der einzige Auftritt im "Ernstfall" für den Flügelflitzer gewesen sein, der sich aber keine Sorgen um seine Zukunft machen muss - wie Dibon steht er bei Rapid noch bis Sommer 2022 unter Vertrag.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

"Ich bin bei ihm auf einer ähnlichen Seite wie bei Dibon. Wir werden nicht mehr großartig etwas riskieren. Diese Saison wird es eher nichts, dann schauen wir weiter", hakt Kühbauer Schobis Saison 2020/21 ab.

Anders sieht es bei Tamas Szanto aus, dessen Vertrag im Sommer sehr wohl endet. Beim 25-jährigen Magyaren, seit mittlerweile drei Jahren mit einem Knorpelschaden out, wird Kühbauers Miene düster.

Juni 2020: Dibon zuletzt vom Feld getragen
Foto: © GEPA

"Eine sehr schwierige Geschichte. Ob es für den Profi-Sport noch reicht, kann ich nicht sagen. Ich würde es ihm wünschen. Aber ein Profi, der ewig Schmerzen hat, kann auf diesem Leistungsniveau so nicht spielen. Von unserer und von seiner Seite ist alles probiert worden", bedauert er.

Kitagawa gibt nicht auf

Mittlerweile von seinem Muskelfaserriss wieder zurück ist Koya Kitagawa. Dass von dem Japaner noch wenig zu sehen ist, hat Leistungsgründe - weniger seine eigene Performance, als viermehr die der Sturm-Konkurrenz Ercan Kara und Taxiarchis Fountas.

"Ich habe es tausendmal gesagt: Er ist ein unglaublich guter Spieler. Aber Ercan hat einen Sprung gemacht, Taxi funktioniert auch. Da ist es für ihn schwer. Er muss im Kopf stark bleiben, wird noch zu seinen Spielen kommen", vertröstet Kühbauer den 24-Jährigen.

"Dass er nicht mehr die Leichtigkeit hat, die da war, als er gekommen ist, ist klar. Ich hätte aber nicht bemerkt, dass er aufgibt", macht der Trainer Mut.

Bangen um die Corona-Situation

Wie schnell es mit Einsätzen für Reservisten gehen kann, macht die aktuelle Lage beim Erzrivalen klar. Die Austria kämpft neben allen finanziellen Problemen mit einem neuen Corona-Cluster bei den Young Violets und in der Akademie.

Kühbauer sieht bei Rapid eine große Disziplin, aber man müsse "auf Holz klopfen": "Die Disziplin spielt eine riesige Rolle, aber ein Fußballprofi ist nicht so dumm, überall herumzurennen und sich in Gruppen zu treffen. Ich hoffe, dass nichts passiert, aber man kann es nie wissen."

Dennoch sei es schön, "wenn die Geschichte irgendwann vorbei wäre". Eine Hoffnung, die unterzeichnet werden kann. Und im Falle von Rapid sinngleich auf die Situationen um die Langzeit-Ausfälle angewendet werden.

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