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Pacult: "Kein Schönheitspreis, aber schöne drei Punkte"

Austria Klagenfurt gewinnt in Altach und agiert dabei effizient sowie kämpferisch. Altach kann vor dem Ländle-Derby kein Erfolgserlebnis feiern.

Pacult: Foto: © GEPA

Dem SK Austria Klagenfurt gelang der Turnaround.

Nach zuletzt zwei klaren Pleiten gegen den Wolfsberger AC (0:4) und den SK Sturm Graz (0:3) siegten die Kärntner in Vorarlberg gegen den SCR Altach knapp mit 1:0 (Spielbericht >>>).

Die Defensivarbeit als Schlüssel zum Erfolg

"Clever trifft es ganz gut. Wir waren wieder, so wie vor ein paar Wochen, effizient vorm Tor" sagte Goldtorschütze Florian Jaritz nach dem Spiel über die Klagenfurter Leistung am "Sky"-Mikrofon.

Der Offensivspieler, der für den verletzten Jonas Arweiler in die Startelf gerückt war und durchgespielt hatte, schob nach 25 Minuten zum 1:0 ein. Davor und danach blieben gefährliche Offensivszenen der Gastmannschaft aus. In der Schlussphase drückten die Altacher vielmehr auf den Ausgleich, belohnten sich aber nicht.

"Wir müssen heute die kämpferische Leistung hervorheben. Was die Abwehr alles weg verteidigt hat, war unglaublich", lobte Jaritz den Einsatz seiner Teamkollegen.

Ähnliche Worte fand Abwehrspieler Nicolas Wimmer. "Wir haben uns bei jedem gewonnenen Duell gepusht. Ich bin schon fertig, muss ich sagen, aber auch glücklich über die drei Punkte", so der Defensivmann, der verrät, dass in der Länderspielpause speziell an der defensiven Kompaktheit gearbeitet wurde.

Pacult mit viel Lob für seine Schützlinge

Gegen Altach hat der von Trainer Peter Pacult gesetzte Trainingsschwerpunkt Früchte getragen.

"Die Mannschaft hat sich enorm gewehrt und den Kampf angenommen. Das war zwar kein Schönheitspreis, aber schöne drei Punkte", sprach der 64-Jährige die Schlussphase des Spiels an, in der das knappe Ergebnis erfolgreich über die Zeit gebracht werden konnte.

"Es geht aber nur im Gesamten. Es hilft nichts, wenn wir nur die Abwehr loben. Zum Fußball gehören immer elf Spieler plus die Ersatzspieler. Die Mannschaft hat sich den Sieg heute wirklich erarbeitet", unterstrich Pacult.

Verletzungspech bei den Klagenfurtern

Der einzige Wermutstropfen: Die Verletzung von Simon Straudi. Der Außenverteidiger kam nach rund einer Stunde in die Partie und musste in der 80. Minute wieder vom Feld genommen werden. Nach einem Luftduell landete der Südtiroler unglücklich auf dem Rasen und wurde in der Folge am Knöchel behandelt.

Die TV-Bilder zeigten, wie der 24-Jährige von Rettungskräften mit einem Rollstuhl aus dem Stadion gebracht wurde. Damit wird die ohnehin schon lange Verletztenliste der Klagenfurter wohl um einen Namen länger.

"Jetzt heißt es, die nächsten zwei Spiele zu überstehen. Es wird niemand zurückkommen. Für Straudi tut es mir weh, da er erst von einer Verletzung zurückgekommen ist. Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm ist. Aber er hat gesagt, es hat einen 'Schnalzer' gemacht", teilte Pacult mit.

"Gegen Frankreich hätte ich den reingehaut"

Doch nicht nur bei den Kärntnern, sondern auch bei den Vorarlbergern standen Defensivspieler im Fokus.

Sandro Ingolitsch hatte nach rund fünf Minuten die erste Top-Chance der Partie. In der Mitte der zweiten Hälfte köpfte Paul Koller, der in der Länderspielpause für die ÖFB-U21 gegen Frankreich doppelt getroffen hatte, nach einer Ecke übers Tor.

"Im Spiel gegen Frankreich hätte ich den wahrscheinlich reingehaut", sagte der Innenverteidiger in der Nachbetrachtung am "Sky"-Mikrofon.

Gute Chancen waren demnach da. "Im Moment fehlt vielleicht das nötige Glück, dass wir das 1:0 machen. Es ist dann natürlich auch schwierig, dem ganzen Spiel einen Rückstand hinterherzulaufen", resümierte Koller.

Für Altach gilt es, dranzubleiben

Ingolitsch analysierte das Spiel ähnlich. "Wir waren vorne nicht kaltschnäuzig genug. Schlussendlich stehen wir wieder mit null Punkten da."

In den letzten sieben Partien trafen die Altacher lediglich einmal (beim 1:5 gegen die WSG Tirol). Über die Abschlussschwäche dürfe man sich aber nicht "zu viel Kopf machen und in einem Spiel einfach einmal wieder in Führung gehen", so Ingolitsch.

Co-Trainer Roman Wallner, der den erkrankten Joachim Standfest kurzfristig vertreten hatte, schlug in dieselbe Kerbe. "Das Wichtigste ist, dass du dranbleibst und zu Möglichkeiten kommst. Das war der Fall. Wenn man dranbleibt, kommt das automatisch zurück."

Im Derby zurück auf die Siegerstraße?

Bereits am nächsten Wochenende steht das Ländle-Derby gegen SC Austria Lustenau an. Das erste Saison-Derby im Reichshofstadion konnte mit 3:0 gewonnen werden.

"Es ist egal, auf welchem Tabellenrang du bist oder ob du gut oder schlecht drauf bist. Es ist ein besonderes Spiel, in dem alles möglich ist. Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu Hause wieder für uns zu entscheiden", gab Wallner die Marschrichtung vor.

Koller stimmte ein. Gegen die Klagenfurter Austria habe man kein schlechtes Spiel gemacht. "Wir haben über weite Strecken dominiert und defensiv wenig zugelassen. Das müssen wir ins Derby mitnehmen. Mit mehr Aggressivität und mehr Entschlossenheit in der Box werden wir das nächste Woche gewinnen."

Auch Ingolitsch zeigte sich zuversichtlich. "Das Wichtigste ist, dass wir uns auf uns konzentrieren und unsere Tugenden auf den Platz bringen. Wir müssen einfach einmal den Ball ins Tor schießen. Das hört sich leicht an, ist es für uns momentan nicht, aber wir werden alles dafür tun, wieder Erfolge zu feiern."

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